Spritzen, Kot, MüllHundehalter klagen an: Das ist ein Schandfleck für Köln – Stadt reagiert mit Maßnahmen

Hundehalter Thomas Plett mit seinem Hund im Volksgarten.

Der Kölner Hundehalter Thomas Plett ist über die Zustände im Volksgarten entsetzt.

Immer wieder wird es laut im Kölner Volksgarten. Der Grund an der Hundefreilauffläche sind nicht nur die Tiere. Sondern vor allem die Menschen, die sich hier in die Haare kriegen...

von Markus Krücken (krue)

Köln. Blutverschmierte Verbände, Menschliche Exkremente daneben, auch Spritzen liegen verstreut. Thomas Plett hat seine kleine Dogge Mia (vier Jahre) scharf im Auge, als er EXPRESS.de zeigt, was sich unweit des Hundeplatzes im Kölner Volksgarten (Südstadt) dem Besucher für ein ekelhaftes Bild bietet.

„Wir möchten, dass der Hundeplatz mehr Umzäunung bekommt“, so Plett. „Hinten auf der Freilauffläche ist eben kein Zaun und so führt ungehindet ein Weg in ein Gebüsch, wo Besucher des Volksgartens und Obdachlose aus dem benachbarten Heim ihr Geschäft verrichten und sich Drogen spritzen. Am anderen Ende des Weges steht man dann mitten im Volksgarten. Es kann nicht sein, dass die Hunde, oder auch Kinder, dahinlaufen und sich potenziell sonst was für Krankheiten holen. Das sehen viele Hundehalter hier so, es ist Gesprächsstoff unter uns allen hier. Wir finden: Dieser Bereich muss unbedingt abgegrenzt sein.“

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Doch das ist er nicht.

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Es gebe nicht selten auch Auseinandersetzungen mit den Obdachlosen, die sich tagsüber bereits betränken und sehr laut Musik hörten, schildert er: „Die pöbeln, und es kommt auch vor, dass sich ein Obdachloser in die Freilauffläche setzt und nach einem Hund tritt, nach dem Motto: Er solle sich verpissen.“

Mehrere Hundebesitzer hätten sich deshalb auch schon schon an die Stadt gewendet. Bislang vergeblich, wie es heißt. Plett: „Die Antwort hieß: Das sei zu teuer. Dabei würden wir selbst 10.000 bis 15.000 Euro dafür gemeinsam sammeln und aufbringen.“

Wir treffen auch Lisa F. auf der Hundefreilauffläche. Sie möchte lieber anonym bleiben, bestätigt das Dilemma aber ebenfalls aus eigener Erfahrung, wie sie betont: „Komische Gestalten verstecken in den Ecken Koffer und wandern über die Hundewiese. Neulich hat jemand auch versucht, nach meinem Hund zu treten. In der Dämmerung traue ich mich als Frau hier kaum hin. Das Ganze hier wird auch immer mehr zu einer Müllhalde. Ich habe versucht, das zu melden und mich zu beschweren: Aber eine Mail ans Ordnungsamt von mir wurde nicht beantwortet.“

In den vergangenen Monaten geriet die Grünfläche im Kölner Süden häufiger negativ in die Schlagzeilen. Die Suchtproblematik vor Ort ist im Veedel längst bekannt und Thema. 

Alkohol, Drogen: Das sagt ein Stadtsprecher

Gegenüber EXPRESS.de erklärte ein Sprecher der Stadt Köln, dass die Fläche regelmäßig kontrolliert werde, dem Ordnungsdienst indes keine Beschwerden vorlägen. Und: „Den Ordnungskräften ist aufgefallen, dass sich im Umkreis der Hundefreilauffläche vermehrt Menschen ohne festen Wohnsitz aufhalten. Sie nutzen die Fläche oftmals zum Grillen, hören dort laute Musik und konsumieren Alkohol und oder Drogen. Außerdem wurden bei Streifengängen durch den Ordnungsdienst bereits genutzte Spritzen gefunden, die daraufhin fachgerecht entsorgt wurden.“

Der Sprecher bestätigt weitestgehend die von den Hundehaltern beschriebene Problematk: „Auf Ansprachen der Außendienstkräfte reagieren die angetroffenen Personen häufig uneinsichtig und aggressiv. Wenn durch den Ordnungsdienst Ordnungswidrigkeiten festgestellt werden, werden diese konsequent geahndet. Die Hundefreilauffläche ist nur zur Fahrbahn hin mit einem niedrigen Zaun abgegrenzt. Das Problem ist, dass die Wohnungslosen sich im Bereich des Gebäudeeingangs zum Übergang 'Eingang Hundefreilauffläche' aufhalten. Zum Teil auch in den angrenzenden Gehölzbeständen. Das Grünflächenamt hat in Abstimmung mit dem Trägerverein SKM bereits Auslichtungsmaßnahmen durchgeführt.“