Verdi macht ernstFlughafen-Streik in Köln ausgeweitet – Airport mit Ausfall-Zahlen und dringender Bitte

Die Anzeigentafel der Abflüge am Flughafen Köln/Bonn zeigt wegen des Streiks etliche annullierte oder umgeleitete Flüge an.

Die Anzeigentafel der Abflüge am Flughafen Köln/Bonn zeigt etliche annullierte oder umgeleitete Flüge an. Das Foto wurde am Donnerstagmorgen (14. März) aufgenommen.

Wieder Streik in Köln! Am Donnerstag (14. März) ist erneut der Flughafen Köln/Bonn betroffen. Wie viele Flüge jetzt ausfallen.

von Thomas Werner (tw)

Die von Streiks geprägten Wochen in Köln und Umgebung gehen weiter. Wie am Mittwoch (13. März 2024) bekannt wurde, macht die Gewerkschaft Verdi neben den Streiks bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) auch am Flughafen Köln/Bonn weiter ernst.

Ein erneuter Warnstreik des Sicherheitspersonals schränkt am Donnerstag (14. März) den Flugbetrieb am Köln/Bonner Airport massiv ein.

Streik am Flughafen Köln/Bonn soll am Donnerstag alles lahmlegen

„Ich gehe davon aus, dass fast alle Flüge annulliert werden“, sagte Gewerkschaftssekretär Özay Tarim am Mittwoch in Köln. Die Gewerkschaft beruft sich auf eine hohe Streikbeteiligung, die die Fluggesellschaften zur Absage der meisten Flüge zwingt.

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Am Donnerstagmorgen ist klar: Höchstens acht der 69 Abflüge an diesem Tag finden statt, alle anderen wurden bereits frühzeitig abgesagt. Von den 67 Landungen sollen 36 stattfinden. Insgesamt wurden bisher aber 92 der 136 Flugbewegungen gestrichen.

Die Zahlen müssen aber nicht unbedingt das Ende der Fahnenstange sein. Bei einem vergleichbaren Warnstreik am 1. Februar waren nach Flughafenangaben rund 80 Prozent der Flugbewegungen ausgefallen.

Der Streik wurde sogar noch kurzfristig ausgeweitet: Auch die Sicherheitskontrollen am Frachtbereich wurden bestreikt, diese Arbeitsniederlegung kam erst kurzfristig ohne Ankündigung hinzu.

Der Flughafen bittet Reisende um entsprechende Planung: „Passagiere, die im Streikzeitraum einen Flug von oder nach Köln/Bonn gebucht haben, werden gebeten, sich regelmäßig bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter nach dem Status ihres Fluges zu erkundigen“, heißt es.

Wie auch bei der KVB sind die aktuell laufenden Tarifverhandlungen der Anlass des Streiks. Verdi will bei der Luftsicherheit die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister in Deutschland verbessern.

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In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde. Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

In Köln reiht sich der Streik am Donnerstag ein in eine längere Liste der vergangenen Wochen. Alleine bei der KVB hat es innerhalb von etwa fünf Wochen vier Streiks gegeben (insgesamt sechs Streik-Tage).

Hinzu kommen die wiederholten Ausstände bei der Deutschen Bahn, die durch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) forciert wurden. Die GDL hatte zuletzt am Dienstag (12. März) erfolgreich zum Streik aufgerufen. (mit dpa)