Drohnenflüge über Flughäfen sorgen derzeit für Schlagzeilen. Auch in Deutschland sind die unbemannten Flugobjekte längst ein Thema, das in immer größerem Rahmen die Sicherheitsbehörden beschäftigt.
„Zunehmenden Gefährdung“12 Drohnen-Sichtungen am Kölner Airport
Nach wiederholten Drohnensichtungen an Flughäfen in Dänemark und Norwegen wächst auch in Deutschland die Sorge vor vergleichbaren Vorfällen.
In den vergangenen Tagen hatten Drohnen-Behinderungen etwa am Flughafen in Kopenhagen und Oslo für Aufsehen gesorgt. Ein Zusammenhang mit Provokationen aus Russland wurde von den dänischen Behörden nicht ausgeschlossen. Derartige Vorkommnisse sind in Deutschland bisher nicht bekanntgeworden, gleichwohl beschäftigen die unbemannten Flugobjekte auch hierzulande Flughäfen und Behörden.
Gibt es eine veränderte Sicherheitslage an deutschen Flughäfen?
Nein - zumindest nicht wegen militärischer Drohnen. Gleichwohl haben aber Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande nach Angaben der Deutschen Flugsicherung deutlich zugenommen. Die Bundespolizei spricht von einer „zunehmenden Gefährdung des Passagierluftverkehrs“.
In Zahlen der Flugsicherung heißt das: Im laufenden Jahr wurden bis Ende August bereits 144 Behinderungen durch Drohnen registriert, wie das Unternehmen meldete, das zu 100 Prozent dem Bund gehört. Im Vorjahr seien es im selben Zeitraum 113 Vorkommnisse gewesen, im Jahr 2023 nur 99.
Allein am Flughafen Frankfurt am Main, dem größten deutschen Drehkreuz, wurden in diesem Jahr bereits 35 Behinderungen gezählt. Wer die Drohnen steuerte, geht aus dem Report nicht hervor. In vielen Fällen dürften Hobby-Piloten die Ursache sein.
In Köln/Bonn waren es 12, in Düsseldorf 9 und in Hamburg, Stuttgart und München jeweils 6. Am Berliner Hauptstadtflughafen waren es wie in Dresden je 5 Vorfälle.
Nach Angaben des Geschäftsführers des Anti-Drohnen-Spezialisten Aaronia GmbH, Stephan Kraschansky, kreisen über Deutschland und anderen westlichen Staaten aber noch viel mehr Drohnen als bekannt.
„Die Drohnen über dänischen Flughäfen, in Oslo oder über Polen waren nur die Spitze eines Eisbergs“, sagte Kraschansky, der dpa. Es fehle oft die technische Ausrüstung, um die ferngesteuerten Luftgeräte überhaupt zu bemerken. (dpa)