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Nach langem Warten„Grüne Oase“ am Kölner Dom öffnet

Der sogenannte Domherrenfriedhof an der Ostseite des Kölner Doms Ende September.

Der sogenannte Domherrenfriedhof an der Ostseite des Kölner Doms Ende September.

Lange war die Fläche an der Ostseite des Doms eine Baustelle. Nun wird sie zur grünen Oase mit besonderen Bäumen und historischer Gruft.

Eine gute Nachricht für alle Kölnerinnen und Kölner sowie für die vielen Touristen und Touristinnen: Eine der Dauer-Baustellen am Dom verschwindet bald!

Wie die Dombauhütte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilt, wird die Fläche an der Ostseite des Doms zwischen Hauptbahnhof und Museum Ludwig bald tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zwei neue Eingangstüren machen es möglich. Nachts bleiben die Tore geschlossen.

Herzstück des Friedhofs ist die Domherrengruft von 1925. In der rund 30 Quadratmeter großen Grabstätte ruhen die sterblichen Überreste von Domkapitularen, Weihbischöfen und Dompröpsten. Ein neuer Plattenaufbau betont nun diesen besonderen Ort.

Und drumherum wird es richtig grün! Der alte Boden ist weg, stattdessen soll eine „grüne Oase in der überwiegend steinernen Domumgebung“ entstehen, heißt es vom Kölner Dom. Entlang der Mauern wachsen Sträucher und eine Eibenhecke. Die große, alte Sommerlinde konnte erhalten bleiben.

„Grüne Oase“: Sie sollte eigentlich 2023 öffnen

Zusätzlich wurden am Mittwoch zehn neue Bäume gepflanzt. Dabei handelt es sich um klimaresistente Arten wie japanische Schnurbäume, die auch hohen Sommertemperaturen standhalten. Sie sind so angeordnet, dass sie eine Art Kranz um den Chor des Doms bilden.

Zur Erinnerung an die Verstorbenen gibt es das „Band des Gedenkens“, das aus Steintafeln mit den Namen der Domkapitulare besteht. Auch der Boden über dem Baptisterium, Kölns ältestem Taufort aus dem sechsten Jahrhundert, wurde neu gestaltet. Die Kreisform der Steinstelen erinnert an das frühmittelalterliche Taufbecken in der Tiefe.

Doch warum hat das alles so lange gedauert? Ursprünglich sollte der Friedhof schon 2023 wieder öffnen. Laut Dombauhütte ist das „besondere“ Baustellen-Chaos rund um den Dom schuld. Die „komplexe Koordination“ der vielen Projekte habe zu „erheblichem organisatorischem Aufwand“ und damit zu Verzögerungen geführt. (red)