Eine neue Tendenz zeichnet sich auf dem globalen Liegenschaftsmarkt der balearischen Inselgruppe ab: Ein wachsendes Interesse am Erwerb von Anwesen auf Mallorca sowie den umliegenden Inseln ist bei Bürgern aus den USA zu verzeichnen. Gemäß den Statistiken der regionalen Notarkammer repräsentieren sie nun 3,22 Prozent der gesamten Käuferschaft aus dem Ausland, was ihnen die achte Position in dieser Rangliste sichert.

Dieser Wandel wird in der Liegenschaftsbranche als signifikant wahrgenommen. Von Daniel Arenas, dem Vorsitzenden des balearischen Maklerverbands für nationale und internationale Immobilien (ABINI), wurde diese Ziffer als „relevant“ eingestuft. Er führte aus, dass Käufer aus Amerika vormals kaum in Erscheinung traten, wohingegen sie heutzutage konstant mit präzisen Vorstellungen und außerordentlicher Finanzkraft am Markt präsent sind. Das berichtet „Mallorca Magazin“.

Der Fachmann unterstreicht, dass von dieser Klientel kein Wettbewerb für die lokale Bevölkerung ausgeht. „Man kann nicht sagen, dass sie den Bürgern der Inseln Häuser wegnehmen“, äußert sich Arenas. Das Interesse der US-Bürger gilt Objekten oberhalb der Preisgrenze von drei bis vier Millionen Euro, einem Sektor, der für den gewöhnlichen Immobilienmarkt so gut wie keine Bedeutung hat.

Bemerkenswert ist zudem, dass der Großteil der Käufer aus den USA nicht ausschließlich als Urlauber die Insel besucht. Ihr Wohnsitz wird von über 60 Prozent auf die balearische Inselgruppe verlagert, wobei viele gezielt einen kompletten Neustart in Europa anstreben. Laut Arenas sind dafür diverse Umstände ausschlaggebend. Eine gewisse Unzufriedenheit mit der politischen Lage in den USA, insbesondere mit der Amtszeit von Donald Trump, bewegt einige Käufer zu diesem Schritt. Auch ein wachsendes Gefühl der Unsicherheit in manchen Gegenden der Vereinigten Staaten spielt bei dem Entschluss eine Rolle.

Im Kontrast dazu überzeugt Mallorca durch seine Beständigkeit, exzellente Lebensbedingungen und die vorteilhafte Verkehrsanbindung. Dieser Trend wurde durch die Einrichtung von Nonstop-Flugverbindungen von den USA nach Palma weiter beflügelt. Wenngleich manche Käufer per Privatflugzeug eintreffen, bedient sich der überwiegende Teil der regulären Fluggesellschaften. Nach Aussage von Arenas sind vor allem „Häuser mit Charakter, aus Naturstein“ begehrt. Insbesondere werden geräumige Besitztümer in der Serra de Tramuntana gesucht, wie etwa in Deià, Valldemossa oder Pollença, welche über ausgedehnte Ländereien und ein hohes Maß an Ungestörtheit verfügen.

Arenas prognostiziert keine weitere Verbesserung der Position von Amerikanern in der Käuferrangliste, da das Angebot für derartige Luxusanwesen auf Mallorca limitiert ist. Angeführt wird die Liste der ausländischen Investoren nach wie vor von Deutschen mit 39,06 Prozent, auf den nächsten Plätzen finden sich Briten (10,77 Prozent) sowie Italiener (8 Prozent). Die zunehmende Nachfrage aus den Vereinigten Staaten verschafft der Insel hauptsächlich mehr globale Beachtung im hochpreisigen Sektor. (red)

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