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Kölner beschwert sich beim OBTelefonzelle nur noch Kiffer- und Sex-Box

Eine Telefonzelle ist komplett beschmiert und mit Werbezetteln beklebt.

Völlig verdreckt, beschmiert, seit fünf Jahren keinen Hörer mehr: Diese Telefonzelle steht laut Peter R. an der Dürener Straße/Lindenthalgürtel am dortigen Rewe-Markt. 

Verdreckt und schon lange nicht mehr funktionsfähig: Dennoch steht eine Telefonzelle an einem Kölner Rewe-Markt. EXPRESS.de-Lesereporter Peter R. kämpft dafür, dass der Schandfleck wegkommt. 

Öffentliche Telefonzellen sind Relikte aus vergangenen Zeiten. Sie haben ausgedient, sind abgebaut und entsorgt worden. Alle? Nein, nicht alle. Ein besonders „schönes“ Stück steht noch am Rewe-Markt in Köln-Lindenthal.

Die Telefonzelle an der Dürener Straße/Lindenthalgürtel ist innen verdreckt und ramponiert, außen beschmiert und beklebt. EXPRESS.de-Leser Peter R. hat den Schandfleck am Samstag (6. Dezember 2025) fotografiert. 

„Die Telefonzelle wurde noch nie gesäubert und hat seit fünf Jahren keinen Hörer mehr. Eine Nutzung gibt es aber...“, beklagt der Kölner und behauptet, dass darin gekifft würde und sich manchmal in der Zelle nachts auch Pärchen vergnügen würden.

Peter R. hat sich jetzt an Oberbürgermeister Torsten Burmester gewandt und will von ihm wissen, warum die Telefonzelle dort noch steht und wer sich um sie kümmert. Er beschwert sich auch bei Burmester, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist, dass er die Fragen schon vor drei Jahren gestellt habe, aber nichts passiert sei. 

Der Kölner will, dass die siffige Zelle (die der Telekom gehört) endlich wegkommt. 

Stadt Köln: Sollten zügig abgebaut werden

„Der Abbau der Telefonzellen durch die Telekom läuft insgesamt schleppend und unbefriedigend. Nicht mehr benötigte und nicht mehr funktionsfähige Telefonzellen sollten zügig abgebaut werden. Besonders bei Vandalismus tragen sie zu einem negativen Stadtbild und zu einem Eindruck der Verwahrlosung bei“, erzählt Robert Baumanns vom städtischen Presseamt am Montag (8. Dezember) auf EXPRESS.de-Nachfrage.

In einer Telefonzelle gibt es keinen Hörer mehr, das Telefongehäuse und die Wände sind verdreckt.

Ganz schön eklig: Am Telefongehäuse sind irgendwelche Flüssigkeiten heruntergelaufen, die Wände sind beschmiert.

Er stellt klar, dass es wichtig sei, dass alle, auch Unternehmen, die den öffentlichen Raum in Anspruch nehmen, dies verantwortungsvoll tun und ihre Installationen, Infrastrukturen und dergleichen nicht einfach sich selbst überlassen.

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Baumanns erklärt: „Aus städtischer Sicht bedarf es jeweils eines Antrags und der daraus resultierenden Genehmigung für die Aufgrabung und für die verkehrsrechtliche Genehmigung der Baustellen. Die durchschnittliche städtische Bearbeitungszeit bis zur Bescheidung beider Anträge beträgt etwa zehn bis 15 Werktage – auf städtischer Seite gibt es also keine Hürden.“

Jede bei der Stadt eingehende Beschwerde von Bürgerinnen und Bürger werde unverzüglich an die Telekom weitergeleitet, mit der Aufforderung des priorisierten Abbaus. 

„Die Telekom hat der Stadt Köln mitgeteilt, dass bis Ende 2025 alle Telefonzellen und -stelen abgebaut sein sollen“, so Robert Baumanns.

Telekom-Sprecherin: „Bislang hatten wir von dem Fall keine Kenntnis“

Auf EXPRESS.de-Nachfrage entschuldigt sich die Telekom für den Zustand des Telefonhäuschens. „Bei verunstalteten Objekten können wir nur dann tätig werden, wenn wir von Bürgern darüber informiert werden. Bislang hatten wir von dem Fall keine Kenntnis“, so Sprecherin Julia Handschuhmacher. Nach einer entsprechenden Information würde die Telekom die Situation jedoch immer umgehend prüfen und im Falle einer Verletzungsgefahr eine Verkehrssicherung vornehmen.

„In Köln haben wir große Schwierigkeiten mit der für den Rückbau erforderlichen Stromtrennung. Solange die öffentlichen Telefone nicht vom Strom getrennt sind, können wir sie nicht abbauen lassen“, erklärt die Telekom-Sprecherin.

Das sei auch in der Dürener Str./Lindenthalgürtel der Fall, so Julia Handschuhmacher weiter. „Wir warten leider schon recht lange darauf, dass der lokale Stromnetzbetreiber die Stromtrennung vornimmt. Aktuell wurde uns ein Termin Mitte Januar 2026 avisiert.“

Der Betrieb der öffentlichen Telefonzellen wurde im Jahr 2023 eingestellt. Seither wird laut Telekom intensiv an dem Rückbau gearbeitet, der jedoch sehr komplex ist und die Koordinierung vieler verschiedener Gewerke erfordert.

Die Sprecherin erklärt, dass vor allem in dicht bebauten, hochfrequentierten Bereichen, wie auch in Köln, Genehmigungen, Sperrungen und Verkehrsplanung besonders aufwändig seien. „Der bundesweite Rückbau ist schon weit fortgeschritten. Wir arbeiten weiter mit hoher Geschwindigkeit daran, auch die letzten Telefonzellen aus dem Stadtbild zu entfernen. Wir kümmern uns und bitten daher weiter um Geduld“, so Julia Handschuhmacher. Wie viele öffentliche Telefone noch in Köln auf ihren Abbau warten, kann sie nicht sagen.