Hunderte Jobs in GefahrGroßer Automobilzulieferer im Rheinland insolvent – auch Ford ist betroffen

Am 22. August 2023 besuchte der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r) das Neapco-Werk in Düren.

Am 22. August 2023 besuchte der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r) das Neapco-Werk in Düren.

Der Automobilzulieferer Neapco Europe GmbH in Düren hat Insolvenz beantragt.

Für die Region Düren ein derber Schlag! Der Automobilzulieferer Neapco Europe GmbH hat Insolvenz beantragt.

Rund 500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind nach einem Bericht der „Aachener Zeitung“ von der finanziellen Schieflage betroffen.

Automobilzulieferer Neapco in Düren hat Insolvenz beantragt

Die Stadt Düren teilt dazu mit: Mit großer Bestürzung hat die Stadt Düren von der Insolvenzanmeldung erfahren. Als größter Industriearbeitgeber der Stadt ist dieser Schritt ein harter Schlag – nicht nur für die Belegschaft und ihre Familien, sondern auch für die gesamte Region, die sich mitten im Strukturwandel befindet.

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„Wir stehen an der Seite der Mitarbeitenden von Neapco. Der angekündigte Schritt ist aus Sicht der Stadt Düren eine bittere Nachricht, zumal wir in den vergangenen Jahren gemeinsam mit allen Beteiligten intensiv darum gerungen haben, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Leider ist dies nun in einer konzerninternen Entscheidung gemündet, auf die wir vor Ort keinen Einfluss hatten“, erklärt Dürens Bürgermeister Frank Peter Ullrich.

Die Stadt Düren habe in den vergangenen Jahren alles in ihrer Macht Stehende getan, um das Unternehmen zu unterstützen – unter anderem mit ihrer äußerst wirtschaftsfreundlichen Standortpolitik, wie beispielsweise der niedrigsten Gewerbesteuer in der gesamten Region.

Auch die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN sei stets genutzt worden, um Möglichkeiten für Innovation und Zukunftssicherung zu identifizieren.

Noch im Jahr 2023 hatte der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz die Produktionsstätte an der Henry-Ford-Straße besucht, um die Bedeutung des Standorts zu betonen.

„Wir werden auch jetzt nicht aufgeben“, gibt sich Bürgermeister Ullrich kämpferisch.

„Gemeinsam mit der WIN.DN stehen wir bereit, Neapco in dieser schwierigen Phase zu begleiten – sei es bei der Suche nach einem neuen Geschäftsmodell oder bei der Unterstützung der Beschäftigten auf dem Weg in neue Arbeitsverhältnisse. Unser Ziel ist es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern oder Alternativen zu schaffen. Deshalb werden wir in Zusammenarbeit mit der WIN.DN kurzfristig zu einem gemeinsamen Gespräch ins Rathaus einladen.“

Grund für die Insolvenz soll ein auslaufender Vertrag mit dem US-Mutterkonzern sein. Die Produktion soll nur noch bis Dezember 2025 gehen.

Neapco spezialisiert sich vor allem auf den Bau von Antriebssystemen. Laut Webseite beliefert das Unternehmen fast alle großen Autobauer. Unter anderem auch Audi, BMW, Ford, VW, Mercedes, Opel oder Renault. (mt)