Brandneu bei FordSpezial-Roboter hilft Kölner Mitarbeitern mit Handicap

Ein Roboter arbeitet bei Ford mit einem Mitarbeiter zusammen an einem Motorblock.

Roboter, Ford-Motor und Mitarbeiter: Bei Ford in Köln arbeiten Schwerbehinderte und „Kobot“ jetzt quasi Hand in Hand.

Ein Spezial-Roboter unterstützt in Köln jetzt Ford-Mitarbeiter mit Schwerbehinderung bei der Arbeit an Motorblöcken. 

Köln. Schulter schwer lädiert oder Probleme mit dem Handgelenk? Wer bei Ford in Köln arbeitet und unter solch einer Behinderung leidet, bekommt jetzt Hightech-Unterstützung.

„Kobot“ heißt die Innovation. Ein Roboter, der kollaboriert, also zusammenarbeitet. „Kobot“ setzt gemeinsam mit seinem menschlichen Partner VCT-Magnetspulen in einen Öler ein, nimmt die Magnetspulen anschließend auf und presst sie in den Stirndeckel des Motorblocks.

Selbst gesunde Mitarbeiter sind bei dieser Arbeit schwer belastet, weil beim Eindrücken sehr viel Kraft aufgewendet werden muss. Der neue Arbeitsplatz in Köln mit Roboter-Unterstützung wurde für zwei Beschäftigte mit Schwerbehinderung geschaffen.

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Ford in Köln: Roboter arbeitet „Hand in Hand“

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat das Modellprojekt mit 372.000 Euro gefördert. Ford, die Rheinisch Westfälisch Technische Hochschule in Aachen (RWTH) und der LVR haben rund ein Jahr lang an dieser neuen Einsatzmöglichkeit für einen kollaborierenden Roboter getüftelt.

Das Besondere: Der Roboter kann quasi Hand in Hand mit dem Mitarbeiter den Motorblock bearbeiten. Schutzmaßnahmen wie ein Maschinenschutzzaun sind nicht nötig. Das ist bei den großen Robotern, riesige Maschinen, die auch in der Autoindustrie eingesetzt werden, anders. 

Die betroffenen Ford-Mitarbeiter wurden intensiv geschult - um die Scheu vor „Kobot“ zu verlieren, aber auch, um bei der Zusammenarbeit trotzdem noch die nötige Vorsicht walten zu lassen. 

Ford in Köln: Mitarbeiter finden neuen Roboter gut

„Ich bin stolz, dass wir mit diesem Vorzeigeprojekt einen Arbeitsplatz so umgestalten konnten, dass wir ein weiteres Angebot für leistungsgewandelte Beschäftigte haben“, erklärt Dirk Heller, Geschäftsführer Fertigung Ford-Werke GmbH. „Die Akzeptanz unter der Belegschaft ist groß, und besonders die an diesem Arbeitsplatz eingesetzten Mitarbeiter freuen sich auf die neue Aufgabe.“

Mathias Hüsing, Professor an der RWTH Aachen, ergänzt: „Gemeinsam haben wir einen einzigartigen kollaborativen Arbeitsplatz in der Industrie umgesetzt. Ich kenne kaum solch erfolgreich umgesetzte Kollaborationsarbeitsplätze.“

LVR und Ford Köln arbeiten schon seit Jahren in Sachen Inklusion zusammen. Arbeitsplätze wurden umgestaltet und so gesichert.  Christoph Beyer, Leiter des LVR-Inklusionsamtes: „Auch die Erkenntnisse aus dem aktuellen Modellprojekt Kobot helfen uns enorm dabei, die Beschäftigungsmöglichkeit von Menschen mit Behinderung erweitern und neue technische Entwicklungen nutzen zu können. Ford hat hier als großes Unternehmen im Rheinland eine bedeutende Vorbildunktion inne.“