Flughafen-Chaos in KölnMehrere Stunden Wartezeit und Mega-Frust: „Hier herrscht Anarchie“

Am Flughafen Köln/Bonn sind die Auswirkungen des Verdi-Streiks am Samstag noch deutlich zu spüren.

von Thomas Werner (tw)Matthias Trzeciak (mt)

Das erinnert an längst vergessene Ferienzeiten! Nach dem Verdi-Streik am Flughafen Köln/Bonn, an dem sich am Freitag (17. März 2023) auch das Sicherheitspersonal beteiligte, herrschte am frühen Samstagmorgen (18. März) Warte-Chaos.

Hunderte Menschen waren zum Airport gereist, wollten in den Urlaub, auf Kurz- oder Dienstreise. Bis 7 Uhr am Morgen dauerte der Streik an, danach sollte alles wieder nach Plan laufen. Aber: Fehlanzeige! Die Warteschlangen vor den Sicherheits-Checks (werden von der Bundespolizei betrieben) zogen sich quer durch den Flughafen. Wie EXPRESS.de von Zeugen vor Ort erfuhr, soll es Wartezeiten von mehreren Stunden gegeben haben.

Streik am Flughafen Köln/Bonn sorgt weiter für Chaos

Maik Scheffer steht in einer der XXL-Schlangen und ist tierisch genervt. „Das ist totales Chaos. Keine Security, alle drängeln sich vor. Hier herrscht Anarchie“, sagt der 51-Jährige gegenüber EXPRESS.de.

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Eigentlich wollte er mit Frau Tina ein paar entspannte Tage auf Mallorca verbringen. Doch stattdessen war erstmal Stress angesagt. Und das nicht nur für ihn: Eine Schlange durch den Flughafen zog sich am Samstagmorgen viele hundert Meter lang.

Wie ein Flughafen-Sprecher gegenüber EXPRESS.de bestätigte, seien die Schlangen tatsächlich sehr lang gewesen. Das sei kurz nach Ende des Streiks ärgerlich, aber erwartbar. Weil Flüge laut Plan bereits um kurz nach 7 Uhr wieder starten sollten, haben sich Reisende schon in den Morgenstunden angestellt, obwohl der Streik noch andauerte. Auch das habe für die langen Schlangen gesorgt.

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Laut Flughafen soll innerhalb der Schlangen aber priorisiert werden, je nach Abflugzeit. Heißt: Wer früher fliegt, soll auch früher durch die Kontrolle. Dafür soll Personal vor Ort sorgen.

Am Freitag (17. März) war am Flughafen Köln/Bonn der Flugbetrieb fast komplett zum Erliegen gekommen. Insgesamt 144 Passagierflüge (73 Starts, 71 Landungen) wurden wegen der Verdi-Streiks gestrichen, nur vier fanden statt. Betroffen waren rund 18.000 Reisende, die gar nicht oder von anderen Flughäfen flogen.

Flughafen Köln/Bonn: 117 Passagierflüge für Samstag geplant

Der Warnstreik im öffentlichen Dienst war am Donnerstag (16. März) um 22 Uhr gestartet und zog sich bis Freitag um Mitternacht. Zeitgleich wurde auch der Security-Bereich bestreikt, der allerdings von 6 Uhr am Freitag bis 7 Uhr am Samstag.

Für Samstag stehen laut Flughafen 117 Passagierflüge (61 Starts, 56 Landungen) auf dem Flugplan. Bereits am Freitag war aber klar, dass mindestens drei davon noch den Streik-Auswirkungen zum Opfer fallen.

„Es kann auch über das eigentliche Streik-Ende hinaus noch zu Verzögerungen im Flugbetrieb kommen“, heißt es von einem Sprecher des Airports. Wie stark der Betrieb noch eingeschränkt ist, damit hatten die Reisenden aber ganz offensichtlich nicht gerechnet.