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Kurz vor StichwahlHaus von NRW-Bürgermeister beschossen

Kommunalwahl in Troisdorf: Gebannt schaut man bei der CDU Troisdorf auf die Bildschirme und Handys, um die Auszählungen mitzuverfolgen. v.l.: Heinz Nagel und Alexander Biber

Alexander Biber (rechts, hier mit Heinz Nagel) am Abend der Kommunalwahl in Troisdorf. Er schaffte es als amtierender Bürgermeister in die Stichwahl gegen SPD-Kandidat René Wirtz.

Der Bürgermeister von Troisdorf steht unter Polizeischutz, seit sein Haus mit einer Metallkugel beschossen wurde. Der Staatsschutz ermittelt.

So darf Wahlkampf nicht aussehen! Rund eine Woche vor der Bürgermeister-Stichwahl in Troisdorf ist das Haus von Bürgermeister Alexander Biber (CDU) beschossen worden.

In der Zeit von Sonntagmorgen (21. September) bis Montagmorgen (22. September) sei eine Fensterscheibe seines Hauses mit einer Metallkugel beschädigt worden, doch habe diese nur die äußere Schicht einer Mehrfachverglasung durchschlagen und sei nicht in das Zimmer eingedrungen, sagte ein Polizeisprecher. Möglicherweise sei das Geschoss mit einer Zwille abgeschossen worden.

Da es sich um den Bürgermeister handele, sei eine politisch motivierte Tat nicht auszuschließen, sagte der Sprecher. Der Staatsschutz führe in der Sache Ermittlungen.

„Es macht einem ein mulmiges Gefühl“, sagte Biber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Gut nur, dass er zur Tatzeit nicht zu Hause, sondern im Wahlkampf und am Abend privat unterwegs war – doch für den oder die Täter muss das anders ausgesehen haben. Im Gegenteil. „Mein Dienstwagen stand vor dem Haus, die Rollläden im Erdgeschoss waren schon heruntergelassen“, so Biber. Man habe also davon ausgehen können, dass er zu Hause war.

Nach Angaben der Stadtverwaltung erhält der Bürgermeister deshalb jetzt bei öffentlichen Auftritten Polizeischutz. Biber bestreitet am Sonntag die Bürgermeister-Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten René Wirtz. (sku, dpa)