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Klage gegen GAGJetzt kriegt Kölnerin Besuch von Richterin

Eine Frau hockt neben einem Heizkörper und berührt ihn mit einer Hand.

Monika Steckel beklagt mehrere Mängel in ihrer GAG-Wohnung, unter anderem funktioniere die Heizung nicht richtig. 

Monika Steckel liegt im Clinch mit der GAG. Jetzt kommt es in dem Rechtsstreit zu einem ungewöhnlichen „Hausbesuch“. 

Mit Sorge blickt Monika Steckel (56) den kommenden Monaten entgegen. Schon jetzt gibt es Tage, an denen es die Kölnerin nur mit Wärmflasche und mehreren Decken in ihrer Wohnung aushält. 

Seit mehr als zwei Jahren beklagt sie zahlreiche Mängel, wie undichte Fenster und nicht richtig funktionierende Heizkörper. Nun gab es deswegen erneut einen Gerichtstermin und Monika Steckel hatte gehofft, dass es mit ihrer Vermieterin, der GAG, zu einer gütlichen Einigung kommt. Doch der Zoff ist noch nicht zu Ende!

Sogar die Richterin hat sich jetzt angekündigt! Denn bei dem Termin vor dem Kölner Amtsgericht gab es keine Entscheidung im Rechtsstreit Steckel/GAG, sondern es wurde – und das ist selten – ein Ortstermin anberaumt.

Im Klartext: Die Richterin will sich in Monika Steckels Wohnung einige beklagte Mängel selbst angucken. Terminiert ist der „Hausbesuch“ auf wenige Tage vor Weihnachten. Außerdem soll ein Gutachten eines gerichtlichen Sachverständigen hinsichtlich eines Teils der streitgegenständlichen Mängel eingeholt werden. Dass ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben werden soll, stand bereits beim ersten Gerichtstermin im Juli im Raum.

Kölnerin freut sich auf Besuch der Amtsrichterin

„Das kann mir nur recht sein, es ist ja nichts erfunden“, erklärt Monika Steckel am Donnerstag (25. September 2025) gegenüber EXPRESS.de im Hinblick auf den angekündigten Ortstermin der Richterin.

Seit ihrem Einzug 2023 in die GAG-Wohnung in Ehrenfeld beschwert sich die lungenkranke Frau über Mängel, darunter auch Feuchtigkeit und zu niedrigen Wasserdruck. Diese wurden trotz wiederholter Mahnungen und einer Ortsbesichtigung durch eine Mitarbeiterin der städtischen Wohnungsaufsicht nicht behoben. 


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„Für meine Mandantin ist es eine belastende Situation, wenn von der Stadt Köln bereits vor anderthalb Jahren festgestellte Mängel von der Vermieterin nicht beseitigt werden“, sagt Steckels Anwalt Sven Tamer Forst gegenüber EXPRESS.de. Mit über 88 Prozent ist die Stadt Köln der Hauptaktionär der GAG. 

Zumindest eine Malerfirma sei kürzlich dagewesen, so Monika Steckel, und hätte sich um eine Stelle in der Wohnung gekümmert, an der sich bei starkem Regen regelmäßig eine Wasserblase bildet und schließlich platzt. „Der Maler wunderte sich, warum die Farbe nicht hielt. Ich habe ihm dann von dem Schaden erzählt“, erzählt die Kölnerin. Inzwischen sehe die Stelle zumindest optisch gut aus. 

„Jetzt soll in dem Bereich die Außenfassade aufgemacht werden“, berichtet sie. Eine Firma habe sich für nächste Woche angekündigt. Die 56-Jährige: „Ich halte alles dokumentarisch fest, auch mit Fotos.“ 

Erst Anfang Juni war auf ihrer Terrasse ein Graben über die ganze Wohnungslänge ausgehoben worden, um den Grund für die Feuchtigkeit zu beseitigen. Seitdem liegt dort ein Schuttberg.