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Kölner Drogen-HotspotKVB-Teams am Ebertplatz weg – CDU-Politiker wird deutlich

Drei Personen gehen über einen Platz, eine Frau trägt eine Weste mit der Aufschrift „KVB Video“.

Von Januar bis März 2024 waren Sicherheitsteams der KVB am Ebertplatz im Einsatz, wie hier am 19. März 2024.

Kölns Ebertplatz gilt als Drogen-Hotspot. Es wird offen gedealt und konsumiert – auch vor den Augen von Kindern. Florian Weber (CDU) hat bezüglich der Sicherheit klare Forderungen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Der Ebertplatz schreibt regelmäßig negative Schlagzeilen. Die dortige Drogenszene belastet Anwohnende, Geschäftsleute, Bahn-Nutzende. Seit Ostermontag ist nun auch das externe Sicherheitsteam der KVB dort nicht mehr unterwegs – das dreimonatige Projekt ist ausgelaufen, kein Geld mehr. 

Florian Weber (43), CDU-Ratsherr, wohnt selbst im Umfeld des Ebertplatzes. „Die Maßnahme muss fortgeführt werden“, fordert er am Freitag (5. April 2024) im Gespräch mit EXPRESS.de.

Brennpunkt Ebertplatz: Einsatz von KVB-Sicherheitsteam effektiv

„Aus Gesprächen mit Betroffenen, darunter auch Eltern von Kindern, die die Haltestelle auf dem Weg zur Schule nutzen, wissen wir, dass der KVB-Sicherheitsdienst einen großen Unterschied gemacht hat“, erklärt Florian Weber. Das entspreche auch seiner eigenen Beobachtung. 

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Die Security-Mitarbeitenden waren von Januar bis März in drei Schichten rund um die Uhr im Einsatz. Wie effektiv der war, zeigt, was beim Schichtwechsel passierte. Der sei nicht direkt am Ebertplatz erfolgt, so Weber, dadurch habe sich ein Zeitfenster ergeben, in dem der Bereich nicht kontrolliert worden sei. „Allein dieses kleine Zeitfenster haben die Dealer für Drogengeschäfte an den Haltestellen genutzt“, so der Politiker. 

In den letzten sechs bis zwölf Monaten habe die Situation am Ebertplatz eine andere Qualität bekommen, sagt er. Das wurde auch bei einem Veedelstreff Mitte März deutlich, zu dem der Bürgerverein Kölner Eigelstein anlässlich der ausufernden Drogenszene eingeladen hatte.

Kölner CDU-Politiker kämpft für mehr Sicherheit am Ebertplatz

Umso wichtiger der Einsatz des Sicherheitsdienstes. Dessen Teams wären nicht nur Streife gelaufen, sondern hätten auch den Ticketschalter belebt, die Räumlichkeiten genutzt, die Jalousien hochgezogen, erzählt Florian Weber. Der Schalter sei vor Jahren geschlossen worden, weil KVB-Mitarbeitende sich von den Dealern bedroht fühlten. Weber: „Dadurch konnten sich die Dealer dort festsetzen, die Zwischenebene regelrecht in Beschlag nehmen.“ 

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Wenn KVB-Nutzende die Treppe hochkamen, seien sie direkt von einem Spalier von Dealern erwartet worden. „Das ist eine beängstigende Situation, die dort geherrscht hat“, erklärt er. Die KVB-Sicherheitsteams hätten hingegen die Dealer der Haltestelle verwiesen und ihnen gedroht, die Polizei zu rufen. 

„Fahrgäste haben mir berichtet, dass sie in der Zeit die Situation als deutlich angenehmer empfunden haben“, so Florian Weber. Er hofft jetzt, im Rat eine Mehrheit zur Fortführung des Sicherheitsprojektes zu finden und führt dazu viele Gespräche. 

Drogen-Hotspot Ebertplatz: Kein Geld für Sicherheit im Kölner Haushalt

Der Kölner Haushalt mit etwa sechs Milliarden Euro pro Jahr habe für 2024 kein Geld für die Sicherheit am Ebertplatz vorgesehen. Es würden jedoch finanzielle Spielräume frei, wenn andere geplante Projekte nicht durchgeführt werden könnten, erklärt er. Weber: „Die Diskussion geht jetzt darum: Seid ihr alle dabei, dass wir dieses frei werdende Geld für die Sicherheit am Ebertplatz, aber auch anderer Plätze, einsetzen.“ 

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Zum Beispiel an den Problem-Haltestellen Wiener Platz oder Appellhofplatz. „Damit würde man auch unterstützen, dass wieder mehr Menschen die KVB nutzen“, erklärt der 43-Jährige. Für den Einsatz eines Sicherheitsdienstes, der mehrere Haltestellen bestreift, seien jährlich rund 2,5 Millionen Euro erforderlich. 

Kölner Politiker drängt auch beim Umbau des Ebertplatzes auf Zeit

Auch beim geplanten Umbau des Ebertplatzes drängt der CDUler zur Eile. Der politische Wille, dass sich der Platz verändert, sei da, sagt er. Aber wie: unklar. Anfang 2024 nahmen zwei Planungsbüros ihre Arbeit auf, die in den kommenden zwei Jahren die Vorqualifikation des Planungsverfahrens für die langfristige Umgestaltung des Ebertplatzes und die Fortführung der kulturellen Nutzung erarbeiten sollen. 

„Wir ‚gönnen‘ uns damit zwei weitere Jahre, bevor sich überhaupt ein Architekt Gedanken macht, wie er sich den Ebertplatz vorstellen könnte. Diese Zeit dürfen wir uns nicht nehmen!“, fordert Florian Weber.