Idol Harry PotterShows zum Staunen: Vier Kölner brillieren bei Prüfung für Elite-Klub

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Stolze Zauberlehrerin: Astrid Gloria mit ihren Schützlingen, die sie sechs Monate auf die Prüfung vorbereitet hatte.

Köln – Zauberkunst, so eine Definition, ist die Vorführung von Experimenten, die durch Täuschung der menschlichen Sinne übernatürliche Fähigkeiten vorspiegeln. Die besten Trickser Deutschlands sind im geheimnisumwobenen „Magischen Zirkel“ organisiert. EXPRESS war dabei, als vier Zauberlehrlinge – alles Herren in gehobenen Positionen – ihre Prüfung ablegten.

Zauberkunst in Köln: Schule in Nippes

Kempener Straße, Altbauzeile. In einem unscheinbaren Eckladen, Nachbarn nennen ihn in Anlehnung an Harry Potters Schule für Hexerei und Zauberei „Hogwarts von Nippes“, folgt der nächste Streich sogleich. Und ein Ingenieur, ein Kinderpsychologe, ein Pharmazeut und ein Mathematiker haben mächtig Herzklopfen. Jahrelanges Lernen, intensives Üben, das Vorführen von Tricks und Griffen, das Präsentieren und Improvisieren liegt hinter ihnen. Jetzt wollen sie vor Publikum und unter den strengen Augen der Meisterzauberer des „Magischen Zirkels“ ihre Prüfungen bestehen.

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Zauberlehrerin Astrid Gloria vor ihrer Schule an der Kempener Straße in Nippes.

Zauberer in Köln: Magischer Zirkel

„Wie sollte eine Zaubernummer unter dem Aspekt der Dramaturgie aufgebaut sein? Erläutern Sie Grundeffekte und Techniken der Manipulation“ – nur zwei von 33 Fragen der theoretischen Prüfung. In der Praxis folgen Vorführungen und ein aus eigenen Tricks zusammengestelltes Zauberprogramm von 15 Minuten. „Das Besondere ist die Schauspielerei“, schmunzelt Astrid Gloria, Leiterin der Zauberschule und Vorsitzende des Magischen Zirkels Köln (40 Mitglieder): „Ein Zauberkünstler ist ja nur ein Schauspieler, der einen Zauberer spielt. Wir haben ja keine magischen Kräfte!“

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Gedankenlesen: Hier zogen Zuschauer eine Karte – und der Zauberer sagte das Symbol voraus.

Kölner Zauber: Erwachsene staunen

Magisch ist jedoch für jeden Betrachter das Eintauchen in eine neue Welt, sich fallen und verführen zu lassen. „Wer sich auf Zauber einlässt, kommt ins Staunen. Wann staunt man heute noch? Kinder tun das, aber Erwachsene oft nicht mehr.“ Doch als die vier in ihren Shows loslegen – Thomas mit einem sich entfesselnden Ring, Timo mit rasanten Kartentricks, Robert mit einem sich entflammenden Post-it und Lars mit einem verpackten Zauberwürfel – ziehen sie schnell alle Zuschauer in ihren Bann – und die Prüfer auf ihre Seite: Bestanden! Alle sind in den magischen Zauberstand erhoben! Schweigegelübde über alle Tricks!

Wie der Deutsche Zauberstar Andreas Ehrlich („Ehrlich Brothers“) in der Nippeser Zauberschule entdeckt wurde: Hier lesen Sie mehr.

Was fängt man nun mit seinen Fähigkeiten an? Dr. Timo Lindenschmidt (41) meint: „Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut ist der Beziehungsaufbau zu meinen Patienten sehr wichtig. Die Zauberei verwende ich gerne als Eisbrecher am Anfang von Therapien.“

Kölner Magier: Warum ich Zauberer wurde

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Thomas Richartz (31), von Beruf Ingenieur, erzählt EXPRESS seine Geschichte: „In einer Kölner Kneipe traf ich einen Close-up-Magier. Er war als Charlie Chaplin verkleidet und hat an unserem Tisch Münzen erscheinen lassen, diese riesengroß werden lassen, sie zu roten Schwammbällen verwandelt und diese auf unerklärliche Weise vermehrt und wandern lassen. Von seiner Hand in meine, von meiner Hand in seinen Mund – es war fantastisch! Dieser Abend hat mir gezeigt, wie stark gute Magie ist. Wie man als Publikum für ein paar Minuten die Welt um einen herum vergisst. Wie man den Gedanken zulässt, dass es doch Zauberei geben muss, denn anders scheinen diese Kunststücke nicht zu erklären zu sein.“

Kölner will Zauberkunst weiterführen

Richartz weiter: „Später nahm sich Charlie Zeit und erzählte mir von dem Zauberverein, dem Magischen Zirkel von Deutschland und der Ortsgruppe in Köln. Ich besuchte Seminare, wurde Anwärter und bereitete mich sechs Monate intensiv auf die Prüfung vor. Ich will mich aktiv daran beteiligen, diese tolle Kunst zu erhalten und weiterzuführen. Wenn nur ein Zuschauer mit einem Lächeln auf den Lippen nach Hause geht, hat sich das monatelange Üben für mich gelohnt.“