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Zum 20-jährigen JubiläumDomstürmer nehmen Höhner-Hit auf die Schippe

Gruppenfoto der Domstürmer in der Lanxess-Arena.

Die Domstürmer starten in ihre 20. Karnevalssession. Zum Jubiläum hat die Band viele neue Songs produziert.

Die Domstürmer feiern 2026 ihr 20-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum hat die Band zahlreiche neue Titel produziert. Mit drei Songs startet sie in die Session – einer nimmt dabei die Höhner aufs Korn.

Kaum eine kölsche Gruppe ist so kreativ wie die Domstürmer. Die Band um Frontmann Micky Nauber produziert neue Titel in Serie. Mit gleich drei frischen Liedern geht es jetzt ins 20-jährige Jubiläum der Band.

„Wir haben unglaublich viele Songs produziert und werden 2026 zu unserem Jubiläum auch ein Album veröffentlichen“, sagt Nauber zu EXPRESS.de. „Wir sind vor 20 Jahren als Musiker an den Start gegangen, die auch mal was in ihren Liedern erzählen wollen. Da muss nicht alles für den Karneval geeignet sein“.

Domstürmer feiern 20-jähriges Bandjubiläum mit neuem Album

Am 6. Dezember 2025 wird es viele davon beim Jahresabschluss-Konzert in der Groove-Bar zu hören geben. Für die Session haben sich die Domstürmer drei total unterschiedliche Stücke ausgesucht. „Ich bin gespannt, wie unsere Fans auf die einzelnen Lieder reagieren. Sie sind schließlich sehr verschieden“.

Für die Single „Hauptgewinn“ steckten Mo-Torres, Ex-Miljö-Sänger Mike Kremer und Micky Nauber erstmals als Songschreiber-Trio die Köpfe zusammen. Entstanden ist ein typischer Domstürmer-Titel mit Ohrwurmgarantie. „Dat es der Hauptgewinn, wenn mir zesamme sin. Föhle uns wie Queen un King, hück es alles för uns dren“, heißt es darin.

„Der wahre Hauptgewinn ist nicht das große Geld, sondern die Zeit, die wir glücklich miteinander teilen“, sagt Nauber. Der eingängige, gut tanzbare Song soll Leichtigkeit sowie pure Lebensfreude vermitteln.

Bei der zweiten Single „Kapott & Beklopp (Dat Es Kölle)“ lohnt sich das genaue Hinhören. „Dat es Kölle, dat es Kölle. Janz schön kapott, ävver immer jod drop. Champions League, Kreisliga B. Wettbüro un Dönertraum. Me’m E-Scooter durch Minsch un Raum. Stadtverwaltung, Antrag floppt. Null mol nix, ävver alles top“, lautet eine Strophe.

Micky Nauber und Heleno Castro singen auf der Bühne.

Die Domstürmer Micky Nauber (r.) und Heleno Castro in Aktion. Die kölsche Band liebt es, auf der Bühne zu stehen.

Der Song sei keine klassische Köln-Hymne, sondern ein charmantes Augenzwinkern. Ein Stück über das, was Köln wirklich ausmacht: die Fähigkeit, selbst im größten Chaos das Herz offenzuhalten. Hier darf man scheitern, fluchen, lachen, weitermachen. Die Pläne, die geschmiedet, aber nicht realisiert werden, handhaben die Menschen dieser Stadt mit Humor und Improvisationstalent.

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Köln ist manchmal ganz schön kaputt und im positiven Sinne bekloppt. Aber bei allem Chaos immer noch jod drop“, sagt Frontmann Nauber. „Aber genau das ist die Magie dieser Stadt, die sie sich bewahren sollte: menschlich, echt und herzlich zu bleiben. Wir können durchaus was in dieser Stadt – außer planen. Das Lied ist daher mein persönliches Highlight“, sagt er zu EXPRESS.de.

Schließlich erscheint am 31. Oktober noch ein ganz besonderer Titel, der die Sessions-Triologie komplettiert. „L.I.S.A. (Die Tochter von der Gisela)“, ein kölscher Italo-Schlager im 80er-Jahre-Synthie-Pop-Sound und mit Modern Talking-Gedächtnischören, foppt die Kollegen von den Höhnern, die seit Monaten auf der Suche nach „Gisela“ sind.

Coverbild der Domstürmer-Single „L.I.S.A.“.

Das Cover der neuen Domstürmer-Single „L.I.S.A.“ – ein ironischer Seitenhieb gegen die Höhner.

„Hallo, das ist Lisa, die Tochter von der Gisela. L.I.S.A. – Lisa. Sie würd’ gern wissen, wo die Mama war. Denn plötzlich war sie nicht mehr da“, singen die Domstürmer und spinnen das Höhner-Lied sozusagen weiter. „Schon an der ersten Ampel dann, flirtet Mama mit dem Höhner-Frontmann. Die Stadt, die redet nur von Gisela. Ähm sorry, deine Tochter ist doch auch noch da“.

„Das könnte ja von den Ärzten sein. So lustig, das Ding. Das macht gute Laune. Da nehmt ihr uns ja gut auf den Arm. Aber genau so muss Karneval sein“, sagt Höhner-Musiker Jens Streifling. Nauber sieht das auch so: „Gerade in ernsten Zeiten ist es wichtig, dass wir Menschen was zu lachen haben. Wir nehmen uns musikalisch selbst auf die Schippe. Und dass ein Lied einer anderen Band fortgeführt wird, hat es so auch noch nicht gegeben“.