EU kippt nervige Flüssigkeits-RegelSo bereitet sich der Flughafen Köln/Bonn vor

Sicherheitspersonal an einem Flughafen kontrolliert Flüssigkeiten im Handgepäck.

Sicherheitspersonal an einem Flughafen kontrolliert Flüssigkeiten im Handgepäck.

Schluss mit dem Stress am Flughafen! Die nervige 100-Milliliter-Regel für Flüssigkeiten im Handgepäck steht vor dem Aus. Die EU hat grünes Licht für eine Änderung gegeben, die das Reisen für uns alle einfacher machen könnte.

Die gute Nachricht für alle Reisenden: Die EU hat neue Super-Scanner zugelassen, die flüssigen Sprengstoff sicher erkennen können. Das bedeutet, dass die Begrenzung auf kleine Fläschchen im Handgepäck endlich Geschichte sein könnte.

Wie eine Sprecherin der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, liegt der Ball jetzt bei den Flughäfen.

An den Flughäfen gibt es noch einen Mix aus alten und neuen Geräten

Doch wer jetzt schon die große Wasserflasche für den Flug einpackt, muss aufpassen! In Deutschland wird es wohl noch eine Weile dauern.

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Der Grund: An den Flughäfen gibt es noch einen Mix aus alten und neuen Geräten. Man kann also nicht sicher sein, an welcher Kontrolle man landet. Und an manchen neuen Scannern fehlt sogar noch die passende Software. Vorerst bleibt also alles beim Alten: Flüssigkeiten nur in 100-Milliliter-Behältern, verpackt im durchsichtigen Beutel.

Am Flughafen Köln/Bonn gibt es aber einen klaren Plan! Ab Oktober soll der Sicherheitsbereich für rund 20 Millionen Euro komplett umgebaut werden.

Geschäftsführer Cenk Özöztürk verspricht: „Wir werden als erster Flughafen in Deutschland komplett auf modernste CT-Technik umrüsten, die es Fluggästen ermöglicht, Flüssigkeiten und technische Geräte für die Kontrolle nicht aus dem Handgepäck herausnehmen zu müssen“.

Damit könnten die Kontrollen nicht nur schneller, sondern auch viel bequemer werden. Die Bundespolizei muss die neuen Geräte aber erst noch absegnen.

Und an den anderen großen Flughäfen? Geduld ist gefragt! In Frankfurt sind zwar schon einige neue Scanner im Einsatz, aber längst nicht alle. Man weiß also vorher nicht, woran man ist. In München gibt es die Geräte zwar, aber die Software muss noch aktualisiert werden – und das wird wegen der Sommerferien verschoben. Die 100-Milliliter-Grenze bleibt also auch dort vorerst bestehen.

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Was können diese neuen Wunder-Scanner? Die Geräte funktionieren mit Computertomographie (CT), einer Technik, die man aus der Medizin kennt. Statt nur ein paar unscharfer Bilder machen sie Hunderte Aufnahmen und erzeugen eine 3D-Ansicht des Gepäcks. So können auch versteckte flüssige oder feste Sprengstoffe zuverlässig erkannt werden.

Die strengen Flüssigkeitsregeln gelten seit 2006

Eingeführt wurden die strengen Flüssigkeitsregeln im Jahr 2006. Damals wurde bekannt, dass Terroristen planten, an Bord von Flugzeugen aus mehreren harmlos wirkenden Flüssigkeiten eine Bombe zu bauen.

Die bundesweite Umstellung ist allerdings eine riesige Aufgabe. Eine Sprecherin des Flughafenverbands ADV erklärte, dass die neuen Geräte nicht nur teuer sind, sondern auch mehr Platz brauchen. Das erfordert oft aufwendige Umbauten an den Kontrollstellen. (red)