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Neue Bühne soll „Zülpi“ entlastenKölner Gastro-Szene entsetzt – ausgerechnet hier

Das Ordnungsamt der Stadt Köln ist auf der Schaafenstraße unterwegs.

Das Ordnungsamt der Stadt Köln ist am 17. Juli 2020 auf der Schaafenstraße unterwegs. Laut OB Reker soll hier an Weiberfastnacht eine Bühne aufgestellt werden.

Auf der Schaafenstraße am Rudolfplatz in Köln soll an Weiberfastnacht eine neue Bühne für Entzerrung der Zülpicher Straße sorgen. Das ist der Vorschlag von OB Reker. Doch die Gastro im Veedel ist gar nicht begeistert.

von Matthias Trzeciak (mt)

Wie kann der Massenauflauf der Jecken auf der Zülpicher Straße und im Grüngürtel in Zukunft entzerrt werden?

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich dazu nach dem 11.11.2023 geäußert. Doch ihr Vorschlag stößt auf Entsetzen.

Bühne in der Schaafenstraße soll Zülpicher Straße entlasten

Rekers Vorschlag: „Wir müssen in Richtung Weiberfastnacht überlegen, ob wir nicht eine Bühne an der Schaafenstraße nahe dem Rudolfplatz ins Auge fassen. Die Frage ist: Wer geht da hin? Zieht man damit noch mehr Publikum an? Aber wir müssen etwas anderes versuchen.“ Das sagte die Oberbürgermeisterin gegenüber der „Kölnischen Rundschau“.

Alles zum Thema Weiberfastnacht

Die Schaafenstraße ist über Kölns Grenzen hinaus bekannt als Hochburg und Treffpunkt der LGBTQI+-Community.

Matthias Eiting betreibt zusammen mit Mario Becker und Dr. Christian Beese „Die Mumu“-Bar auf der Schaafenstraße – sie gehören der Wirtegemeinschaft Schaafenstraße an.

Der Reker-Vorschlag kommt bei der Wirtegemeinschaft gar nicht gut an: „Wir haben überrascht sowie entsetzt von den Überlegungen unserer Oberbürgermeisterin Reker, zu Karneval eine Bühne auf die Schaafenstraße zu setzen, um damit feiernde Jugendliche aus der Zülpicher Straße auf die Schaafenstraße zu locken, erfahren“, heißt es in einem Statement.

Schaafenstraße in Köln: Safespace für queere Community

Weiter erklärt die Wirtegemeinschaft: „Mal abgesehen davon, dass die Idee, Menschen aus einem überfüllten Gebiet in eine ebenfalls recht gut gefüllte Straße zu locken, sowieso grundsätzlich niemandem helfen würde.

Seit Jahrzehnten versuchen wir, in der Schaafenstraße einen kleinen Safespace für schwule Männer und deren Freunde und Freundinnen aus der queeren Community zu schaffen und zu erhalten. Dieses ist an Tagen wie Karneval und dem 11.11. für uns in den letzten Jahren eh schon immer schwieriger geworden, nicht zuletzt aufgrund der räumlichen Nähe zur Zülpicher Straße, deren Besucher und Besucherinnen durch unsere Straße oder nahe an unserer Straße vorbei gelenkt werden auf dem Weg zur Zülpicher Straße.“

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Trotz alledem sei es bisher gelungen, in der Schaafenstraße einen weitgehend friedlichen Karneval für die Gäste zu ermöglichen.

„Frau Rekers Vorschlag, die teilweise stark alkoholisierten und manchmal aggressiven Jugendlichen nun direkt in die Schaafenstraße zu leiten, würde diesen Safespace an diesen Tagen allerdings komplett zerstören. Schon die Ausweitung des Partybereichs Zülpicher auf den Hohenstaufenring, wie er schon im letzten Jahr aus manchen Kreisen vorgeschlagen wurde, wäre für die Schaafenstraße ein Dilemma. Darauf hatten wir die Verantwortlichen auch hingewiesen, was aber offenbar wieder vergessen ist.“

Hier mehr lesen: Kölner Bar heißt „Mumu“ – so ist der Name entstanden

Der Vorstand der Wirtegemeinschaft Schaafenstraße bittet daher alle an der Entscheidung beteiligten Personen, „diese Überlegungen zu stoppen und die Probleme im Kwartier Latäng nicht auf dem Rücken des kleinen Safespaces Schaafenstraße auszufechten!“

Was den Vorstand in diesem Zusammenhang ebenfalls auf die Palme bringt: Man sei in keinster Weise über die Ideen im Vorfeld informiert worden. „Binden Sie uns bitte zukünftig in alle Überlegungen, die uns direkt oder indirekt betreffen, mit ein!“