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Nach fünf Stunden im FlughafenKölner macht Deal mit Eurowings und erlebt puren Urlaubs-Horror

Ein Mann macht ein Selfie in einer Warteschlange.

Der Kölner Ferhat Zengin steht am Samstag (9. Juli 2022) in der Warteschlange für die Sicherheitskontrolle des Flughafens Köln/Bonn. 

Seit Beginn der Sommerferien kommt es zu chaotischen Szenen am Flughafen Köln/Bonn. Ein Reisender berichtet von einem aktuellen Problem mit Eurowings.

von Adnan Akyüz (aa)

Der Kölner Ferhat Zengin (43) hatte sich auf seinen Sommerurlaub mit seiner Familie gut vorbereitet. Er war am Samstag (9. Juli) fünf Stunden vor Abflug nach Antalya schon am Flughafen Köln/Bonn und hat seinen Flieger gerade noch so in letzter Sekunde erreicht. Dann aber kam der große Schock, der ihm und seiner Familie den Urlaub verdorben hat.

Ferhat Zengin, technischer Redakteur aus Merheim, schäumt vor Wut. Der Kölner kritisiert die Situation am Flughafen Köln/Bonn. Was er mit seiner Frau und zwei Kindern (18, 13) erlebt hat, schildert er im Gespräch mit EXPRESS.de.

Flughafen Köln/Bonn: Familie wartet fünf Stunden auf Sicherheitscheck

„Wir sind um 12.45 Uhr zum Kölner Flughafen gefahren, unser Flug nach Antalya war für 17.30 Uhr geplant. Wir waren also fast fünf Stunden vorher am Flughafen. Die Gepäckstücke konnten wir innerhalb von 15 Minuten beim Check-in-Schalter von Eurowings aufgeben und waren überrascht, dass alles so gut geklappt hat. Als wir aber die Warteschlange für die Sicherheitskontrolle gesehen haben, die im Außenbereich von Terminal 1 startete, waren wir sehr erstaunt“, schildert der Kölner.

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Erst um 17.45 Uhr ist er mit seiner Familie am Boarding-Gate ankommen, wie er berichtet. Dann wären sie fast nicht ins Flugzeug gelassen worden. Zengin schildert: „Wir standen also fast fünf Stunden an. Unser Flieger stand noch beim Boarding-Gate, aber die Türen waren verschlossen. Eine Eurowings-Mitarbeiterin wollte uns nicht in den Flieger lassen, da sie meinte, das Boarding sei abgeschlossen. Erst als noch mehrere Reisende zum Boarding-Gate dazugekommen waren, durften wir ins Flugzeug.“

Die Mitarbeiterin habe dann aber noch gesagt, dass das Gepäck es nicht mehr in den Flieger schafft. Zengin sei auf den Deal eingegangen, wie er erklärt: „Uns wurde gesagt, dass wir mit der Voraussetzung, dass unsere Gepäckstücke nachkommen würden, fliegen können. Dem haben wir dann zugestimmt.“

Angekommen in Antalya, wartet die Familie am Montag (11. Juli) immer noch auf ihr Gepäck. Der Kölner hofft, dass das Gepäck nachgeschickt wird. „Wir haben jetzt schon über 300 Euro ausgegeben. Bis auf die Zahnbürste mussten wir jetzt viele Sachen kaufen. Wir haben keine Information, wann und ob wir unsere Gepäckstücke noch erhalten werden“, so der frustrierte Urlauber.

Der Kölner Ferhat Zengin mit seinem Sohn Serhat in Alanya.

Ferhat Zengin mit seinem Sohn Serhat am Montag (11. Juli) in einer Hotelanlage in Alanya. Sie mussten sich neue Sachen kaufen.

Immerhin: Eine fremde Reisende habe den Kölner am Sonntag (10. Juli) angerufen, nachdem sie einen seiner drei Koffer auf dem Gepäckband des Kölner Flughafens entdeckt hatte.

Zengin hatte seine Kontaktdaten auf dem Koffer notiert. „Die Frau berichtete mir, dass mein Koffer nun bei der Fundstelle des Flughafens liegt. Wo die anderen sind, keine Ahnung. Wie andere auch, habe ich persönliche Sachen eingepackt, die mir wichtig sind. Jetzt haben wir die Ungewissheit, ob wir unsere Sachen wiederbekommen werden“, klagt er.

Auf eine Mail an Eurowings habe der Kölner eine automatische Antwort erhalten, dass die Fluggesellschaft sich um sein Anliegen kümmern werde. Wir fragten bei Eurowings nach, warum Koffer nicht im selben Flieger mit den Fluggästen mitgenommen werden.

Ein Sprecher erklärt auf Anfrage von EXPRESS.de: „Wie Sie ja sicherlich gut mitverfolgen konnten, ist es am Wochenende am Flughafen Köln/Bonn aufgrund von Personalengpässen bei der Sicherheitskontrolle und den Bodendienstleistern zu längeren Wartezeiten und Abflugverspätungen gekommen.“

Fluggäste in der Warteschlange, die bis vor das Flughafengebäude reicht.

Am Flughafen Köln/Bonn ist in den Sommerferien, wie hier am 1. Juli 2022, viel los.

Vor diesem Hintergrund sei es der Airline leider nicht gelungen, das Gepäck von allen Passagieren des Fluges EW930 von Köln/Bonn nach Antalya im gleichen Flugzeug wie die Fluggäste zur Destination zu fliegen.

„Wir können gut nachvollziehen, dass dies für die Reisenden Unannehmlichkeiten bedeutet und möchten uns dafür in aller Form bei unseren Passagieren entschuldigen. Selbstverständlich setzen wir alles daran, fehlendes Gepäck schnellstmöglich nachzuliefern“, so der Eurowings-Sprecher weiter.

Flughafen Köln/Bonn: Was können Fluggäste bei verschwundenem Gepäck tun?

Die Fluggesellschaft rät Passagieren und Passagierinnen, sich in solchen Fällen unverzüglich online über den Gepäck-Self-Service oder vor Verlassen des Flughafens an die örtliche Gepäckermittlung zu wenden. Dort wird dann ein Verlustbericht erstellt und eine weltweite Suche eingeleitet.

„In den ersten 5 Tagen ist unser Abfertigungsagent vor Ort für die Gepäcksuche verantwortlich. Sobald wir Ihr Gepäck ausfindig gemacht haben, werden wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen, um die Zustellung zu vereinbaren. Wenn Sie wünschen, kann das Gepäck auch gerne persönlich am Flughafen abgeholt werden“, erklärt der Sprecher von Eurowings.

Zudem erstatte Eurowings Reisenden angefallene Kosten, wenn Koffer nicht mitgenommen werden können. „Falls wir Ihr Gepäck erst verspätet am Zielort zustellen können, beteiligen wir uns selbstverständlich an den notwendigen Ersatzeinkäufen – wie Kleidung oder Drogerieartikel. Erstattet werden bis zu 30 Euro pro Person und Tag für maximal drei Tage, also insgesamt bis zu 90 Euro pro Person“, erklärt der Sprecher.

Die Quittungen müssen dafür innerhalb von 21 Tagen nach Ankunft eingereicht werden. Wichtig zu wissen: vonseiten des Fluggasts besteht eine Schadensminderungspflicht; das bedeutet, dass die Ausgaben für Ersatzanschaffungen bei zeitweiligem Gepäcksverlust so gering wie möglich gehalten werden müssen.

Konkret: Zahnbürste, Deo oder Duschgel oder Unterwäsche sind okay, ein Business-Anzug oder ein teures Parfüm wären für den Aufenthalt am Urlaubsort nicht angemessen.

Jetzt hofft der Kölner, dass er seine Koffer bis zu seiner Abreise am 18. Juli wiederbekommt und sagt: „In der Zwischenzeit versuchen wir, das Beste aus unserem Urlaub zu machen.“