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Riesen-Ärger am Flughafen Köln/BonnHunderte warten auf Koffer – Airline mit knallharter Ansage

Nicht immer reist der Koffer zeitgleich mit den Besitzern. Das führt zu Frust am Flughafen.

Nicht immer reist der Koffer zeitgleich mit den Besitzern. Das führt zu Frust am Flughafen.

Der Albtraum für alle Urlauber und Urlauberinnen: Hunderte Fluggäste warteten am Flughafen Köln/Bonn vergeblich auf ihre Koffer. Was war da los? Und wie kommen Reisende wieder an ihr Gepäck? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Das Gepäckband in der Ankunftshalle des Flughafens Köln/Bonn zuckt, spuckt zwei einsame Koffer aus – dann ist wieder Stille. Das war's. Selbst der Bildschirm, der eben noch das Gepäck des Eurowings-Flugs EW463 aus London-Heathrow anzeigte, ist plötzlich schwarz. Für fast alle Passagiere und Passagierinnen des ausgebuchten Fliegers, die am Mittag in London ihre Taschen aufgegeben hatten, ist klar: Sie gehen an diesem Abend leer aus.

Niemand scheint zu wissen, wo das Gepäck gestrandet ist. Von der Eurowings-Besatzung gab es im Flugzeug keinen Hinweis. Am Boden in Köln herrscht Ahnungslosigkeit. Ein Mitarbeiter der Gepäckermittlung verriegelt schließlich genervt von innen sein Büro und murmelt etwas von „nur noch wenigen Warteminuten“. Währenddessen zeigen die Tracker einiger Reisender und Reisenderinnen: Die Koffer sind noch in London! Warten oder frustriert nach Hause fahren? Das ist hier die Frage.

Erst am nächsten Tag kommt raus, was wirklich los war. Eurowings-Sprecher Florian Gränzdörffer erklärt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass es in Heathrow einen Ausfall der Sortieranlage gab, „bei der mehrere Hundert Gepäckstücke stehengeblieben sind“.

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Doch diese Information erreicht die Betroffenen erst viel später. Noch am Dienstagmittag (22. Juli 2025), zwei Tage nach der Landung, heißt es im Online-Formular für verspätete Koffer nur: „Suche nach Ihrem Gepäckstück: Bitte versuchen Sie es später erneut“. Da braucht man starke Nerven!

Die Fluggäste aus London sind kein Einzelfall. Laut einer Umfrage der Allianz Direct Versicherung gaben 8,82 Prozent der deutschen Reisenden und Reisenderinnen an, dass ihr Gepäck 2023 nicht pünktlich ankam. Am Flughafen Köln/Bonn lag die Quote bei 6,53 Prozent.

Doch woran liegt es, dass Koffer einfach zurückbleiben? Laut Lukas Weinberger, Sprecher vom Flughafen Köln/Bonn, gibt es oft „schlüssige Erklärungen“, wie fehlendes Personal oder schlechtes Wetter. Bei Sturm auf dem Rollfeld kann nicht immer sicher entladen werden.

Auch Technikpannen, wie im Juni in Köln, oder ein verlorenes Etikett können der Grund sein. Ein kurzfristiger Gatewechsel ist ebenfalls ein möglicher Auslöser. Weinberger erklärt die knallharte Realität: „Wenn das Gepäck nicht mehr rechtzeitig an Bord kommt, muss die Airline manchmal ohne Ladung losfahren, um ihren Timeslot einzuhalten. Da kann nicht auf jedes Stück gewartet werden“.

Auch wenn der Frust groß ist: Der Flughafen und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind meist nicht die Schuldigen. Der Airport stellt nur die Infrastruktur. „Verantwortlicher Ansprechpartner gegenüber dem Passagier bleibt die Airline“, stellt Eurowings klar.

Was also tun bei Gepäckverlust? Handeln Sie am besten sofort am Flughafen! Bei Eurowings heißt es: „Ist ein Gepäckstück bei der Ankunft nicht auffindbar, sollte der Passagier die örtliche Gepäckermittlung unverzüglich darüber informieren, damit eine offizielle Verlustmeldung erstellt wird.“ Dafür gibt es Formulare oder QR-Codes in der Nähe des Gepäckbands.

Danach erhält man eine Referenznummer, mit der man online den Status der Suche verfolgen kann. Die Airline sucht dann mit dem weltweiten System „World Tracer“ nach dem Koffer. Persönliche Entschuldigungen gibt es da aber nicht. „Natürlich ist eine verspätete Kofferauslieferung ärgerlich, aber die Kommunikation über das Online-Tool mit der jeweiligen Fall-Nummer ist auf jeden Fall eine bewährte“, so Gränzdörffer.

Viele schwören inzwischen auf Ortungsgeräte wie AirTags im Koffer. Die sind seit 2023 erlaubt und zeigen, wo das Gepäck steckt. Aber auch wenn sie Gewissheit bringen, beschleunigen sie die Rückgabe nicht unbedingt.

Das Bild zeigt die Gepäckabfertigung am Flughafen Köln-Bonn.

Bei der Gepäckabfertigung am Flughafen Köln/Bonn müssen viele Rädchen ineinandergreifen.

Trotz allem macht der Airline-Sprecher Hoffnung: „Nahezu 99 Prozent aller als Verlust gemeldeten Gepäckstücke werden innerhalb von ein bis drei Tagen zugestellt.“ Die meisten Koffer tauchen also schnell wieder auf. Totalverluste seien extrem selten.

Und wenn der Koffer im Urlaub verloren geht? Eurowings beteiligt sich an notwendigen Ersatzkäufen wie Kleidung oder Drogerieartikeln. Es werden bis zu 30 Euro pro Person und Tag für maximal drei Tage erstattet, also bis zu 90 Euro pro Person.

„Für den unglücklichen und seltenen Fall, dass das Gepäck auch nach 21 Tagen nicht auffindbar ist, gehen wir davon aus, dass es verloren gegangen ist“, so Eurowings. Dann hat der Reisende oder die Reisende Anspruch auf Entschädigung.

Soweit kam es bei den Passagieren und Passagierinnen des London-Flugs zum Glück nicht. Am Dienstagabend leuchtete der Status im Meldeportal grün auf: „Ihr Gepäck wurde gefunden.“ Am Mittwochabend, drei Tage nach der Landung, stand der Koffer dann endlich vor der Haustür – persönlicher Bringdienst inklusive. (red)