„Unhaltbare Zustände“Nach Wirbel um KVB-Kontrollen: So geht es an Kölner Drogen-Hotspots weiter

Die KVB-Sicherheitsbestreifung besteht aus vier Personen.

Die KVB-Sicherheitsbestreifung besteht aus vier Personen. Das Foto ein Team am Neumarkt.

Das Thema sorgte in Köln für Diskussionen. Am Ebertplatz und am Neumarkt wurde die sogenannte Sicherheitsbestreifung der KVB eingestellt. Nun die Kehrtwende.

von Matthias Trzeciak (mt)

Erst weg, jetzt wieder da! Die Drogen-Hotspots Ebertplatz und Neumarkt bleiben in Köln ein Dauerthema.

Das externe Sicherheitsteam der KVB wurde zum 1. April 2024 abgezogen – das dreimonatige Projekt war damit beendet. Unter anderem, weil die finanziellen Mittel fehlten.

KVB-Sicherheitsbestreifung am Ebertplatz und Neumarkt

Anwohnende, Geschäftsleute und Bahn-Nutzende waren schockiert. Florian Weber (43), CDU-Ratsherr, wohnt selbst im Umfeld des Ebertplatzes. „Die Maßnahme muss fortgeführt werden“, forderte er am 5. April 2024 im Gespräch mit EXPRESS.de.

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Tatsächlich hat die KVB reagiert. Bereits in einer Mitteilung vom 12. April heißt es: Aufgrund der Wünsche von Fahrgästen, Anwohnerschaft und Mitarbeitenden setzt die KVB das von Dezember bis Ende März erfolgreich umgesetzte Pilotprojekt ‚erhöhte Sicherheitsbestreifung‘ am Neumarkt und am Ebertplatz weiter fort.“

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Die 24-Stunden-Betreifung wurde sowohl am Neumarkt als auch am Ebertplatz am Montagmorgen (22. April 2024) wieder aufgenommen, teilt die KVB mit.

Die Teams bestehen aus einem KVB-Mitarbeitenden aus dem Bereich Sicherheit und Service sowie drei Mitarbeitenden eines externen Sicherheitsservices.

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Darüber hinaus plant die KVB ein erweitertes Sicherheitskonzept für das gesamte Stadtgebiet umzusetzen. Ein entsprechendes Konzept für mehr Sicherheit und Sauberkeit in den Fahrzeugen und an den wesentlichen Haltestellen der Stadt habe die KVB bereits im November 2023 eingereicht, teilt das Unternehmen mit.

„Das im Rahmen der Haushaltsbegleitbeschlüsse von der Politik geforderte Konzept bezieht sich auf das gesamte Netz des Kölner ÖPNV, wurde bisher aber noch nicht in den entsprechenden Gremien beraten“, so die KVB.

KVB-Sicherheitskonzept – Kosten von 2,5 Millionen Euro

Um das Gesamtkonzept umzusetzen, werden finanzielle Mittel in Höhe von jährlich 2,5 Millionen Euro erforderlich.

„Aufgrund der unhaltbaren Zustände und der berechtigten Beschwerden und Forderungen unserer Fahrgäste hat unserer Unternehmen nun beschlossen, am Ebertplatz und am Neumarkt vorerst weiter in Vorleistung zu gehen“, erklärt Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der Kölner Verkehrs-Betriebe.

Und Haaks ergänzt: „Das Problem ist darüber hinaus aber ein gesamtgesellschaftliches Thema, das nur gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften der Stadt, der Polizei sowie der Sozialarbeit gelöst werden kann.“

Am Ebertplatz und auch am Neumarkt kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit Personen, die dort harte Drogen konsumieren oder mit Kokain und Co. dealen – auch am helllichten Tag und vor den Augen von Kindern.