Ex-Höhner-Frontmann Henning Krautmacher hat mit dem TV-Konditormeister Marcel Seeger ein Buch über 30 Kölner Plätze geschrieben. Zu jedem Platz gibt es ein spezielles Plätzchen.
Henning KrautmacherSüße Überraschung für Köln
Wenn Kölns bekanntester Schnäuzer durch die Stadt geht, bleibt er nicht lange unerkannt. Henning Krautmacher (68), 36 Jahre lang der Frontmann der Höhner, nimmt in seinem neuen Buch „Kölner Plätze und Plätzchen“ alle mit auf einen Streifzug durch die Domstadt.
Dabei erzählt er 30 persönliche Geschichten über bekannte und eher weniger bekannte Kölner Plätze. Es geht zu geschichtsträchtigen Orten wie den Roncalliplatz, den Ebertplatz, der zu Kölns Brennpunkten Nummer eins zählt, den Offenbachplatz mit der Opern-Baustelle, bis hin zu vernachlässigten Ecken wie dem Karl-Küpper-Platz.
„Kölner Plätze und Plätzchen“: 30 Geschichten und Rezepte
Immer an seiner Seite: der bekannte TV-Konditormeister Marcel Seeger (61), der zu jedem Platz ein Plätzchen-Rezept kreiert hat. Fast zwei Jahre haben die beiden an dem Buch gearbeitet und haben sich bei ihren Streifzügen quer durch Kölle von den Geschichten, der Atmosphäre oder der Skurrilität der Plätze inspirieren lassen.
Herausgekommen sind 30 Geschichten und 114 Fotografien auf 224 Seiten, mit jeder Menge Humor und leckeren Plätzchen-Rezepten, die jeder nachbacken kann.
Die Ex-Höhner Peter Werner, Hannes Schöner und Janus Fröhlich, Micky Brühl (Paveier), Karl-Heinz Brand (Räuber), Erry Stoklosa (Bläck Fööss), Rosa Maria Bianco („Kein Veedel für Rassismus“), Klaus der Geiger, die Roten Funken, Heike Knispel (WDR 4) und Christoph Biemann („Die Sendung mit der Maus“) tauchen auch auf.
Die Idee zum Buch ist eher durch einen Zufall entstanden. „Vor drei Jahren haben wir uns im Rahmen einer vorweihnachtlichen Sendung kennengelernt. Henning hat gesungen und ich habe Rudolphplätzchen mit roter Nase gebacken. Als er das Plätzchen sah, kam er vom Rentier Rudolph direkt zum Rudolfplatz“, erinnert sich Marcel Seeger im EXPRESS.de-Gespräch.

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Ein eigens entworfenes dreidimensionales EXPRESS-Dom-Plätzchen: Henning Krautmacher (r.) und Konditormeister Marcel Seeger sind ganz stolz auf ihre Kreation.
Vom Rudolfplatz kamen die beiden schnell auf den Ebertplatz samt passendem Plätzchen. „Leider ist der Ebertplatz ja als Drogenumschlagplatz bekannt. Da die Plätzchen auch für Kinder sein sollen, konnten wir natürlich kein Cannabis verbacken. Wir haben uns dann auf Hanfsamen und Hanföl geeinigt“, betont der TV-Konditormeister.
Nach den Zutaten kam die spannende Frage: Wie soll das Ebertplatz-Plätzchen denn aussehen? „Wenn schon kein Cannabis drin ist, soll es wenigstens so aussehen“, lacht Henning. Entstanden ist ein Cannabisblatt mit grüner Glasur.
Dreidimensionales Kölner Dom-Plätzchen „EXPRESS“
- Zutaten: 100 Gramm Puderzucker, 200 Gramm Butter, weich, Prise Salz, etwas Vanillemark, Prise gemahlenen Zimt, Spritzer Zitronensaft von der Bio-Zitrone, 300 Gramm Mehl Typ 550, 5 Gramm Backpulver.
- Herstellung: Die Butter mit dem Puderzucker und den Gewürzen gründlich verkneten. Dann das mit dem Backpulver gründlich vermischte Mehl zufügen und alles zusammen zu einem glatten Mürbeteig verbinden. Den fertigen Mürbeteig in ein Stück Frischhaltefolie einwickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank geben.
- Nach der Kühlphase den Mürbeteig auf einer leicht gemehlten Arbeitsfläche gleichmäßig auf eine Stärke von 4 mm ausrollen. Ein Backblech sehr gut einfetten oder mit einem Stück Backpapier auslegen und den Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Nun mit dem kleinen und dem größeren Dom-Ausstechförmchen jeweils die gleiche Anzahl an Plätzchen aus dem ausgerollten Teig ausstechen und auf das vorbereitete Backblech legen. Dabei zwischen den Teigstückchen ein wenig Abstand lassen, damit diese nicht zusammenbacken.
- Das Backblech jetzt in den Backofen geben und die EXPRESS-Domplätzchen 10 bis 12 Minuten goldbraun backen. Nach dem Backen die Plätzchen auf dem Backblech erkalten lassen.
- Ein Päckchen gekauften weißen Rollfondant teilen und die eine Hälfte weiß lassen und die andere mit ein wenig roter Lebensmittelfarbe durchfärben. Den weißen und den roten Rollfondant auf eine Stärke von 2 Millimeter ausrollen. Aus dem roten Rollfondant mit dem größeren Dom-Ausstechförmchen entsprechend der Anzahl an Gebäckstücken die größeren Dömchen ausstechen. Mit dem kleineren Ausstecher die weißen Dömchen ausstechen.
- Jetzt die erkalteten Gebäckstücke mit ein wenig Marmelade nach Wahl dünn mit einem Pinsel bestreichen und mit den ausgestochenen Rollfondant-Dömchen belegen, dabei den Rollfondant leicht andrücken.
- Im nächsten Schritt 100 Gramm dunkle Kuchenglasur auflösen. Anschließend einen kleinen Tupfen auf den größeren, mit rotem Rollfondant ausgestatteten Dom geben und den kleineren „weißen Dom“ auflegen. Die verbundenen Dömchen liegen lassen, bis die Kuchenglasur fest geworden ist. Dann den Fuß des Dom-Plätzchens in die flüssige Kuchenglasur eintauchen und den Dom aufrecht auf ein Stück Backpapier stellen und die Glasur fest werden lassen.
- Als letzten Schritt das Dom-Plätzchen noch einmal hinlegen und den Schriftzug „EXPRESS“ mit einem winzigen Tupfen Kuchenglasur ankleben. Dazu empfehlen wir die Bestellung einer bedruckten Esspapierfolie im Netz oder das Auftragen mittels einer schokoladigen spritzfähigen Glasur.
Beim Lieblingsplätzchen sind sich beide schnell einig. „Ganz klar das Roncalliplätzchen als Betmännchen mit Bischofsmütze. Für die Buchproduktion durften wir das Plätzchen zwischen all den Juwelen in der Domschatzkammer präsentieren.“
Mit dem Plätzchen will Henning auch einen Irrglauben aus der Welt schaffen. „Wir versuchen damit aufzuräumen, dass der Platz nach dem Circus Roncalli benannt wurde. Nein, er wurde Papst Johannes XXIII. gewidmet, der mit bürgerlichen Namen Angelo Giuseppe Roncalli hieß.“

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Konditormeister Marcel Seeger präsentiert das Theophanplätzchen. Es soll den Reichsapfel von Kaiserin Theophanu darstellen und ist das Plätzchen mit den meisten Kalorien.
Beim Barbarossaplatz, der nicht gerade zu Kölns Vorzeigeplätzen zählt, hat sich das Duo mit Querbeat getroffen. Die Brassband hat dem Platz schließlich eine tanzbare Hymne gewidmet.
„Der Barbarossaplatz ist wie eine dreckige Open-Air-Zentrale, an der sich die Thekenvögel nach einer durchzechten Nacht treffen“, erklären die Bandmitglieder Jojo Berger und Raoul Vychodil. „Eine Stadt muss nicht besonders schön sein, aber sie muss eine Seele haben“, sagen die Musiker.

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So sieht das Barbarossaplatzplätzchen aus.
Inspiriert durch das Gespräch mit der Band ist ein Plätzchen entstanden, das wie ein Kronkorken mit einem bunten Gesicht aussieht. „Rund um den Barbarossaplatz gibt es acht Kioske, bei denen sich die Studenten gerne mal ein Bierchen holen, weil es am Kiosk viel günstiger als in den Clubs ist“, sagt der Ex-Höhner-Kopf.

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Henning Krautmacher (r.) und Konditormeister Marcel Seeger haben gemeinsam das Buch „Kölner Plätze und Plätzchen“ entworfen.
Am Montagabend (6. Oktober 2025) präsentieren Krautmacher und Seeger ab 20 Uhr in der Buchhandlung Thalia am Neumarkt das Buch. Es gibt sogar ein Krautmacher-Plätzchen mit Schnäuzer aus Zuckerguss. Exklusiv für alle Fans von EXPRESS.de haben beide zudem ein EXPRESS-Dom-Plätzchen kreiert.
Henning Krautmacher: „Wenn etwas für die Stadt steht, dann wohl der Kölner Dom und der EXPRESS. Also haben wir ein spezielles dreidimensionales Plätzchen in den Farben rut un wiess kreiert.“ Zudem hat der frühere Höhner-Kopf bekannte kölsche Hits umgedichtet. Man spürt, dass Krautmachers Herz voll im kölschen Takt schlägt.