Nach 340 Jahren ist Schluss in Palma.
Ende einer ÄraMallorcas ältestes Geschäft schließt nach 340 Jahren

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Palmas ältestes Geschäft schließt nach 340 Jahren für immer.
Für eine mallorquinische Institution ist das Ende gekommen. Die Pforten des Kurzwarengeschäfts Ca Donya Àngela im Herzen von Palma wurden am Dienstag (30.12.) endgültig geschlossen. Die Insel muss sich somit von ihrem ältestes bestehendes Geschäft verabschieden. Das Geschäft, gelegen im Carrer Jaume II unweit der Plaça Major, befand sich über die bemerkenswerte Dauer von 340 Jahren ununterbrochen in der Hand ein und derselben Familie. Das Erbe wurde in der elften Generation von den letzten Betreibern, Miquel Aguiló und Ester Gordiola, fortgeführt.
Über soziale Medien richteten Aguiló gemeinsam mit seiner Mutter einen Dank für die jahrelange Loyalität an ihre Kunden. Aguiló hatte schon einige Wochen zuvor mitgeteilt, wie sehr sich die Straße gewandelt habe, weshalb das Geschäft nicht mehr in die zeitgenössische Umgebung passe. Er schilderte, dass das Geschäft beinahe den Charakter eines Museums angenommen habe, wo Großeltern ihren Enkelkindern erläuterten, was ein solches Fachgeschäft früher darstellte. Sein Fazit lautete: „Wir passen hier nicht mehr her“. Das berichtet „Mallorca Zeitung“.
Die Historie dieses Geschäfts ist eng mit Palmas Vergangenheit verknüpft. Aus historischen Aufzeichnungen geht hervor, dass in dem Anwesen früher das Amt für Stempelrecht untergebracht war. Dabei handelte es sich um eine Abgabe auf Textilien, die Peter IV. von Aragón im Jahr 1376 etablierte. Im Anschluss an einen Verkauf 1671 und die darauffolgende Konfiszierung durch die Inquisition im Jahre 1679, kaufte Pere Fortessa – der Begründer der Familiendynastie – die Räumlichkeit 1685. Der Preis betrug 1.160 mallorquinische Pfund, womit er die Kurzwarenhandlung ins Leben rief.
Die aktuelle Benennung bekam das Geschäft zu Ehren von Àngela Bonnín. Sie übernahm 1931 die Geschäftsführung, nachdem ihr Schwiegervater verstorben war. Obwohl 1961 eine grundlegende Modernisierung stattfand, bei der die Einrichtung und das Dekor ausgetauscht wurden, behielt der Laden seinen besonderen Reiz. Er erinnerte an alte Geschäfte, die Schneiderinnen versorgten, als Bekleidung noch manuell hergestellt wurde. Für diese Kontinuität wurde es auch gewürdigt: Die goldene Ehrenmedaille wurde dem Laden im Jahr 2020 vom Inselrat überreicht, und seit 2018 ist es im Verzeichnis der historischen Geschäfte Palmas gelistet.
In Palma sorgte die Geschäftsaufgabe für Erschütterung und rückt die Transformation der Einkaufsmeile in den Fokus. Zukünftig beabsichtigt Miquel Aguiló, die Ladenfläche zu vermieten, wie er bekannt gab. Seine Erklärung dazu lautet: „Es ist meine Pension, denn von der gesetzlichen Rente, die mir zusteht, kann ich nicht leben“. Die Schließung von Ca Donya Àngela stellt keinen isolierten Vorfall dar. Für 2025 hat ebenso das Juweliergeschäft Sant Joan sein Ende bekannt gegeben. Die Veränderung wird von Maribel Moyà, Inhaberin des Geschäfts Paraguas, beklagt: „Jaume II war ein Ort mit vielen Läden von Leuten von hier. Heutzutage sind es nur noch Eisdielen oder Souvenirshops“. (red)
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