Goodbye, Mr. President!Super-Manager aus Köln will Donald Trump nicht mehr beraten

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Martin Richenhagen lebt den amerikanischen Traum, vergisst aber nie seine kölschen Wurzeln.

Köln/Washington – Goodbye, Mister President! Ein geborener Kölner kehrt dem mächtigsten Mann der Welt den Rücken: Martin Richenhagen, seit 14 Jahren Chef des in Minnesota ansässigen Landmaschinenherstellers Agco (20.000 Mitarbeiter, 7,4 Milliarden Dollar Umsatz) war so verärgert über die Entlassung von Außenminister Rex Tillerson, dass er aus Trumps Beratergremium zurücktrat: No, thank you!

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Donald Trump wirkt verlassen.

„Mit Rex Tillerson verlässt einer der letzten Pragmatiker und Freihandelsfreunde die US-Regierung“, sagte der 65-Jährige dem „Manager Magazin“. „Es bringt nichts mehr, sich dort zu engagieren.“

Aus der Bruder-Klaus-Siedlung in die USA

Gradlinig, ehrlich, tatkräftig – diese Tugenden hat der Kölner im Blut. Wie Rainer Maria Kardinal Woelki (61) in der Mülheimer Bruder-Klaus-Siedlung aufgewachsen, studierte er in Bonn zunächst Theologie.

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Dann ging er in die Wirtschaft und schaffte über Düsseldorf und die Schweiz den Sprung in die USA. Nach seiner Ernennung zum Big Boss bei Agco war Richenhagen der einzige Deutsche an der Spitze eines US-Konzerns.

Kölscher Jung hat seine Wurzeln nicht vergessen

Seine Wurzeln hat er aber nie vergessen: „Ich bin ’ne echte kölsche Jung“, sagte er im EXPRESS-Interview. Die Deutz AG, die für die Agco-Tochter Fendt Motoren liefert, besuche er regelmäßig. „Und ich vermisse das Kölsch“, schmunzelte er.

Die „Welt“ berichtete, dass er morgens eine Stunde lang diverse Zeitungen lese, und „zuallererst den Kölner Express“. Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ schrieb er Anfang 2016 in einem Gastbeitrag: „Vor meinem Haus in Atlanta, Georgia, weht eine große Köln-Flagge. Meine Kinder, längst in alle Welt verstreut, lieben den 1. FC Köln und den Karneval.“

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Schon 2005 sorgte Richenhagen für Schlagzeilen.

Kölschglas mit dem Privatjet abgeholt

Wie sehr Richenhagen seine Stadt liebt, zeigt eine irre Anekdote: Um unbedingt ein in Bronze gegossenes Kölschglas des Südstadt-Künstlers Cornel Wachter zu erwerben, legte er im Privatjet einen Zwischenstopp in Köln/Bonn ein. „Und als wir für unseren Karnevalszug einen Traktor brauchten, war auch er sehr hilfsbereit“, berichtet Wachter.

Ja, so sind die Kölschen. Man kennt sich, man hilft sich. Aber eben nicht jeder Pappnase...

(exfo)