Gesundheitsrisiko bei CSD-Parade in Köln?Ausbreitung der Affenpocken „nicht ausreichend bewusst“

Teilnehmer des Christopher Street Day ziehen am 25. Juni 2022 in Berlin bunt kostümiert und mit Regenbogenfahnen durch die Innenstadt.

Derzeit breiten sich die Affenpocken immer mehr in Köln aus – das löst auch Bedenken aus, was die CSD-Parade in Köln angeht. Das Foto aus dem Jahr 2022 zeigt feiernde Menschen am CSD.

Nach einer zweijährigen coronabedingten Pause steht der Christopher Street Day (CSD) in Köln wieder an – doch es gibt auch ein paar gesundheitliche Risiken.

Am kommenden Wochenende werden wieder zahlreiche Menschen in der Kölner Innenstadt erwartet – Grund dafür ist die bunte und schrille CSD-Parade in Köln am Sonntag (3. Juli). Aber da gibt es ja noch die zurzeit grassierenden Affenpocken ... 

Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die ähnliche Symptome aufweist wie eine starke Grippe. Zudem treten häufig Pocken und Eiterbläschen auf.

CSD in Köln: Stellen Affenpocken ein Problem dar?

Laut Robert Koch-Institut (RKI) kann sich jeder infizieren, der engen körperlichen Kontakt mit einer ansteckenden Person hat. Da sich häufig Männer anstecken, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern hatten, lässt darauf hindeuten, dass die Übertragung während des Geschlechtsverkehrs erfolgen kann.

Alles zum Thema CSD

Das sorgt derzeit bei vielen Menschen für einige Bedenken, was den bevorstehenden CSD in Köln angeht. Die Parade steht eigentlich als Zeichen dafür, dass queere Rechte mehr gesehen werden und die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensstile wächst.

Doch aufgrund der Ausbreitungen der Affenpocken werden immer mehr Stimmen laut, die den CSD als ein risikoreiches Event ansehen. Die Ansteckungsgefahr mit der Viruserkrankung könnte durch die voraussichtlich hohe Besucheranzahl deutlich erhöht werden. 

Der Arzt Christoph Wyen, der einen Großteil der Affenpocken bei Patienten und Patientinnen in Köln identifiziert hat, erklärt gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Derzeit scheint es uns, dass die schwule Community und andere Risikogruppen sich der drohenden Gefahr noch nicht ausreichend bewusst sind. Es gibt durchaus schwere Fälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.“

Und das sei noch nicht alles! Der Arzt warnt davor, dass es eine Krankheitswelle geben wird: „Vor drei Wochen hatten wir die ersten Fälle, nun sind es an einigen Tagen fünf oder sechs.“

Und auch wenn oft Männer mit häufig wechselnden Sexualpartner betroffen sind, wird sich die Infektion auch auf andere Person ausbreiten können: „Es werden sich noch deutlich mehr Männer infizieren, dann Frauen und auch Kinder – das ist aus meiner Sicht klar“, so Wyen.

Affenpocken: Impfstoff vorhanden, aber nur für Risikokontakte

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Ein Impfstoff zum Schutz vor den Affenpocken ist in Deutschland bereits vorhanden, bislang können sich jedoch nur Risikokontakte impfen lassen. 

Für die anstehende Cologne-Pride-Parade ist die Impfung also keine Option für einen ausreichenden Schutz, weshalb eine Aufklärung hinsichtlich der Ansteckungsgefahr umso wichtiger ist. (kvk)