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Irritation auf MallorcaGeplantes Waffenlager sorgt für Zoff

Margarita Robles umarmt Boris Pistorius im Regen

Margarita Robles und Boris Pistorius umarmen sich im Regen unter einem Schirm (Symbolbild).

Ein beabsichtigtes Waffendepot entfacht auf Mallorca eine Kontroverse.

Ein vorgesehenes Depot für Waffen und Munition auf der Luftwaffenbasis Son Sant Joan bei Palma de Mallorca verursacht auf den Balearen erhebliche Verwirrung. Margarita Robles (Sozialisten), die spanische Verteidigungsministerin, ging während eines Telefongesprächs mit der balearischen Regierungschefin Marga Prohens (Konservative) auf Distanz zu dem Plan. Informationen aus Regierungskreisen zufolge erklärte sie am vergangenen Freitag, sie habe von dem Unterfangen keine Kenntnis und sei nicht in der Lage, sachbezogene Auskünfte zu erteilen.

Auf der Insel stößt die Stellungnahme der Ministerin auf Befremden, da der Auftrag für den Bau bereits erteilt wurde und das Thema seit Wochen politische Auseinandersetzungen hervorruft. Das Telefongespräch war die Antwort auf ein Schreiben, mit dem sich Prohens einige Monate zuvor an die Zentralregierung in Madrid gewandt hatte; sie verlangte darin Aufklärung über das Unterfangen, das erst nach der Vergabe des Auftrags publik gemacht wurde. Robles deutete überdies an, eine Umsetzung des Plans sei ungewiss, obgleich laut Berichten der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora bereits Ende November erste Tätigkeiten auf dem Areal erkennbar waren. Das berichtet „Mallorca Magazin“.

Entstehen soll das vorgesehene Munitionslager auf dem Gelände der Luftwaffenbasis Son Sant Joan, in einer Entfernung von nur einigen hundert Metern zu Wohngebäuden und unter einem Kilometer Distanz zum Viertel Sa Casa Blanca. Ein Konsortium, bestehend aus den Firmen MAB, Grupo Render Industrial und Coexa, erhielt den Zuschlag für den Auftrag mit einem Volumen von circa 1,8 Millionen Euro direkt von der Basiskommandantur. Das Areal befindet sich im Besitz des Verteidigungsministeriums. Mit einer veranschlagten Konstruktionsdauer von neun Monaten wäre eine Inbetriebnahme der Einrichtung schon im nächsten Sommer denkbar; ihre Höchstkapazität liegt bei 75 Tonnen, soll aber nicht gänzlich ausgereizt werden. Vorgesehen ist die Einlagerung von Raketen, Projektilen sowie gelenkten Bomben oder leichten Luft-Boden-Flugkörpern, die von Kampfflugzeugen, Helikoptern und Predator-Kampfdrohnen verwendet werden.

Unstimmige Nachrichten aus Madrid

Ein Erlass des spanischen Ministerrates vom 2. Dezember verleiht der Angelegenheit zusätzliche Schärfe. Durch diesen wurden die Luftwaffenbasis Son Sant Joan sowie das Munitionslager formell als eine Zone von Interesse für die nationale Verteidigung deklariert. Dies hat zur Folge, dass zukünftig jegliche Modifikation oder Bebauung auf dem Areal die Genehmigung durch das Verteidigungsministerium erfordert. Eine vergleichbare Klassifizierung erfuhr neben Son Sant Joan auch die Luftwaffenbasis Pollença auf Mallorca. Nach Auffassung der Regionalregierung der Balearen widerspricht diese Entscheidung deutlich den Bekundungen der Verteidigungsministerin.

Prohens beanstandete in ihrer Mitteilung an die spanische Regierung insbesondere die unzureichende Informationspolitik. Sie äußerte sich „überrascht“, von dem Plan erst aus den Medien Kenntnis erlangt zu haben. Ein Unterfangen dieses Ausmaßes habe eine derartige Wichtigkeit, dass die Regionalregierung, der Inselrat sowie die Stadtverwaltung von Palma umgehend hätten benachrichtigt werden müssen, wobei die grundsätzliche Erfordernis des Baus nicht angezweifelt wurde.

Indes bemühte sich Oberst Carlos de Montemayor, der Kommandeur der Basis Son Sant Joan, die Befürchtungen der Anwohner auszuräumen. Er hob hervor, dass der Bau des Depots sämtlichen Sicherheitsnormen entsprechen werde. Nicht einmal im gravierendsten anzunehmenden Szenario wären die Mitarbeiter des Stützpunktes oder angrenzende Siedlungen einer Gefahr ausgesetzt. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.