Die Kölschrocker von Kasalla dürfen in diesem Jahr bei „Rock am Ring“ auftreten. Die Band will das Festival-Wochenende komplett genießen, Fans treffen und verbringt deshalb mehrere Tage in der Eifel.
„Rock am Ring“In der Eifel jitt et Kasalla: Kölner Band verlebt wildes Festival-Wochenende

Copyright: Katharina von der Kall
Wer eine Kasalla-Fahne am Zelt hatte, durfte am Samstag (7. Juni 2025) mit Besuch durch die Band rechnen. Die Musiker zogen bei „Rock am Ring“ über den Campingplatz.
Wenn Musiker selbst zu großen Fans werden. Kasalla haben in diesem Jahr die Ehre, das Kult-Festival „Rock am Ring“ mit einem 70-minütigen Auftritt zu beenden. Auch wenn die Kölschrocker erst in der Nacht zum Montag (9. Juni 2025) an der Reihe sind, hat es sie schon früh in die Eifel gezogen.
Gitarrist Flo Peil reiste schon am Donnerstagabend an, am Freitag kamen Sänger Bastian Campmann und Schlagzeuger Nils Plum. Geschlafen wird im Wohnwagen. Am Sonntag machen sich dann auch Keyboarder Rene „Ena“ Schwiers und Bassist Sebastian Wagner auf den Weg.
Kasalla führten Interviews mit zahlreichen Festival-Stars
Eigentlich war Kasalla für die Eröffnungsparty des Festivals vorgesehen, die wurde jedoch komplett abgesagt. „Daraufhin hat der Veranstalter zu uns gesagt, dass wir im normalen Line-up spielen können. Daher haben wir nun das unfassbare und unwirkliche Glück, beim Festival auftreten zu dürfen“, sagt Campmann.
EXPRESS.de traf die beiden Band-Köpfe im „Rock am Ring“-Gewühl. „Wir haben das Wochenende bewusst frei von anderen Auftritten gelassen, weil es ein besonderer Moment für uns ist“, sagte der Frontmann. Im Hoodie der Sex Pistols genoss er die Musik-Vielfalt und betätigte sich auch als Reporter.
Mit einem Videoteam drehte die Gruppe Interviews mit anderen Größen des Festivals. „Wir haben im Vorfeld einfach ein paar Anfragen gestellt und durften tatsächlich einige Künstler treffen.“ Felix Schönfuss von der Kölner Punk-Rock-Band Adam Angst, Frank Turner und die Band Feine Sahne Fischfilet nahmen sich Zeit für ein Gespräch.
„Wir sind echte Festival-Freaks“, sagte Flo Peil. „Ich war als Jugendlicher oft in Holland bei einem Metal-Event. 2010 waren wir zusammen beim Hurricane-Festival, ein Jahr, bevor die Band gegründet wurde. Bei ‚Rock am Ring‘ war ich auch im Vorjahr.“ Nun tritt die Band in die Fußstapfen von Querbeat und Brings, die auch schon in der Eifel begeistert haben.

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Nils Plum, Bastian Campmann und Flo Peil (v.l.) deckten sich erst einmal mit Merchandise-Artikeln ein. Ein „Rock am Ring“-Shirt mit dem Aufdruck Kasalla gab es bisher schließlich noch nicht.
Speziell wird sicherlich die Auftrittszeit von 0.50 bis 2 Uhr auf der neuen Atmos-Stage. „Wir haben schon mal häufiger nach Mitternacht gespielt. Aber das dürfte einer unserer spätesten Auftritte aller Zeiten sein“, sagte Peil. Campmann verspricht den Fans die volle Ladung Kasalla: „Natürlich muss man bei solch einem Festival eher die bekannteren Nummern spielen. Wir haben ein rundes Paket geschnürt.“
Die Kölner Band wird ihre Songs nicht auf die Metal-Freunde abstimmen. „Wir haben auch schon bei Parookaville und beim Summerjam gespielt. Da haben wir auch überlegt, ob wir die Stücke anpassen sollen. Aber wir sind die Band, die wir sind und damit sind wir bisher überall gut gefahren“, machte Peil deutlich.
Neue Songs wird es auch noch nicht geben. „Wir sind schon fleißig, aber da ist noch nichts so weit, dass wir es schon auf die Bühne bringen wollen. Da bietet sich unser Konzert Ende August auf dem KunstRasen in Bonn eher an“, sagte der Songschreiber.

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Flo Peil hatte sogar eine Gitarre dabei, als die Band einigen Kasalla-Fans einen Besuch abstattete.
Die größte Herausforderung war für die Musiker, möglichst viele Auftritte live zu erleben. „Wir haben uns einen Plan gemacht und das war nicht einfach, weil es doch einige Überschneidungen gibt“, sagte Campmann, der sich vor allem auf K.I.Z. gefreut hatte. Flo Peil wollte unbedingt Oli Schulz sehen, der jedoch parallel zu The Prodigy auftrat.

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Bastian Campmann hält Ausschau nach weiteren Kasalla-Fans auf dem Campingplatz, Nils Plum zieht den Bollerwagen.
„Wir wollen die ganze Energie aufsaugen“, sagte er. Deshalb ging es am Samstag auch auf die Campingplätze. Bei ungemütlichem Regenwetter spielten die Musiker mit Festival-Gästen Flunkyball. Dabei treten zwei Teams gegeneinander an und versuchen, eine Ziel-Flasche mit einem Ball umzuwerfen.
Das Team, das die Flasche umwirft, darf abwechselnd Bier trinken, bis das gegnerische Team die Flasche wieder aufgestellt hat. „Viele haben uns ihre Standorte geschickt, nachdem wir Kasalla-Fahnen verschickt hatten“, sagten sie stolz. Flo Peil hatte sogar die Gitarre dabei und stimmte „Alle Jläser huh“ an.