Beim Wettbewerb „Euer Song für Köln“ wird der beste Song über die Stadt gesucht. Neun Bands, Musikerinnen und Musiker starten ins Finale. Abgestimmt werden kann auch im Vorfeld online.
Wer macht das Rennen?Gesucht wird der beste neue Song über Köln

Copyright: Costa Belibasakis
2023 bei der bisher letzten Ausgabe von „Euer Song für Köln“ sicherte sich die Gruppe Vrings5 die Siegertrophäe und das Preisgeld.
Et kölsche Jeföhl wurde schon hundertfach besungen. Dennoch gibt es immer wieder neue, spannende Musikstücke, die das besondere Lebensgefühl der Stadt zum Ausdruck bringen.
Zum siebten Mal gibt die GAG Immobilien AG daher talentierten Kölner Nachwuchsmusikern und -bands eine Bühne, um auf sich aufmerksam zu machen. Am 29. Oktober 2025 steigt um 19 Uhr im Gloria das diesjährige Finale von „Euer Song für Köln“. Noch gibt es Tickets für den Abend.
„Euer Song für Köln“: Finale steigt am 29. Oktober 2025 im Gloria
Bei der Premiere 2013 gewann Miljö mit „Dat hat de Welt noch nit jesinn“. Auch Fiasko sicherten sich schon mal den Sieg. Bei der bislang jüngsten Auflage 2023 gelang das der Gruppe Vrings5 mit dem Song „Kölle, nä Dich nimp mr keiner fott“.
Solisten, Duos, Bands oder Chöre können mitmachen. Sie dürfen nur noch bei keinem anderen Wettbewerb ins Rennen gegangen sein und bei keiner Agentur unter Vertrag stehen.
Das Besondere an dem Wettbewerb ist der bunte Genre-Mix. Egal ob Pop, Rock, Chanson, Punk, Soul, Rap oder Elektro – es muss sich gut anhören und es muss um Köln gehen. Mehr als 85 Bewerbungen wurden im Vorfeld eingereicht, eine Jury wählte die besten neun Titel aus.
Bis zum 28. Oktober läuft noch das Online-Voting. Höhepunkt des Wettbewerbs ist dann das große Finale im Kölner Gloria, wenn die neun Finalisten ihre Songs live vor Publikum präsentieren. Am Ende entscheiden die Stimmen von Jury, Publikum und aus dem Online-Voting jeweils zu einem Drittel. Der Siegersong wird mit 5000 Euro prämiert.

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Der Männerchor Laut aber Schief geht beim Wettbewerb „Euer Song für Köln“ an den Start.
Moderiert wird das Musikevent erstmals von der Schauspielerin und Comedienne Sandra Sprünken. Die Jury besteht unter anderem aus GAG-Vorständin Anne Keilholz, Radio Köln-Moderator Daniel Wallroth sowie dem früheren Miljö-Sänger Mike Kremer. Alle Einnahmen des Finales werden an den Verein FEE – Fördern und Erfolg ernten – gespendet.
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„Kunst und Kultur sind wichtige Zutaten für die erfolgreiche Entwicklung einer Stadt. Kultur verbindet und trägt viel dazu bei, dass Menschen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit entwickeln. Deswegen macht sich die GAG als größte Vermieterin Kölns an verschiedenen Standorten für künstlerische und kulturelle Projekte stark“, sagt Marketingleiterin Katrin Heinecke zu EXPRESS.de.
Diese neun Songs gehen ins Rennen:
Laut aber Schief – „Noh Kölle Jonn“: Der Männerchor aus Overath-Marialinden besteht mittlerweile aus 125 Personen und hat rund 70 Auftritte pro Jahr. Schunkellieder, Neue Deutsche Welle, Classic Rock, Indie und Schlager gehören zum Repertoire. Chorleiter Stephan von Berg sorgte dafür, dass auch eigene Songs dazukommen. „Noh Kölle Jonn“, eine klassische Kölschrock-Nummer zum Mitsingen und -feiern, war ursprünglich ein Liebeslied für Stephans Angebetete. Thorsten „Bosse“ Traugott textete es auf die Stadt um.

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Die Band Stress ist mit dem Titel „Kölle am Meer“ dabei.
Stress – „Kölle am Meer“: Die fünfköpfige Indie-Punkrock-Band fand nach und nach zusammen. 2024 folgte das selbst produzierte Debüt-Album „Im Garten der Sinne“, von dem auch der Finalsong „Kölle am Meer“ stammt. Sänger Max will die Erwartungen nicht zu hoch schrauben: „Ich freu‘ mich einfach übelst schon allein über die Tatsache, dass wir im Gloria spielen dürfen.“

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Was auch immer geht mit Kölschpop ins Rennen.
Was auch immer – „Flitterwoche in Kölle“: Die Kölschpop-Band gibt es seit 2021. Heimisch fühlt sie sich besonders rund um die „Tankstelle“ in der Kyffhäuser Straße. „Da ist immer donnerstags Open Mic. Die sind für uns wie eine Familie, die uns unterstützt.“ In ihrem Finalsong geht es um eine Sommerromanze. „Die ganze Welt dreht sich für einen Augenblick nur um die beiden. Es fühlt sich an wie Flitterwochen in Köln“, sagt Songschreiber Thomekk.

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Pivo Deinert will mit seiner Gitarre das Publikum überzeugen.
Pivo Deinert – „Zwei Leben“: Der Singer/Songwriter ist ein echter West-Berliner. Als Gitarrist arbeitete er schon für Gregor Meyle, Lou Bega, Orange Blue oder Wincent Weiss. Bedingt durch den Job seiner Frau verlegte er seinen Lebensmittelpunkt phasenweise nach Köln – und verliebte sich in die Musik mit ihren Klassikern. „Ich geh‘ all in. Ich will Deutschlands ältester Newcomer werden“, sagt der 55-Jährige. Sein Song erzählt vom Ankommen zwischen zwei Städten – eine melancholische Liebeserklärung an Köln und das Gefühl, willkommen zu sein.

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Draqueen Cassy Carrington hat einen sehr persönlichen Song über ihre Situation geschrieben.
Cassy Carrington – „Ich bring mich nach Hause“: Die Kölner Dragqueen, Entertainerin, Songwriterin und Aktivistin hat ein großes Vorbild: Kylie Minogue. „Das Lied ist eine intime und dynamische Ballade, die mein Ankommen in Köln als queere Person beschreibt und das, was diese Stadt gerade in dem Zusammenhang für mich getan hat. Ich habe mich quasi hier selbst nach Hause gebracht nach dem Weggang aus dem Münsterland“, sagt Cassy, die regelmäßig in Schulklassen über Vielfalt und Diversität aufklärt.

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Der Bandname soll Assoziationen wecken. Karnevallica bringen Gitarren in die kölsche Musik.
Karnevallica – „Nur noch ene Daach“: Die Veedelsband aus Flittard besteht aus sechs Freunden und macht seit 2014 kölsche Rockmusik mit harten Gitarren. „Brings und Kasalla haben die Rockgitarren in den Karneval gebracht“, sagt Sänger Michael Krabbe. „Jetzt kommen wir und machen unseren eigenen Stempel drauf.“ Neben dem Finalsong „Nur noch ene Daach“ hat die Gruppe auch den „Pappnas-Rocker“ rausgebracht. Am 20. November findet im Hard Rock Cafe ihr Release-Konzert statt.

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Kamilo und Kathy von Barnabas wollen mit ihrem Song ein positives Lebensgefühl verbreiten.
Barnabas – „Lass uns tanzen gehen“: Die fünf Mitglieder der Indie-Pop-Band haben sich beim Studium an der Kölner Uni kennengelernt. „Wir wollten einen Song über einen schönen Sommertag in Köln schreiben, weil wir dieses Lebensgefühl gern miteinander teilen“, sagt Sängerin Kathy Iwan. Die gute Laune ist dabei alles andere als aufgesetzt. „Wir hören oft, dass man sieht, wie viel Spaß wir gemeinsam haben“, sagt Sänger Kamilo, der mit seinem dritten Vornamen unfreiwilliger Namenspatron der Band wurde.

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Lilli Schlag liebt Köln, die Musik und das Singen. Mit ihrem Song „Kölle is bunt“ setzt sie sich für ein offenes, vielfältiges Köln ein.
Lilli Schlag – „Kölle is bunt“: Mehr als 100 Songs hat das Düxer Mädchen schon geschrieben. Dabei ist sie gerade erst 18 Jahre alt geworden. Sie will an der Uni Köln Musikwissenschaft studieren, nebenbei weiter im Jugendchor St. Stephan singen und den Chor der Kinderuni auf dem Klavier begleiten. Ihr Song handelt von den schönsten Orten der Stadt, von den Kölnerinnen und Kölnern, die alle im positiven Sinn „einen Schuss“ haben, und einen Zusammenhalt pflegen, den es so nicht in jeder x-beliebigen Großstadt gibt.

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Simon Bay ist einer der Musiker von Halvlang. Die Band geht mit „Rheinisch Folk“ bei „Euer Song für Köln“ an den Start.
Halvlang – „Stadt am Engk“: 2020 erfanden sie „Rheinisch Folk“ – irische Pub-Musik trifft kölsche Mundart. „Wir wollten sowas wie die Pogues op Kölsch machen“, sagt Sänger Gero Kuntermann. „Und von Irish zu Rheinisch war’s dann nicht mehr weit.“
Beim „Kölsche Musik Bänd Contest“ schafften es die fünf bereits auf Platz eins. Mit einem weiteren Preisgeld könnte die Band Equipment kaufen, um professionell im Karneval antreten zu können. Denn um für die jecken Sitzungen buchbar zu sein, muss eine Band binnen 90 Sekunden bühnenfertig und spielbereit sein.