Werbe-Zoff in Kölner Veedel?Edeka gegen Rewe: Dieser Kasten ist die pure Provokation

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So sieht er aus, der Verteilerkasten an der Rhöndorfer Straße am 26. April: Die Edeka-Werbung wurde geschwärzt. Wer steckt dahinter? 

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Alle Wege führen nach Rom. Diese Redewendung würde seit mehr als 2000 Jahren keinen Faktencheck bestehen – aber an ihr stört sich keiner. Wenn aber alle Wege nach „Romano“ führen sollen, wie ein Edeka-Markt in Köln heißt, geht das offenbar zu weit. Denn: Der Werbe-Slogan für Edeka wurde direkt gegenüber einem Rewe-Markt platziert. Und zum wiederholten Mal mit schwarzer Farbe beschmiert.

  • Köln: Edeka-Werbung gegenüber von Rewe
  • Verteilerkasten an Rhöndorfer Straße beschmiert
  • Bewusste Provokation in Sülz?

Edeka gegen Rewe? Wie sehr tobt der Konkurrenzkampf zwischen den beiden Marktgiganten? Oder warum wird die  Werbe-Fläche immer wieder großflächig verschandelt? EXPRESS hat sich auf Spurensuche begeben.

Edeka gegen Rewe? Werbefläche in Köln-Sülz wieder schwarz

2005 erfüllte sich Kaufmann Rai Romano einen Traum: seinen eigenen Supermarkt, eine wahre Feinkost-Oase im großen Edeka-Verbund. Der Supermarkt an der Berrenrather Straße ist einer der beliebtesten in Sülz, wenn man sich im Veedel umhört. Vor allem Romanos italienische Spezialitäten, zahlreiche Pasta-Sorten, hochwertige Öle oder Pestos – eigentlich untypisch für einen Supermarkt – sind bei der Kundschaft geschätzt.

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Nur wenige hundert Meter Luftlinie westlich ist es nicht anders: Auch der Rewe-Richrath erfreut sich aufgrund seines großen Sortiments und Qualität größter Beliebtheit. In Stoßzeiten, vor allem samstagvormittags, staut sich der Verkehr rund um die Einfahrt ins Parkhaus an der Rhöndorfer Straße.

Eigentlich soweit alles prima, für Edeka wie Rewe. Wäre da nicht der graue Kabelverzweiger-Kasten für Telekommunikation in Höhe der Hausnummer 16. Wer auf dem Weg zu Rewe ist, wird dort darauf hingewiesen, dass nun mal alle Wege zu Romano führen.

Edeka-Werbung vor Rewe-Markt in Köln-Sülz beschmiert: Wer steckt dahinter?

Eine ganz schöne Provokation, finden Anwohner wie Rewe-Kunden: „Das ist frech, aber so geht das, das ist Wettbewerb", sagt eine ältere Frau. Irgendjemanden muss die Werbung jedoch richtig gestunken haben. Vor einigen Wochen wurde die Edeka-Werbung mit schwarzer Farbe besprüht. Daraufhin wurde die Werbung erneuert. Doch der Hinweis, dass der Weg auch vom Rewe an der Rhöndorfer zu Romano an die Berrenrather Straße führt, ist nun abermals unschön geschwärzt worden.

„Schon wieder?“, fragt eine Edeka-Mitarbeiterin von Romano und seufzt, als sie EXPRESS über die erneute Schmiererei informiert. „Alle Wege führen nach Romano“ sei nun mal der Slogan des Marktes. Von einer bewussten Provokation will man bei Edeka nichts wissen, sagt auch eine Sprechrein des Edeka-Verbunds auf Anfrage. Edeka-Romano habe ein Paket von Werbeflächen im Kölner Stadtgebiet angemietet. Dazu gehöre auch die Fläche an der Rhöndorfer Straße.

Dass sich diese direkt gegenüber der Konkurrenz befindet, ist also Zufall? Und was sagt Rewe eigentlich zu der Schmiererei? „Sorry, aber zum Sachverhalt können wir keine sachdienlichen Hinweise geben“, sagt Thomas Bonrath, Sprecher der Rewe-Supermärkte kurz und knapp. Sie merken schon, liebe Leser: Der Fall ist noch nicht gelöst. EXPRESS bleibt dran…