Kölschoffensive der PromiwirtePoldis Hochzeitskoch startet Brauhaus in Kölner Veedel

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Die Wirte Ioannis Karagiannis (l.) und Pino Bruno von der „Sünner Stube“.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln – Corona ist für viele Wirte hart, manche verzweifeln und machen zu. Denen, die weitermachen, steht die dunkle, kalte Jahreszeit bevor. Das Terrassengeschäft wird nicht mehr lange gut gehen.

Wer macht denn unter diesen Umständen ein neues Lokal auf?

Köln: Brauhaus „Sünner Stube“ öffnet am 7. Oktober

Am Vormittag in der „Sünner Stube“ am Lindenthalgürtel 72. Ein Handwerker bohrt, die Kaffeemaschine aus Italien (WEGA) wird angeliefert, der Wirt Ioannis Karagiannis (47) ermahnt den Arbeiter, die prächtige Silbervase an die Seite zu stellen, sonst haut er sie noch um: „Die habe ich aus Holland mitgebracht, ich war bei einem Gastronomieausstatter in Venlo.“

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Das schicke Mobiliar ist aus Griechenland. Am Mittwoch ist Neueröffnung.

Der Pächter ist ein alter Hase im Geschäft („Destil“ am Ring, „Venue“ an der Hohe Straße), wie auch sein Partner Pino Bruno (46). „Ja, ich hab auch Bammel“, sagt der Promiwirt, „ist doch klar in dieser unsicheren Zeit. Aber wir haben gar keine andere Wahl.“

Köln: Pino Bruno richtet Lukas Podolskis Hochzeitsfeier aus 

Pino Bruno, Gastronom fast von Kindesbeinen an (die Eltern hatten eine Pizzeria in Porz), glaubt dennoch an einen Erfolg und hofft, dass auch sein Netzwerk und seine über Jahre gewachsene Community dabei helfen werden.

Der Koch war mit dem Restaurant „Englers“ in der Benesisstraße selbstständig und richtete dort Lukas Podolskis Hochzeitsfeier aus („wir hatten alle Fenster zur Straße zugeklebt"),  er war Teilhaber im Promilokal „Hase“ (St. Apernstraße) und als Gastronomieleiter im Projekt „Playboy Club" im Rheinauhafen angestellt (ein Flop). Er hat also bewegte Zeiten hinter sich.

Jetzt ist Pino Bruno einer der Macher des Restaurants „Kosta´s" (ehemals „Pepe“ im Belgischen Viertel), die „Sünner Stube“ kommt hinzu.

Köln: Pachtvertrag noch vor der Corona-Krise unterzeichnet

Hintergrund des Timings: Der Pachtvertrag wurde schon im Januar 2019 unterzeichnet, aber ein Formfehler im Bauantrag habe zu einer großen Verzögerung geführt.

Als der Umbau des Lokals dann vonstatten ging, tauchten die ersten Coronameldungen auf. Aber da gab es kein Zurück mehr. „Wir ergreifen jetzt die Flucht nach vorne“, sagen die beiden.

Mehrere Hunderttausend Euro habe die Brauerei in den Komplettumbau des Lokals investiert, sie selbst 80.000 Euro. Herausgekommen ist optisch ein kleines Schmuckstück.