Novum im Kölner KarnevalNeues Dreigestirn für die Session 2024 – alle aus einer Familie

Das Kölner Dreigestirn der Session 2024 kommt von der KG Treuer Husar. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hat es präsentiert. Die Tollitäten in spe stammen alle aus einer Familie.

Das gab es in 200 Jahren Kölner Karneval noch nicht. Erstmals wird das Dreigestirn aus einer Familie gestellt. Am Mittwoch (16. August 2023) wurde das historische Geheimnis im Vorfeld der neuen Karnevalssession gelüftet: Das designierte Trifolium steht fest, gestellt von der KG Treuer Husar Blau-Gelb von 1925.

Passend zum jecken Sessionsmotto „Wat e Theater – Wat e Jeckespill“ wurden die drei von Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn (58) auf der Volksbühne am Rudolfplatz präsentiert.

Designiertes Dreigestirn auf der Volksbühne präsentiert

Prinz Sascha I. (29), Bauer Werner (65) und Jungfrau Frieda (Friedrich) Klupsch (56) regieren in der kommenden Session die kölschen Jecken. Das Besondere am Trio: Erstmals stellt eine Familie das Dreigestirn. Friedrich ist der Vater des Prinzen, Werner dessen Bruder und somit der Onkel des Prinzen.

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Nach 24 Jahren ist es das erste Trifolium, das aus den Reihen des blau-gelben Traditionskorps kommt. Eine Woche nach der Proklamation feiert Prinz Sascha seinen 30. Geburtstag. „Ich bringe Herzblut und Leidenschaft mit und erfülle mir meinen Lebenstraum. Dem Projekt werde ich mich voller Ehrgeiz widmen und die Bühnen der Stadt rocken“, kündigte er an.

Das designierte Dreigestirn des Kölner Karnevals.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn (l.) und Treue-Husar-Präsident Markus Simonian (r.) mit dem designierten Dreigestirn.

Und der junge Prinz tritt das Amt mit großen Zielen an. „Als generationsübergreifendes Familien-Dreigestirn haben wir uns auf die Fahne geschrieben, die Generationsunterschiede im Kölner Karneval anzusprechen. Oftmals möchten die jungen Leute was bewegen, die älteren Herren weigern sich aber, weil sie ihre Ämter nicht abgeben möchten. Man kann aber auch den Jüngeren mal das Zepter in die Hand geben und man wird nicht enttäuscht werden“.

Bauer Werner verriet, wie das Familien-Dreigestirn entstanden ist: „Mein Bruder Friedrich hatte vor drei Jahren die Idee, er wollte Jungfrau werden. Bei mir kommt als Ältester der Beschützerinstinkt durch, deshalb wollte ich Bauer werden. Dann galt es nur noch den Prinzen zu suchen. Da kam die Antwort: Wir haben doch einen in der Familie.“

Designierter Prinz Karneval: „Junge Leute wollen was bewegen“

Sascha war sofort Feuer und Flamme: „Die beiden haben gesagt: Du übernimmst das Zepter und das Mikrofon, wir unterstützen dich von der Seite. Da gibt es keine Konflikte.“

Jungfrau Frieda hat früher sogar an Breakdance-Wettbewerben teilgenommen. Und für ihn wird das Familienglück sogar noch komplett durch die Tatsache, dass seine Tochter Svenja seit diesem Jahr die Marie im Tanzpaar der Nippeser Bürgerwehr ist. „Alle unsere Träume wurden in diesem Jahr erfüllt“, sagte er bewegt.

Das designierte Kölner Dreigestirn in Kürze

  • Prinz Sascha: 29 Jahre, aufgewachsen in Brück, in einer Beziehung mit Corinna Bell
  • Gelernter Gas- und Wasser-Installateur und Geselle im elterlichen Betrieb
  • Teilhaber der Kölsche Originale GbR, einem Hersteller von Textilwaren
  • Leidenschaft Eishockey: Von 1999 bis 2007 Teil der Kölner Junghaie
  • Dauerkartenbesitzer und großer Fan des 1. FC Köln
  • Bauer Werner: 65 Jahre, verheiratet mit Monika
  • Gas- und Wasser-Installateur, nebenbei Energieberater
  • Fan des 1. FC Köln und der Kölner Haie
  • Mallorca-Liebhaber und in vier verschiedenen Karnevalsgesellschaften aktiv
  • Jungfrau Frieda: 56 Jahre, verheiratet mit Anette, zwei Kinder
  • Gas- und Wasser-Installateur, Chef der eigenen Firma
  • Fan des 1. FC Köln

Wie immer wurde im Vorfeld der Bekanntgabe höchste Geheimhaltung verordnet. Nur Treue-Husaren-Präsident Markus Simonian und Schatzmeister Kurt Wietheger waren eingeweiht. Bei einer Informationsveranstaltung zum Jubiläumsjahr 2025 wurde alle anderen Blau-Gelben am Abend dann das Dreigestirn präsentiert. 

Kölner Karneval: „Dreigestirn ist Hoffnungsträger“

FK-Präsident Christoph Kuckelkorn war begeistert: „Alle drei sind fest in der kölschen Kultur verankert. Wir starten ins nächste karnevalistische Jahrhundert. Das Dreigestirn ist Hoffnungsträger, vor allem bei den vielen sozialen Auftritten. Ich glaube, wir haben gute Vertreter ausgesucht. Dieses Amt kostet unheimlich viel Zeit, es gibt quasi keinen Tag mehr ohne dieses Projekt. Man ist fast ein Dreivierteljahr sehr eingeschränkt, in Familie und Beruf.“

Die drei folgen also auf Prinz Boris I. (Boris Müller), Bauer Marco (Marco Schneefeld) und Jungfrau Agrippina (André Fahnenbruck) von den Roten Funken, die im Jubiläumsjahr 200 Jahre Kölner Karneval das Dreigestirn gebildet hatten.

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Bis zum 11.11., der traditionellen Sessionseröffnung auf dem Heumarkt, haben die drei nun ein bisschen Zeit, um sich auf das nächste große Highlight vorzubereiten.

Dreigestirn: Prinzenproklamation am 5. Januar 2024 im Gürzenich

Offiziell wird das designierte Dreigestirn dann am 5. Januar 2024 ab 19.30 Uhr im großen Saal des Gürzenich von Oberbürgermeisterin Henriette Reker ins Amt gehoben. Der WDR überträgt die Prinzenproklamation am 7. Januar ab 20.15 Uhr im Fernsehen.

Das neue Sessions-Motto soll übrigens auch eine Hommage an die vielen Kölner Bühnen sein – vom Hänneschen-Theater über die vielen Kleinkunst-Bühnen und freien Theater bis zum Schauspielhaus und der (fast) fertigen Oper. Daher erfolgte die Präsentation des Trifoliums im früheren Volkstheater Millowitsch.