Die Affen sind losKölner Zoo mit spektakulärem Dschungelfeeling

Holzstege führen durch die Dschungelerlebniswelt.

Seit Donnerstag (30. September 2021) können Zoobesucher die Dschungelerlebniswelt im „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ bestaunen.

Der Kölner Zoo ist um eine Mega-Attraktion reicher. Nach mehr als zweijähriger Sanierung des „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Hauses“, steht der Besucher dort plötzlich im Dschungel. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln. Vorsicht, spielende Kinder? Ne, im Kölner Zoo heißt es ab sofort: Vorsicht, freche Äffchen! Mit der Eröffnung der Dschungelerlebniswelt am Donnerstag (30. September 2021) können Besucher nicht nur durch eine tropische Dschungelwelt wandeln, sondern stehen auch Auge in Auge Affen, Faultieren und Vögeln gegenüber. Und eins scheint klar: Besonders so mancher Affe kennt keine Berührungsängste.

Das „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ wurde über mehr als 28 Monate denkmalgerecht kernsaniert. In den Monaten zog in den historischen Bau ein tropisches Tierparadies ein. 

Kölner Zoo entführt Besucher nach Mittel- und Südamerika

Tukane, Salzkatzen, Piranhas (in sicherer Entfernung), aber auch botanische Kostbarkeiten wie Kakao- und Breiapfelbaum oder seltene Bromelien – im Kölner Zoo können die Besucher jetzt durch eine mittel- und südamerikanische Dschungelwelt laufen und sie hautnah erleben. 

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„Das ,Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus‘ setzt weit über Köln hinaus Maßstäbe in puncto Zooerlebnis. Das Haus verbindet ein spektakuläres Besuchserlebnis mit optimaler Tierhaltung. Hinzu kommt eine spannende und zeitgemäße Zooedukation, die die Menschen emotional packt und für die Bedrohung exotischer Naturparadiese sensibilisiert", so der Kölner Bürgermeister Ralf Heinen begeistert. Man  können den Zooverantwortlichen zu diesem Schmuckstück, das plangerecht mit viel Aufwand und Liebe zum Detail fertiggestellt wurde, nur gratulieren. 

Stadt Köln bezuschusst Projekte des Kölner Zoos mit Millionen

Die Kosten für die Kernsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes betrugen rund 12 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der Stadt Köln, die dem Zoo 2017 einen einmaligen Zuschuss über 19 Mio. Euro für dieses und weitere Bau- und Instandhaltungsprojekte im Rahmen des Denkmalschutzes zugewiesen hat. Hinzukommen Fördermittel der NRW-Stiftung über 250.000 Euro, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über 200.000 Euro und Spendengelder des Zoo-Fördervereins. Der Zoo hat zudem Eigenmittel eingebracht.

Baubeginn war im April 2019. Die besondere Herausforderung bestand darin, den Charakter des baufälligen Hauses möglichst originalgetreu zu bewahren – und gleichzeitig bei Tierhaltung, Technik und Besuchserlebnis modernsten Anforderungen gerecht zu werden. Die biologische Ausrichtung des Hauses und die Gesamtgestaltung sollten zudem entlang der Masterplan-Gliederung, die für diesen Bereich des Zoos den Südamerikabereich vorsieht, erfolgen.

Gänzlich neue Dimensionen ergaben sich, so heißt es seitens des Zoos,  durch den Aufbruch der Bodendecke und den Einbau eines Steges in der ersten Baumetage. Bei Innenarchitektur, Strukturierung und Bepflanzung hatte man das ehrgeizige Ziel, die Besucher möglichst nah an die Tiere heranzubringen – ohne diese in ihrem natürlichen Verhalten zu stören. 

Das 1899 als Vogelhaus erbaute und nach Zerstörung im 2. Weltkrieg später als Heimat für Primaten dienende ehemalige „Südamerikahaus“ ist Generationen von Rheinländern bekannt. Es ist in seinen Formen einer russisch-orthodoxen Kirche nachempfunden. Das Gebäude zählt neben dem Antilopenhaus und der Direktorenvilla zu den ältesten Bauten aus der Gründungszeit des Zoos.

Köln: Zoo engagiert sich stark für den Schutz der Biodiversität

Als Teil seines breiten Engagements für den Schutz der Biodiversität hat der Kölner Zoo die Sanierung an die Unterstützung eines Artenschutzprojekts im Ursprungsgebiet der Tiere, die im „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ leben, geknüpft.

Konkret arbeitet der Zoo mit dem International Tropical Conservation Fund zusammen. Gemeinsam erreichte man in den vergangenen Jahren unter anderem, dass im mittelamerikanischen Staat Belize ein mehr als 400 Quadratkilometer großes Schutzgebiet  aus unterschiedlichen, seltenen und wertvollen Waldtypen – von Trocken- bis Regenwäldern – geschaffen wurde. (iri)