Der Herkulestunnel muss saniert werden. Ein Verkehrschaos droht.
Verbindung zur AutobahnNächste Kölner Mega-Baustelle

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Die stadtauswärts führenden Fahrspuren im Herkulestunnel musste im September 2025 ungeplant gesperrt werden, da sich Teile der Deckenverkleidung gelöst hatten. Bald soll der Tunnel saniert werden.
Aktualisiert
Aufatmen in Köln? Von wegen!
Die gute Nachricht zuerst: Nach über einem Jahr Verspätung beendet die Rheinenergie endlich ihre riesige Baustelle an der Liebigstraße. Aber die Freude für alle Autofahrer und Autofahrerinnen in Ehrenfeld und Nippes währt nur kurz. Denn das dicke Ende kommt erst noch!
Kaum sind die Gruben zu, rücken schon die nächsten Bagger an! Ab 2027 übernimmt die Stadt und startet ein Mammut-Projekt: Die marode Brücke über dem Herkulestunnel wird abgerissen und neu gebaut. Die jetzt beendeten Arbeiten der Rheinenergie waren nur die Vorbereitung für das, was da kommt.
Die Liebigstraße ist eine super wichtige Verbindung zwischen Ehrenfeld und Nippes. Doch unter der Straße liegt ein Wirrwarr an riesigen Versorgungsleitungen. Diese mussten kompliziert umgelegt werden, damit die Brücke überhaupt abgerissen werden kann. Das sorgte schon jetzt für ein Jahr Verspätung, weil immer wieder Probleme auftauchten. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Ein Sprecher der Rheinenergie, Eugen Ott, gibt zu, dass es alles andere als einfach war. Man musste alte Leitungen kappen, während die Versorgung weiterlaufen musste. „Bei einer Baustelle dieser Größenordnung gehen wie bei jedem größeren Bauprojekt Theorie und Praxis leider nicht immer ganz überein“, so Ott.
Die Brücken über dem Tunnel an der Liebigstraße und der Wöhlerstraße sind seit den 70er-Jahren in Betrieb – und total marode!
Nach einem halben Jahrhundert müssen die alten Dinger weg. Eine Reparatur lohnt sich nicht mehr, hat die Stadt schon 2021 beschlossen. Jetzt wird abgerissen und neu gebaut.
Und das bedeutet: Die eigentliche Mega-Baustelle kommt erst noch! Autofahrer und Autofahrerinnen müssen sich auf massive Sperrungen einstellen – sowohl auf der Liebigstraße als auch auf dem wichtigen Autobahnzubringer zur A57. Ursprünglich sollte die Brücke schon 2024 fertig sein, doch der Plan hat sich gewaltig verzögert.
Verbauter Stahl ist rostanfällig und könnte Risse bekommen
Der Grund für den Abriss ist alarmierend: Der in den Brücken verbaute Stahl ist rostanfällig und könnte Risse bekommen – eine tickende Zeitbombe! Von außen ist die Gefahr nicht zu erkennen. Die Kosten für den Neubau wurden damals auf rund 7,7 Millionen Euro geschätzt. Eine Sprecherin der Stadt bestätigt, der Beginn der Maßnahme sei für 2027 vorgesehen.
Immerhin: Bei der Brücke an der Liebigstraße soll immer eine Spur frei bleiben. An der Wöhlerstraße sieht das anders aus, hier droht die Vollsperrung. Und auch der Tunnel selbst wird während der Sanierung immer wieder dicht sein. Die Stadt verspricht zwar, man wolle „die Beeinträchtigung auf den Verkehr zu minimieren“ – doch auf Kölner Autofahrer und Autofahrerinnen kommen harte Zeiten zu. (red)
