„Penetranter Gestank“Müll und Verwahrlosung in Köln – „Einfach nur asozial“

Ein Mann liegt vor einem Schaufenster.

Obdachloser Hohe Straße Köln

Die Verwahrlosung in Köln ist überall zu sehen.

von Adnan Akyüz  (aa)

Die Schandflecke in der Stadt regen die Kölnerinnen und Kölner immer mehr auf.

Leserreporterinnen und Leserreporter von EXPRESS.de zeigen, wie schlimm die Verwahrlosung und das Müll-Problem in Köln sind.

Köln: Wilder Müll, Urin-Gestank und illegal entsorgter Sperrmüll

EXPRESS.de-Leserreporter Eckhard Otte findet, dass das Urinal auf dem Gehweg zwischen Musical Dome und Hauptbahnhof am Breslauer Platz fürchterlich ist. „Es steht ohne Sichtschutz mitten auf dem Gehweg. Hier entlang gehen die Besucherinnen und Besucher, also Gäste unserer Stadt, um die Heimreise anzutreten“, schildert er.

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Viele würden sich beim Anblick des Urinals angewidert abwenden. „Besonders dann, wenn es gerade benutzt wird.“

Sehr unangenehm sei auch das Rinnsal, der vom Urinal Richtung Straße fließt und der wirklich „penetrante Gestank“.

Ein Urinal steht auf einem Platz.

Das Urinal am Breslauer Platz.

Nicht weit weg, auf der Hohe Straße berichtet Leserreporter Marra Hugo Lopez von obdachlosen Menschen, die sich in den Eingängen der Geschäfte niedergelassen haben oder vor den Schaufenstern herumliegen. Auch das gebe kein schönes Bild der Stadt ab.

Leserreporter Peter Bermes regt sich über die schon vor Jahren stillgelegte Rolltreppe, die vom Wiener Platz Richtung Buchheimer Straße steht, auf. Die KVB hatte erklärt, dass die Rolltreppe nicht mehr repariert werden soll.

Peter Bermes sieht darin eine „Verwahrlosung des öffentlichen Raums“. Er sagt: Was erwartet die Stadt vom Bürger, wenn die Stadt selber ihr eigenes Hab und Gut, im Übrigen finanziert vom Steuerzahler, vor aller Augen systematisch vergammeln lässt?“

Eine vergammelte Rolltreppe.

Die aufgegebene Rolltreppe am Wiener Platz verwahrlost seit Jahren vor sich hin.

Die Rolltreppen am Wiener Platz werden nicht mehr weiter gepflegt und sind in einem entsprechend verdreckten, verhüllten Zustand, teilweise schon bemoost. Das Umfeld sieht entsprechend aus nach dem bekannten Schema „Dreck zieht Dreck an“, sagt er.

Aus seinem Veedel in Nippes berichtet Leserreporter Robin H. über die Situation der Neusser Straße: „Die Bettelei und Verwahrlosung wird immer schlimmer. Auf den paar hundert Metern der Neusser Str. im Agnesviertel sitzen manchmal sieben bis acht Bettler, die sich so ausbreiten, dass ich meine Freundin im Rollstuhl kaum vorbeischieben kann.“

Das werde in Köln einfach so hingenommen, „aber wehe, ein Gastronom hat mal den Stuhl zu weit auf dem Gehweg stehen“, ärgert er sich. Besonders schlimm findet er aufdringliches Betteln.

„An jeder Stelle wird man angesprochen, sogar beim Essen im Restaurant, wobei einem bei manchen Bettlern komplett der Appetit vergeht. Sind die Bettler abends weg, bleibt ein Haufen Müll und Dreck liegen. Das ist so ekelhaft“, klagt er.

Müll liegt in einem Park.

Müll in einem Park in Zollstock.

Leserreporterin Astrid Hochscherff meldet sich aus Zollstock: „Im Rosenzweigpark sind wunderschöne Sitznischen. An jeder steht ein Mülleimer, aber der Weg ist wohl zu weit! Überall sieht es so aus.“ Sie machte ein Foto von Müll, der achtlos in den pParkgeworfen wurde.

Michael Neumann hat am Samstag (21. Juni 2025) wilden Müll auf der Roonstraße entdeckt. Dort hat jemand seinen Müll nach einer Renovierung einfach an den Fahrradständern abgelegt. „Einfach nur asozial“, sagt der Leserreporter.

Sperrmüll liegt auf einer Straße.

Sperrmüll auf der Roonstraße.

Ein anderes Problem sieht er in der Größe der Mülleimer: „Auch da, wo Menschen ihren Müll ordentlich entsorgen wollen, sind die Mülleimer viel zu klein. Ich habe die AWB gebeten, besonders in Grünanlagen und der Innenstadt mehr oder größere Müllbehälter zu installieren. Antwort: Bezüglich der Größe der Papierkörbe könne man leider nichts ausrichten. Diese seien entsprechend vorgesehen. Nur weil vor zig Jahren die Größe so festgelegt wurde, sollen wir auch in Zukunft damit leben.“

Leserreporter Thomas Erfen nimmt aber auch die AWB in Schutz: „Letzte Woche wurde ein Kühlschrank einfach an der Straße abgestellt, mit einem Zettel ‚zu verschenken‘. Nach über einer Woche steht er immer noch da!  Es kann auch nicht immer alles auf die AWB abgewälzt werden.“


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Es müsse einfach in die „Köpfe der Leute“. Seiner Meinung nach seien es „am wenigsten Asylbewerber“, sondern vielfach deutsche Menschen der sozialen Unterschicht, die „einem in fehlerfreiem Kölsch, Prügel androhen, sagt man etwas“, so der Kölner.

Eine Lösung des Müll-Problems könne seiner Meinung nach nur durch stärkere Überwachung der Straßen durch Polizei und Ordnungsamt gelingen. Ratlos fragt er aber auch: „Doch wer soll das bezahlen?“