Erneuter Verdi-StreikKölner Groß- und Außenhandel betroffen – darunter wieder wichtiges Lager

Menschen, Auto und Lkw sind an einem großen Rewe-Gebäude in Köln zu sehen.

Das Rewe-Lager in Langel, hier ein Foto aus dem Mai 2022, ist am Mittwoch (28. Juni 2023) erneut vom Streik betroffen. 

Auch am Mittwoch wird in Köln wieder gestreikt. Damit macht Verdi Drück vor der vierten Verhandlungsrunde. 

Verdi hat am Mittwoch (28. Juni 2023) die Beschäftigten aus 23 Betrieben des Groß- und Einzelhandels in NRW zum Streik aufgerufen. Diese haben in den frühen Morgenstunden begonnen, teilweise auch bereits um Mitternacht. 

Auch Köln ist betroffen. Unter anderem wird wieder das Rewe-Zentrallager in Langel bestreikt, wie Nils Böhlke, Verdi-Sprecher Landesfachbereich Handel NRW, am Mittwochmorgen gegenüber EXPRESS.de erklärte.

Verdi: Erneut Rewe-Zentrallager in Köln-Langel betroffen

Die Beschäftigten des großen Rewe-Lagers haben bereits mehrfach die Arbeit niedergelegt, unter anderem am 6. Juni. Das Logistikzentrum ist das größte nationale Vollsortimentslager der Rewe Group. 

Alles zum Thema Rewe

Darüber hinaus sind in Köln vom aktuellen Streik betroffen: Phoenix Pharmahandel, Handelshof (Rolshover Straße), Alliance Healthcare und Selgros (Lebensmittelgroßhandel).

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

In anderen NRW-Städten wird außerdem in folgenden Unternehmen gestreikt: AST Deutschland, Bofrost, Edeka Foodservice, Sonepar, Lekkerland, L. Stroetmann, Sanacorp, ThermoFisher, ThyssenKrupp Schulte und Jücker.

Verdi mit Streiks auch in Köln vor vierter Verhandlungsrunde

„Am Freitag findet die vierte Verhandlungsrunde im Groß- und Außenhandel statt. Angesichts der hohen Inflation brauchen die Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Abschluss mit nachhaltigen und tabellenwirksamen Entgelterhöhungen“, so Silke Zimmer, Verdi-Verhandlungsführerin für den Groß- und Außenhandel in NRW.

Seit Ende April seien die Tarifverträge gekündigt und seitdem würden die Kolleginnen und Kollegen auf Entgelterhöhungen warten. Silke Zimmer: „Die Beschäftigten können sich die Verzögerungstaktik der Arbeitgeber nicht mehr leisten und das zeigen sie mit ihren beeindruckenden Streiks.“

Auch für Groß- und Außenhandel in Köln: Verdi fordert 13 Prozent mehr

Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bieten seit der ersten Verhandlungsrunde bei einer Laufzeit von 24 Monaten, erst ab Dezember 2023 eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 4 Prozent an.

Ab Dezember 2024 eine weitere Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,1 Prozent, obwohl die Tarifverträge Ende April 2023 bereits ausgelaufen sind. Im Folgemonat des Abschlussmonats bieten sie 700 Euro Inflationsausgleichsprämie (Azubis 50 Prozent, Teilzeitbeschäftigte anteilig) für 2023 an.

Weitere 700 Euro Inflationsausgleichsprämie (Azubis 50 Prozent, Teilzeitbeschäftigte anteilig) sollen 2024 gezahlt werden. Wann wurde nicht konkretisiert, heißt es seitens Verdi. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die bereits eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, sollen die Möglichkeit bekommen, diese mit dem Angebot zu verrechnen.

Verdi fordert eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am Freitag, 30. Juni, in Düsseldorf statt.