Schul-Radar in KölnErschreckende Zahlen: Hier gehen die wenigsten Jugendlichen aufs Gymnasium

Schüler und Schülerinnen des Montessori-Gymnasium in der Kölner Rochusstraße während des Unterrichts.

Rund 40 Prozent der Kölner Schülerinnen und Schüler gehen auf ein Gymnasium. Die prozentuale Diskrepanz zwischen den einzelnen Stadtteilen ist dabei gewaltig. Das Foto wurde am 15. März 2021 in einem Klassenraum des Montessori-Gymnasiums an der Rochusstraße aufgenommen.

Die große Schul-Analyse von EXPRESS.de: Wie viele Schülerinnen und Schüler gehen eigentlich auf ein Kölner Gymnasium? Und in welchem Veedel sind es besonders viele und wo sind es viel zu wenige?

von Niklas Brühl (nb)

In Köln hat es im Jahr 2020/2021 107.067 schulpflichtige Kinder und Jugendliche gegeben – davon gingen rund 38.000 Schülerinnen und Schüler in die Grundschule.

Doch wie viele der übrigen Heranwachsenden gingen dabei auf eines der 37 Gymnasien der Stadt? Und in welchen Stadtteilen ist die Diskrepanz zwischen Gymnasiasten und Gymnasiastinnen und den anderen weiterführenden Schulen besonders groß? Diesen Fragen ist EXPRESS.de mithilfe des Statistischen Jahrbuchs der Stadt Köln auf den Grund gegangen.

Gymnasien in Köln: Stadtbezirk Lindenthal der klare Spitzenreiter

Insgesamt haben in dem Schuljahr 40,9 Prozent der Schülerinnen und Schüler ein Kölner Gymnasium besucht. In manchen Stadtteilen waren es jedoch deutlich mehr als in anderen. Es folgt die Top-10-Liste der Veedeln, in denen es prozentual am meisten Gymnasiasten und Gymnasiastinnen gab:

  • Platz 1: Lindenthal und Braunsfeld (jeweils 80,7 Prozent)
  • Platz 3: Junkersdorf (80,1)
  • Platz 4: Lövenich (78,5)
  • Platz 5: Hahnwald (78)
  • Platz 6: Sülz (76,9)
  • Platz 7: Klettenberg (76,5)
  • Platz 8: Neustadt Nord (73,3)
  • Platz 9: Widdersdorf (68,3)
  • Platz 10: Neustadt Süd (68)

Die meisten Schülerinnen und Schüler besuchen mit 80,7 Prozent also in Lindenthal und Braunsfeld ein Gymnasium – damit sind es vier von fünf. Vor allem der Stadtbezirk Lindenthal ist in dieser Auflistung stark vertreten – sieben der zehn Stadtteile schaffen es in die Top 10. Auffällig ist jedoch auch, dass es kein rechtsrheinisches Veedel in die Liste geschafft hat. Die beste Quote auf der „Schäl Sick“ hat Westhoven mit 62 Prozent.

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Schulen in Köln: Erschreckende Zahlen aus den Brennpunkten

Nach den erfreulichen Prozentzahlen folgen nun die Schlusslichter der Kölner Schul-Statistik. Wo gibt es am wenigsten Gymnasiasten und Gymnasiastinnen?

  • Platz 1: Finkenberg und Godorf (jeweils 11,1 Prozent)
  • Platz 3: Worringen (13,2)
  • Platz 4: Meschenich (13,4)
  • Platz 5: Bocklemünd (15,6)
  • Platz 6: Roggendorf/ Thenhoven (16,7)
  • Platz 7: Chorweiler und Seeberg (jeweils 19,7)
  • Platz 9: Höhenberg (22,9)
  • Platz 10: Kalk und Vingst (jeweils 23,7)

Die Schlusslichter in der Auflistung, auch wenn sie hier jetzt ganz oben stehen, sind Finkenberg und Godorf: In den beiden Stadtteilen geht mit 11,1 Prozent gerade einmal jeder zehnte Jugendliche auf ein Gymnasium. Neben vielen Veedeln von der rechtsrheinischen Seite ist auch der Stadtbezirk Chorweiler, wo mit 27,5 Prozent im Stadtgebiet am wenigsten Schülerinnen und Schüler ein Gymnasium besuchen, mit insgesamt fünf Stadtteilen vertreten.

Vor allem in den bekannten sozialen Brennpunkten wie Finkenberg, Meschenich oder eben Chorweiler gibt es somit merklich weniger Kinder und Jugendliche, die die Chance auf eine bessere Schulbildung wahrnehmen können – der Unterschied zu den Stadtbezirken Lindenthal oder der Innenstadt ist dabei enorm. Allerdings gibt es in Lindenthal mit neun Gymnasien auch die meisten der Stadt – in Chorweiler sind es dagegen nur deren zwei.