Zum 100. Geburtstag sendet der WDR eine 90-minütige Biografie über Köln-Legende Ludwig Sebus. Zudem wird die große Gala in der Philharmonie zeitversetzt ausgestrahlt.
100. Geburtstag von Ludwig SebusSo feiert der WDR die Legende

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Ludwig Sebus mit seiner Tochter Ulla Sebus-Derow und Dieter Schmidt (r.) im Naaftal mit der Chronik des Haus Büchel. Dort versteckte sich die Legende vor den Nazis.
Aktualisiert04.09.2025, 19:13
Dass Ludwig Sebus ein ganz besonderer Jahrestag bevorsteht, wurde der Ikone des Kölner Karnevals bereits im Sommer vor Augen geführt. Gleich mehrere Fernsehsender meldeten sich bei der Legende und drehten Portraits mit dem Kölner.
Am Freitag (5. September 2025) ist es endlich so weit. Sebus feiert seinen 100. Geburtstag und der wird mit mehreren Highlights gefeiert. Die 90-minütige Biografie „Ludwig Sebus – Ein Jahrhundert Mensch“ erzählt die außergewöhnliche Geschichte des beliebten Kölner Sängers, Texters und Komponisten.
„Ludwig Sebus – Ein Jahrhundert Mensch“: Film zeichnet Leben nach
Zu sehen ist der Film ab dem 5. September in der ARD-Mediathek und im WDR-Fernsehen ab Mitternacht im Anschluss an den „Kölner Treff“. Die Wiederholung läuft am 7. September um 11.15 Uhr im WDR.
Das TV-Team begleitete den Jahrhundert-Zeitzeugen auf einer sehr persönlichen Spurensuche durch sein bewegtes Leben. Der Film zeigt, wie sich das Leben des jungen Ludwig in einer zunehmend politisierten und militarisierten Gesellschaft in Köln veränderte. Er erlebte dort den Aufstieg des Nationalsozialismus und den Alltag einer Stadt im Umbruch.
Unter dem Dach von St. Michael organisierte der junge Sebus als Messdiener und Mitglied der Pfarrjugend illegale Flugblattaktionen gegen das NS-Regime.
Im Film kehrt Ludwig Sebus mit dem Diakon und Freund Willibert Pauels zurück in die unterirdische Krypta von St. Maria im Kapitol, mit seiner Tochter Ulla fährt Sebus zum ersten Mal nach dem Krieg wieder zum früheren „Haus Büchel“ im Naaftal im Bergischen Land, in dem sich seine Gruppe einst vor Hitlerjugend und Gestapo verstecken konnte.

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Ludwig Sebus mit seiner Tochter Monika Rück im Straßenbahnmuseum Köln-Thielenbruch.
Mit 18 Jahren wurde Sebus zum Kriegsdienst eingezogen, überlebte den Zweiten Weltkrieg, geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1950 im Alter von 25 Jahren nach Köln zurück. Inmitten der Trümmer begann seine Karriere als Liedermacher und Karnevalist mit Titeln wie „Jede Stein en Kölle (es e Stöck vun dir)“.
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Er tritt bis heute regelmäßig auf Bühnen, im Fernsehen und im Radio auf, komponierte schon über 250 eigene Lieder – darunter das berühmte „Luur ens vun Düx noh Kölle“ und sein Friedenslied „Die wiesse Duuv“, das er 2024 im Alter von 98 Jahren veröffentlichte.

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Immer gut gelaunt. Ludwig Sebus ist eine Kölner Ikone. Für die Dreharbeiten besuchte er auch den „TimeRide“ am Alter Markt und probierte dort einen Hut aus den 20er Jahren an.
Ludwig Sebus heiratete 1956 seine Frau Lilo, gemeinsam haben sie vier Kinder, neun Enkel und acht Urenkel. 2019 verstarb Lilo nach 63 Ehejahren.
Die filmische Biografie lässt seine Kinder, seine Familie und Sebus selbst ausführlich zu Wort kommen und porträtiert einen Menschen, der fast ein Jahrhundert deutscher Geschichte, Krieg und dunkelste Zeiten erlebt hat, und dabei doch immer optimistisch gegenüber dem Leben geblieben ist.
Zudem zeichnet der WDR das Konzert in der Kölner Philharmonie, das zu Ehren von Ludwig Sebus am 7. September um 18 Uhr stattfindet, auf. Ausgestrahlt wird das Event mit Größen wie Kasalla oder den Bläck Fööss am 21. September um 9.45 Uhr.