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Aus dem Radio in die KVBSandras Stimme führt jetzt durch Köln

Immer gut gelaunt unterwegs: Sandra Rosenthal von Radio Köln ist neue Stimme der KVB.

Immer gut gelaunt unterwegs: Sandra Rosenthal von Radio Köln ist neue Stimme der KVB.

Neue Stimme für bessere Stimmung: Radio-Köln-Moderatorin Sandra Rosenthal macht jetzt die Ansagen in der KVB.  

Sie ist ein echt kölsches Mädchen – und ihre Stimme ziemlich bekannt. Denn Sandra Rosenthal (50) ist seit 13 Jahren Nachrichtensprecherin beim Lokalsender Radio Köln.

Doch nun wird sie wohl noch bekannter, denn ab sofort wird ihre warme Stimme auch in allen Bussen und Bahnen zu hören sein. Sie löst die „alte“ KVB-Stimme von „Lara“ ab und macht dann die Ansagen.

Auf der Amsterdamer Straße kommen ihr zwei KVB-Mitarbeiter entgegen, schauen kurz und tuscheln sich hinter ihren Rücken. „Vielleicht haben sie mich erkannt“, sagt Sandra Rosenthal, „mein Bild war ja schon in der aktuellen KVB-Zeitung.“ Mehr als ihr Gesicht wird allerdings ihre Stimme in Köln bekannt werden. „Nächster Halt: Hauptbahnhof.“

Ansage in KVB-Bahnen: Sandra löst digitale Stimmke „Lara“ ab

Die vielen KVB-Kunden vielleicht noch bekannte Stimme von Petra Glunz-Grosch, einer professionellen Sprecherin, erlosch 2005. Darauf folgte „Lara“ eine digitale künstliche Stimme. Lara hat ihren Job ganz gut gemacht, doch häufig war ihre Betonung falsch. Daher entschied sich die KVB-Führung um Chefin Stefanie Haaks, eine neue menschliche und vor allem weibliche Stimme zu suchen. „Die KVB hat auch bei uns nach den ausgewählten Stimmen angefragt. Ich habe mich wie einige andere Leute auch beworben und habe die KVB überzeugen können. Man hat mich ausgewählt“, erzählt die sympathische Sprecherin, auf die anschließend ein Sprech-Marathon wartete.

Die KVB betreibt in ihrem Netz zwölf Bahn- und 57 Buslinien mit mehr als 900 Haltestellen, die alle in einem Studio eingesprochen werden mussten. „Ich war dreimal jeweils eine Woche lang bei dem zuständigen Software-Unternehmen in Heidelberg und habe dort jeden Vormittag rund vier Stunden gesprochen. Das war schon echt anstrengend“, erzählt Sandra. „Allein eine Woche lang habe ich Ansagen in englischer Sprache gemacht.“ Ihre gesamten Ansagen, darunter nicht nur die Namen der Haltestellen, sondern längere Texte, wurden synthetisiert.

Sandra erläuterte: „So ist die KVB zukünftig in der Lage, mit meiner Stimme neue Durchsagen zu erstellen, ohne dass ich sie noch einmal selbst sprechen muss.“ Gab es auch Sätze, die sie nicht so gern sprach? „Natürlich ist es nicht schön, wenn ich den KVB-Kunden ansagen muss, dass Busse oder Bahnen sich verspäten oder auch ausfallen. Aber das muss ja sein. So wie im Radio, wo ich auch manchmal schlechte Nachrichten vortrage.“

KVB-Chefin Stefanie Haaks und Sandra Rosenthal vor der Zentrale.

KVB-Chefin Stefanie Haaks und Sandra Rosenthal vor der Zentrale.

Und wie ist das, wenn sie ihre eigene Stimme in Bus oder Bahn hört? Sandra lacht: „Ich bin tatsächlich noch nicht in den Genuss gekommen. Als ich aber am Mittwoch in die Redaktion kam, stürmten alle auf mich zu und erzählten, dass sie mich gehört haben. Ich werde in den nächsten Tagen mal eine längere Fahrt mit der Bahn machen.“

Ihre eigene Stimme zu hören, ist für sie jedoch nicht neu. „Wenn ich die Nachrichten spreche, höre ich mich schließlich auch selbst“, sagt sie. Aber: „In der Tat hört sich meine Stimme anders im Radio an, als wenn ich mich höre.“

Ihre Familie ist megastolz, dass Sandra die neue Stimme der KVB ist. Und das soll laut KVB einige Jahre so bleiben. „Es könnte sein, dass meine Stimme noch in der KVB erklingt, wenn ich bei Radio Köln nicht mehr die Nachrichten spreche“, lacht Sandra.