UkraineW-Lan, Feldbetten, hohe Sicherheit: So sieht die neue Notunterkunft in der Köln-Messe aus

Auf dem Messegelände in Köln gibt es nun eine weitere Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine. EXPRESS.de konnte sich die Räumlichkeiten anschauen.

von Antonia Raabe (ra)

Seit einigen Tagen kommen tausende geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Köln an. 2123 Personen – so der Stand am Dienstagmorgen (15. März 2022) – sind bisher in der Stadt untergebracht.

Die Kapazitäten der Unterbringungsmöglichkeiten waren damit allerdings ausgeschöpft – deshalb musste die Stadt handeln und hat für weitere Flüchtende die Räumlichkeiten der Messe hergerichtet.

EXPRESS.de war dabei, als Oberbürgermeisterin Henriette Reker, sowie Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen und Dr. Christian Miller, Leiter der Berufsfeuerwehr, die Notunterkunft am Dienstag vorgestellt haben.

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Neue Notunterkunft für Geflüchtete des Ukraine-Kriegs in Köln

Halle drei der Messe in Köln öffnet ab sofort ihre Tore für Menschen, die vor dem Ukraine-Krieg geflüchtet sind. 1100 Schlafmöglichkeiten stehen nun zur Verfügung. Die ersten Geflüchteten sind bereits dort eingetroffen.

Die durchnummerierten Zimmer (ca. 25 qm²) auf insgesamt acht Gängen sind jeweils mit drei oder vier Feldbetten ausgestattet. Hauptsächlich sollen Mütter mit ihren Kindern dort zusammen untergebracht werden, erzählt Reker auf EXPRESS.de-Nachfrage. Manchmal steht zusätzlich noch ein ausklappbarer Holztisch mit Bank in den Zimmern.

Um die Sanitäranlagen aufzusuchen, müssen die Menschen hinaus. Durch ein Zelt gelangen sie zu insgesamt 28 Toiletten. 14 für Frauen und 14 für Männer. Jeweils fünf Duschen für Frauen und Männer stehen dort zur Verfügung.

Jedes Zimmer ist mit WLAN ausgestattet. „Das ist wichtig, dass die Menschen den Kontakt zu ihren Angehörigen in der Ukraine aufnehmen und die Nachrichtenlage verfolgen können“, so Henriette Reker.

Weiter erklärte die Oberbürgermeisterin: „Die Menschen werden hier die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Sie werden betreut von den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der freien Träger der Hilfsorganisationen in Köln.“ Auch die medizinische Versorgung sei in den Unterkünften sichergestellt.

1100 Geflüchtete aus der Ukraine finden in der Köln Messe Platz

An erster Stelle stünde aber das wichtigste Bedürfnis der Sicherheit für die Menschen, die vor dem Kriegsgeschehen in ihrer Heimat geflohen sind. „Unsere Unterkünfte sind, was die Sicherheit angeht, auf einem guten Standard. Es gibt immer Personal, das für Sicherheit sorgt“, stellte Dr. Harald Rau klar.

Er betonte zudem eindringlich, dass es sich bei der Unterkunft in der Messe um eine Notfalllösung handele. Von dort solle innerhalb weniger Tage organisiert werden, wo die Menschen mittelfristig hin könnten.

Das ganze Prozedere habe mittlerweile Katastrophenschutzstrukturen. Es sei ein hoher Zustrom in kürzester Zeit zu bewältigen. „Es gibt überhaupt keine Planungssicherheit“, konstatierte Miller.

Und Reker appellierte: „Nach Köln kommen aktuell und in Zukunft viele Menschen. Ich glaube, wir stehen erst am Beginn dieser Situation, die wir alle gemeinsam bewältigen müssen und sollen. Die Menschen sollen willkommen geheißen und gut empfangen werden.“