Großeinsatz im RechtsrheinischenKölner Polizei nimmt Jugend-Bande und Kioske ins Visier

Drei Polizisten stehen vor einer Häuserreihe.

Die Kölner Polizei hat am Donnerstagabend (7. August 2025) einen Schwerpunkteinsatz im Rechtsrheinischen durchgeführt.

Großer Polizeieinsatz am Donnerstagabend in Köln! Beamte und Beamtinnen durchkämmten gleich mehrere Stadtteile im Rechtsrheinischen. Neben bekannten Brennpunkten wie Kalk und Mülheim ging es auch einer Jugend-Bande an den Kragen.

Es ist 19.28 Uhr am Donnerstagabend, als mehrere Mannschaftswagen auf der Kalk-Mülheimer-Straße vorfahren. Dutzende Polizisten und Polizistinnen springen aus den Fahrzeugen, riegeln die Eingänge zu einem Eckkiosk ab.

Zusammen mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des städtischen Gewerbeamtes stürmen sie den Laden, um nach illegalen Waren zu suchen. Während ein paar neugierige Kunden und Kundinnen aus einem Barbershop gegenüber das Geschehen beobachten, zucken die meisten Passanten nur mit den Schultern. Solche Kontrollen sind hier längst zur Gewohnheit geworden.

Bei der Schwerpunktkontrolle am Donnerstag nahmen die Einsatzkräfte rund 15 Büdchen ins Visier, hauptsächlich in Kalk und Mülheim, sowie die Szene am Wiener Platz. Doch dieses Mal stand auch ein Stadtteil im Fokus, der sonst nicht als Brennpunkt gilt: Dellbrück!

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Der Grund für den Einsatz in dem sonst so beschaulichen Veedel: Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren hatte hier in den letzten Monaten für Angst und Schrecken gesorgt!

Brandstiftungen, Sachbeschädigungen und sogar Körperverletzungen gehen auf ihr Konto. Die Ermittlungsgruppe (EG) „Lost“ hat es auf einen harten Kern von elf Hauptverdächtigen abgesehen, dazu kommen rund 20 Mitläuferinnen und Mitläufer.

Dellbrücker Jugend-Bande: Arbeit von Polizei und Stadt zeigt bereits Wirkung

Polizei, Stadt, Jugendamt und Schulen ziehen an einem Strang, um die Lage in den Griff zu bekommen. Mit klaren Ansagen an die Gefährder, Gesprächen mit den Eltern und mehr Präsenz vor Ort, wie bei dem Einsatz am Donnerstagabend, will man der Jugend-Kriminalität Einhalt gebieten.

„Es geht zunächst einmal darum, überhaupt einen Zugang zu den Jugendlichen zu finden – eine Beziehungsebene aufzubauen“, erklärt Lucia Rolving, die Leiterin der EG „Lost“. Es gehe nicht nur um Strafen. Man wolle den oft noch sehr jungen Tatverdächtigen neue Wege aufzeigen, zum Beispiel durch den Kontakt zu Streetworkern oder Betreuern und Betreuerinnen des Jugendamts.

Die Ermittlungsgruppe bespricht sich während des Einsatzes.

Lucia Rolving leitet die Ermittlungsgruppe „Lost“.

Und die harte Arbeit scheint sich auszuzahlen! Bei der Kontrolle am Donnerstagabend blieb alles ruhig. „Die Situation hat sich in den vergangenen Wochen deutlich beruhigt“, freut sich Rolving. „Das kann natürlich mit den Sommerferien zusammenhängen – aber sicher auch mit unserer Arbeit.“

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Bei den Kiosk-Kontrollen in Kalk und Mülheim ging es ebenfalls zur Sache. Erst Anfang Juli mussten hier vier Büdchen dichtmachen. Die Gründe: Verstöße gegen Jugendschutz, Tabak- und Alkoholgesetze. Unter anderem wurden illegale E-Zigaretten gefunden und immer wieder Alkohol und Tabak an Minderjährige verkauft. Doch kaum waren die Läden zu, machten einige unter neuen Betreibern und Betreiberinnen wieder auf. „Aus diesem Anlass sind wir heute nochmal hier“, so ein Kontrolleur der Gewerbeabteilung.

Größere Verstöße wurden diesmal nicht gefunden, dafür aber ein echt kurioser Fund: In einem Kiosk entdeckten die Beamtinnen und Beamten drei Bierfässer – seit drei Jahren abgelaufen! Die Ausrede des Verkäufers gegenüber den Ermittlerinnen und Ermittlern: reine Deko. Blöd nur, dass an den Fässern noch ein Preisschild von 14,99 Euro klebte... (red)