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Ihr Geheimtipp in KölnSo tickt Berivan Aymaz privat

Ob-Kandidatin Berivan Aymaz in ihrem Veedel Brück

Ob-Kandidatin Berivan Aymaz in ihrem Veedel Brück

Die OB-Kandidatin Berivan Aymaz (53) zeigt ihren privaten Kraftort in Köln. Ein Rundgang durch ihr Veedel Brück.

Grünen-OB-Kandidatin Berivan Aymaz wohnt seit 2009 im Kölner Stadtteil Brück. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat sie bereits im August 2025 bei einem Veedelsrundgang begleitet.

Der Marktplatz ist für sie mehr als nur Wahlkampf-Arena. „Der Marktplatz in Brück ist auch ein Treffpunkt, wenn hier kein Wochenmarkt stattfindet. Hier spricht man miteinander, tauscht sich aus“, schwärmt Aymaz.

Aymaz: „Das ist ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann“

Ihr Geheimtipp? Die Reibekuchen von „Reibekuchen Heinz“ und der öffentliche Bücherschrank. „Das ist ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann“, verrät sie.

„Wenn ich abends in Brück ankomme, nachdem ich den ganzen Tag über beruflich mit sehr vielen Menschen gesprochen habe, dann kann ich hier herunterfahren“, erklärt die Landtagsabgeordnete. Für sie sei Brück ein friedlicher, ruhiger Ort, „an dem einen morgens das Krähen eines Hahns weckt.“

Entlang der Olpener Straße pulsiert das Leben. „Brück ist ein Drei-Minuten-Veedel – alles Wichtige ist innerhalb kurzer Zeit erreichbar“, lacht Aymaz. Sie liebt es, dass die Einheimischen von einem „Oberdorf und einem Unterdorf“ sprechen. Und beim Eiscafé Panciera gebe es das beste Eis der Stadt.

Ein paar Schritte weiter geht's zu Remy Moden. Inhaberin Simone Dickert kennt Aymaz schon lange. Hier findet die Politikerin auch auf den letzten Drücker noch das passende Outfit.

Lange Arbeitstage? Die schrecken sie nicht. „14-Stunden-Tage sind keine Seltenheit“, sagt sie. Sie wäre also bereit für den OB-Job, sollten die Kölnerinnen und Kölner ihr das Vertrauen schenken.

Berivan Aymaz im Modegeschäft Remy Moden in Köln-Brück.

Bei Simone Dickert im Geschäft „Remy Moden“ kauft Berivan Aymaz Kleidung.

Nächster Stopp: die Bäckerei Pelzer, die laut Aymaz auch für ihre ausgezeichneten Frikadellen bekannt ist. „Das ist tagsüber der Treffpunkt schlechthin, für alle Altersgruppen und Milieus“, sagt sie.

Sie schätzt die Bescheidenheit und Herzlichkeit der Brückerinnen und Brücker. „2015 war Brück mit seiner Willkommens-Initiative für geflüchtete Menschen ein bundesweites Wahrzeichen für eine Willkommenskultur“, erinnert sich die 53-Jährige.

Ein Thema, das ihr am Herzen liegt. Aymaz kam selbst als Sechsjährige aus der Türkei nach Deutschland. Ihre Familie kurdischer Herkunft musste das Land verlassen. In Köln fand sie eine neue Heimat und fühlt sich seitdem willkommen. Jetzt will sie der Stadt etwas zurückgeben.

Weiter geht's zum Gasthaus Alte Schule mit seinem schönen Außenbereich. Doch Aymaz blickt auch wehmütig auf das verwaiste Gut Wistorfs gegenüber. „Das war früher ein wunderschöner Biergarten, da war ich immer sehr gerne“, sagt sie über das seit fünf Jahren geschlossene Lokal.

In der Brücker Manufaktur wird sie von Inhaber Ditmar Dölger begrüßt. Ihr Tipp hier: die Flammkuchen, die auch ihre Mutter liebt. Familie ist ihr wichtig, sie wohnt in der Nähe und ihre Nichte hilft sogar aktiv im Wahlkampf mit.

Ditmar Dölger serviert in seiner Manufaktur einen Flammkuchen.

Ditmar Dölger serviert in der Brücker Manufaktur Flammkuchen.

Zum Abschluss muss es noch ein Besuch bei „Meine Freundin und ich“ sein. Ein Laden für „schöne Dinge“, wie Aymaz sagt. Hier wird sie mit einer herzlichen Umarmung von Inge Vierkotten empfangen.

„Das ist hier auch ein Treffpunkt der Brücker Frauen, man tauscht sich aus und gibt sich Ratschläge“, erklärt Aymaz.

Berivan Aymaz im Gespräch mit Inge Vierkotten.

Mit Inge Vierkotten im Geschäft „Meine Freundin und ich“

Letzte Station ist das Traditionslokal „Em Hähnche“, ebenfalls seit fünf Jahren dicht.

„Seitdem fehlt uns ein Saal für größere Formate – hier haben früher alle wichtigen Veranstaltungen stattgefunden, das war sozusagen der Gürzenich von Brück“, sagt die OB-Kandidatin. Aber es gibt Hoffnung: Ein lokaler Investor will das Gasthaus wohl wiedereröffnen.

Brück, ein Veedel in dem Aymaz zur Ruhe kommt und den politischen Trubel einigermaßen vergessen kann. (red)