Unmut in Kölner VeedelE-Scooter blockiert Gehweg seit Tagen – Anwohner platzt der Kragen

Ein E-Scooter steht quer auf einem Gehweg und blockiert diesen.

Dieser E-Scooter blockiere seit vier Tagen den Gehweg des Maiswegs in Köln-Müngersdorf, wie Anwohner Claus Dillenburger (77) am Donnerstag (6. April 2023) berichtet. 

Ein E-Scooter sorgt in einer Straße in Müngersdorf für Unmut. Irgendjemand hat ihn extrem achtlos geparkt. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Sie werden kreuz und quer geparkt, blockieren Einfahrten oder werden zu gefährlichen Stolperfallen – doch bekloppter, als der E-Scooter, der im Maisweg abgestellt wurde, geht es kaum. 

„Der Roller blockiert seit vier Tagen unseren Bürgersteig“, schimpft Unternehmer Claus Dillenburger (77). Denn der E-Scooter steht quer auf dem Gehweg. Ist der Autoparkplatz daneben belegt, ist für Fußgängerinnen und Fußgänger fast kein Durchkommen. Geschweige denn für jemanden mit Rollator oder Kinderwagen sowie für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer. 

E-Scooter versperrt Gehweg: Kölner ärgert sich über das Ordnungsamt

„Darum kümmert sich niemand beim Ordnungsamt“, wettert der 77-Jährige. „Allerdings, wenn Geschäftsleute wohlwollend schöne Bänke zum Ausruhen für Kundinnen und Kunden vor ihrem Geschäft aufstellen, wird ein Bußgeld verhängt!“ EXPRESS.de hatte am Mittwoch (5. April 2023) über die Inhaberin des Dessous-Geschäfts „Le Pop Lingerie“ in Ehrenfeld berichtet, der genau das widerfahren war.

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Beim Lesen des Artikels riss Claus Dillenburger die Hutschnur. „Ohne Worte! Köln ist so eine weltoffene Stadt, wird aber so weltfremd regiert und verwaltet“, so die klare Meinung des Unternehmers. Dessous-Chefin Diane-Sophie Durgion (40) musste 35 Euro zahlen, weil sie für ihre Bank, die seit elf Jahren vor allem von älteren Personen dankbar genutzt wird, keine Sondernutzungsgenehmigung hatte. 

Wegen des querstehenden E-Scooters in seiner Straße hat Claus Dillenburger bislang vergeblich versucht, jemand von der Stadt an die Strippe zu kriegen. „Ich wurde mehrfach weiterverbunden, bis man mir sagte, dass niemand zu erreichen sei, der für E-Roller zuständig ist“, erklärt er. 

Kürzlich erst habe er gesehen, wie eine Frau mit Kinderwagen wegen des Hindernisses auf die Fahrbahn ausgewichen sei. „Das darf doch nicht sein!“, sagt er verärgert. Seine geh- und sehbehinderte Schwiegermutter (94) sei vor vier Wochen am Rheinufer in Höhe des Axa-Hochhauses über einen E-Scooter gestürzt, der halb auf dem Gehweg lag. Zum Glück ohne schwere Folgen für die alte Dame. 

E-Scooter abstellen: Klare Vorgaben von der Stadt Köln

Wild geparkte E-Scooter sind für viele in Köln ein Riesenärgernis. Unter anderem für Radfahrerinnen und Radfahrer, die im Dunkeln gegen achtlos hingeworfene Roller fahren. 

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

„Stellt der Ordnungsdienst einen verkehrsbehindernd abgestellten E-Scooter fest, notiert er die Daten und fertigt ein Beweisfoto“, erklärt Sabine Wotzlaw vom städtischen Presseamt auf Nachfrage von EXPRESS.de. Noch vor Ort werde die jeweilige Halterfirma telefonisch informiert und aufgefordert, den ordnungswidrigen Zustand zu beseitigen. 

Höhe des Verwarngeldes: 15 Euro. Sabine Wotzlaw: „Teilt die Halterfirma den tatsächlichen Fahrzeugführer mit, was aber bislang noch nicht vorgekommen ist, erhält dieser dann eine kombinierte Anhörung/Verwarnung.“

E-Scooter müssen nach folgenden Bestimmungen abgestellt werden:

  • Es muss gewährleistet werden, dass die Mietfahrzeuge ausschließlich so abgestellt werden, dass sie Dritte weder gefährden noch behindern und die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs nicht beeinträchtigt wird. 
  • Beim Ausbringen und Abstellen von Mietfahrzeugen auf Gehwegen ist ein Sicherheitsabstand zur Fahrbahn von 30 Zentimetern und zu Hauswänden von 20 Zentimetern einzuhalten. Unter Berücksichtigung dieser Abstände muss eine nutzbare Restgehwegbreite von mindestens 1,50 Metern freigehalten werden.

Dementsprechend dürfen E-Scooter nicht achtlos geparkt werden. Laut Stadt müssen unter anderem folgende Bereiche freigehalten werden: Radwege, gemeinsame Rad-/Gehwege, Querungshilfen, wie Zebrastreifen oder Fußgängerüberwege, Rettungswege und Einfahrten. 

Da wird so manch einer dran denken, der morgens, bevor er aus seiner Einfahrt fährt, erstmal wütend ein paar der schweren E-Scooter beiseite ziehen muss.