Abo

Ausnahmezustand in Lanxess-ArenaJecker Wahnsinn sorgt für neuen Rekord

Die Sessionseröffnungs-Party „Elfter im Elften“ sorgte für einen Rekordbesuch in der Lanxess-Arena. 18.000 Jecke feierten ausgelassen und friedlich die neuesten Hits der kölschen Bands.

„Ich ben immer immer wieder, em Fastelovendsfieber. Schwerelos und frei zu sin, meddendrin, em Konfettirään.“ Das neue Sessionslied der Paveier stand Pate für das, was sich am Samstagabend (15. November 2025) in der Lanxess-Arena abspielte.

Konfetti schoss permanent durch die Luft. Das Publikum war herrlich bunt kostümiert und durch die Selbstverpflegung entstand eine gemütliche, gesellige Atmosphäre.

Elfter im Elften in der Lanxess-Arena: 16 Programmpunkte für die Jecken

Ausnahmezustand im Henkelmännchen, Kölle komplett raderdoll. Das Sessionsauftaktspektakel „Elfter im Elften – Immer wieder kölsche Lieder“ sorgte für einen neuen Rekord.

Rund 18.000 Jecke feierten ausgelassen und friedlich. Die Halle war bis in den Oberrang besetzt und der bisherige Besucherrekord aus dem Vorjahr (15.500) wurde noch einmal deutlich übertroffen.

„Mit 18.000 Jecken ist diese Show ein echtes Ausrufezeichen. Das Traditionsformat wächst stetig – und das völlig zurecht: Die Atmosphäre ist einzigartig, die Bands liefern wie gewohnt ab, und die Jecken verwandeln die Arena in ein einziges buntes Kostüm- und Lichtermeer“, freute sich Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher.

Den Auftakt machten Druckluft mit ihrer „Karnevalsmaus“. Dann ging es fünfeinhalb Stunden rund. Moderator Ken Reise führte souverän durch insgesamt 16 Programmpunkte mit allen großen Bands.

Peter Brings im Konfettiregen auf der Bühne.

In der Lanxess-Arena herrschte am Samstag (15. November 2025) eine herrlich ausgelassene Stimmung. Peter Brings genoss das Spektakel im Konfettiregen.

Bei Marita Köllner und ihrem neuen Sessionslied „Weisste wat, mir maache Polonaise“ machten in der Tat unglaublich viele Gäste mit. Im Innenraum, auf den Tribünen und selbst rund um den gesamten Oberrang zogen sich die Polonaisen.

„Es war ein wahnsinniges Gefühl, wie die gesamte Arena mitgemacht hat. Oben, unten, überall sah ich die Polonaisen. Das war für mich ein unglaubliches Gefühl“, sagte die Sängerin nachher völlig überwältigt zu EXPRESS.de. „Ich hab noch bis zu meinem Auftritt in Mönchengladbach gezittert. So hat mich dieses Erlebnis positiv mitgenommen.“

Marita Köllner bei ihrem Auftritt in der Lanxess-Arena.

Als Marita Köllner das Publikum zur Polonaise aufrief, machten die Jecken überall in der Halle mit.

Das Arena-Spektakel war für die Bands auch ein wichtiger Stimmungstest, wie die neuen Sessionstitel beim Publikum ankommen. „Weil mer Kölsche sin“ von den Räubern wurde sofort begeistert mitgesungen. Mit „Superheld“ ist auch Miljö ein echter Ohrwurm gelungen. Genauso schnell prägt sich „Papajei“ von Stadtrand ein.

Thomas Cüpper, Bläck Fööss, Klüngelköpp, Auerbach, die Rhythmussportgruppe (mit den Veedelperlen), Kempes Feinest – alle wurden gefeiert. Zum Finale suchten die Höhner natürlich wieder ihre „Gisela“. Als die Band nach Mitternacht von der Bühne ging, war sie begeistert. „Um die Uhrzeit noch so ein Abriss, unfassbar geil, sensationell“, sagte Frontmann Patrick Lück.

Die Höhner bei ihrem Auftritt in der Lanxess-Arena.

Die Höhner krönten den Abend und traten als letzte Band in einem fünfeinhalbstündigen Programm auf.

Vorher hatte Micky Nauber mit seinen Domstürmern alles gegeben. „Kapott Un Beklopp (Dat Es Kölle)“ passt wunderbar zum derzeitigen Zustand der Stadt. „Es geht nur zusammen. Denn nur zesamme sin mer Fastelovend“, rief er der Menge zu.

Eine Botschaft war den meisten Künstlerinnen und Künstlern wichtig: In diesen schwierigen Zeiten, mit einer Flut an negativen Nachrichten, hilft der Karneval als Ventil, um einmal für einen Abend auf andere Gedanken zu kommen. Peter Brings unterstrich, dass das bunte Fest in der Halle der beste Beleg dafür sei, wie wunderbar ein friedliches Miteinander sei, statt die Gesellschaft immer weiter zu spalten.

Basti Campmann von Kasalla singt im Publikum.

Basti Campmann von Kasalla suchte den Kontakt zu den Fans und sang „Sing mich noh Hus“ zwischen den Jecken.

Noch etwas machte diesen jecken Abend so magisch: Die Mittelbühne, die bei dem Format zum Einsatz kommt, sorgte für Hexenkessel-Atmosphäre. Auch für die Lachende Kölnarena denken die Verantwortlichen darüber nach, statt der Kopfbühne mit Elferrat die Center-Stage zu nutzen. Doch da hatten viele Bands bisher immer noch Bedenken geäußert.

Sven Welter und Detlef Vorholt von den Paveiern auf der Bühne.

Sven Welter (l.) und Detlef Vorholt von den Paveiern hatten ihren Spaß bei der ausgelassenen Stimmung.

Am Samstag waren jedoch alle restlos begeistert. „Die Center-Stage ist großartig. Die Halle kocht“, sagte Andreas „Schrader“ Dorn von den Räubern. „Auf eine Mittelbühne stehe ich total. Das hat richtig Spaß gemacht. Jetzt freuen wir uns auf die Session“, strahlte Peter Brings.

Award-Übergabe in der Lanxess-Arena.

Für den Rekordbesuch gab es einen Award der Lanxess-Arena. Maya Sonntag, Michael Burgmer, Nathalie Drmota, Ramona Osozsa und Stefan Löcher (v.l.) freuten sich.

„Es ist wie immer eine unfassbare Energie hier im Raum und wir sind sehr dankbar, dass wir das erleben dürfen“, schwärmte Basti Campmann von Kasalla. Sven Welter, Frontmann der Paveier, war richtig platt: „Jedes Jahr denkt man, es kann nicht mehr geiler werden. Es war noch geiler. Eine unfassbare Stimmung.“

Nathalie Drmota und Michael Burgmer von der Konzert- und Gastspieldirektion Otto Hofner waren ebenfalls happy. „18.000 Jecke – das ist einfach Wahnsinn. Das ist ein echtes kölsches Highlight zum Sessionsbeginn. Wir sind wie immer absolut beseelt von dieser großartigen Stimmung“. Noch am Abend startete der Vorverkauf für die Ausgabe am 14. November 2026.