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Diesen Hit kennen alleKarnevals-Klassiker der Bläck Fööss liefert Grundlage für einen Roman

Bläck Fööss singen bei Roman-Vorstellung.

Autorin Anke Schulte, Barbara Brüninghaus, Moderatorin und Präsidentin der 1. Damengarde Coeln, Pit Hupperten und Mirko Bäumer von den Bläck Fööss (v.l.) sangen zusammen „Drink doch eine mit“.

Der Bläck-Fööss-Evergreen „Drink doch eine mit“ diente als Grundlage für einen neuen Köln-Roman. Bei der Premierenlesung schauten auch die Musiker vorbei und sangen ein paar Lieder.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Die Bläck Fööss haben es geschafft. Die Mutter aller kölschen Bands hat Autorin Anke Schulte zu einer mitreißenden Geschichte inspiriert. Der Roman „Vom alten Mann, der vor der Wirtschaftstür steht“, gibt dem „ahle Mann“ nicht nur eine Persönlichkeit, sondern auch ein Gesicht.

Fast alle in Köln können, ohne lange zu überlegen, mitsingen, wenn die Bläck Fööss ihren Klassiker „Drink doch eine mit“ anstimmen. Obwohl der Song bereits 53 Jahre auf dem Buckel hat, ist er weiter extrem beliebt.

Bläck-Fööss-Klassiker „Drink doch eine mit“ ist schon 53 Jahre alt

„Ne ahle Mann steht vür d’r Weetschaftsdüür, der su jän ens eine drinken däht“, heißt es darin. Im Roman wird aus dem „ahle Mann“ Antonio Lombardi, ein Gastarbeiter aus Sizilien, der in den 70er-Jahren in Köln seine neue Heimat findet. Es ist die Geschichte einer Familie, über Schicksalsschläge, Verzweiflung und die Stärke, nach Leid wieder aufzustehen und dem Leben wieder etwas Positives abzugewinnen.

Alles zum Thema Bläck Fööss

Der Roman beschreibt Köln so, wie die Hauptfigur die Domstadt sieht. Obwohl der schon zwei Jahre Deutsch gelernt hat, versteht er immer noch nicht, was die Leute bei einem Kölsch an der Theke erzählen. Und auch der Rosenmontagszug ist ihm ein Rätsel, bis ihm ein kleines Mädchen erklärt, worum es eigentlich geht und dass Rote Funken keine Soldaten sind.

„Ich möchte mit meiner Geschichte die Menschen zum Nachdenken animieren“, betonte Anke Schulte bei ihrer Premierenlesung (11. Dezember 2024) im Casino des Treuen Husaren. „So wie die Fööss in ihrem Song, sehe ich die Geschichte als einen Aufruf zu Achtsamkeit und Toleranz. Vorurteile dürfen gerade in dieser so schwierigen Zeit unser Handeln nicht beeinflussen.“

Moderiert wurde die Lesung von Barbara Brüninghaus, der Präsidentin der 1. Damengarde Coeln, wo auch Schulte aktives Mitglied ist.

Als die Bläck Fööss „Drink doch eine mit“ veröffentlichten, war die Autorin noch ein Kind. „Ich bin in Olpe aufgewachsen und habe damals hautnah den Bau der A45 miterlebt. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, dass meine Mutter manchmal für die dort arbeitenden Gastarbeiter gekocht hat. Sie haben zwar nicht unsere Sprache gesprochen und nicht wie wir gefeiert. Es war eine schöne und interessante Zeit.“ Ihre Devise: „Wenn man etwas bewirken will, muss man auf Menschen zugehen und mit ihnen sprechen.“

Anke Schulte bei der Roman-Lesung.

Autorin Anke Schulte las am Mittwochabend (11. Dezember 2024) aus ihrem Roman „Vom alten Mann, der vor der Wirtschaftstür steht“.

Für die Gäste wurde die Lesung zu einem besonderen Erlebnis, denn Pit Hupperten und Mirko Bäumer von den Bläck Fööss gaben sich die Ehre. „Als wir von dem Buch erfahren haben, waren wir sehr positiv überrascht“, betonte Hupperten im EXPRESS.de-Gespräch. „Wir finden es großartig, dass es ein Songtitel zu einem Roman geschafft hat.“

Bis heute ist der Klassiker fest im Repertoire der Band verankert. „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Titel – egal wer ihn vielleicht einmal singen wird – in 100 Jahren immer noch aktuell sein wird“, sagte der Musiker. Groß sei auch die Freude bei den Alt-Fööss. Mirko Bäumer: „Wir hatten am Montag Weihnachtsfeier, bei der auch die alten Kollegen dabei waren. Da war das Buch auch Thema. Und genau wie wir, waren sie genau so erfreut, dass ein Werk, das in ihren Köpfen entstanden ist, es bis zu einem Roman geschafft hat. Das ist schon eine große Ehre für uns alle.“

Pit Hupperten und Mikro Bäumer zusammen mit Anke Schulte.

Pit Hupperten (r.) und Mirko Bäumer von den Bläck Fööss zusammen mit Autorin Anke Schulte bei der Roman-Präsentation.

Die Fööss waren so von dem Projekt gepackt, dass Pit und Mirko unbedingt bei der Premierenlesung dabei sein wollten. „Für uns stand direkt fest: Da müssen wir uns blicken lassen. Da braucht uns keiner zu fragen, das ist auf unserem Mist gewachsen, auch die Idee, die Gitarre mitzunehmen und ‚Drink doch eine mit‘ anzustimmen“, unterstrich der Frontmann. Dass man die beiden Fööss nicht ohne Zugabe gehen ließ, stand außer Frage und so sangen beide zu Freude der Gäste auch den „Stammbaum“ und „In unsrem Veedel“.

Anke Schulte arbeitet bereits an einem Nachfolger. Diesmal dreht es sich um die Willi-Ostermann-Hymne „Heimweh noh Kölle“ von 1936. „Ich erzähle die Geschichte einer jüdischen Familie, die Köln in der 30er-Jahren verlassen muss und in die USA auswandert. Im Gepäck der Tochter: die Klaviernoten von ‚Heimweh noh Kölle‘.“