Abo

Brandbrief an Kölner OB„Mittlerweile Ort mit besonderer Gefährdungslage“

Eine Straße, die mit Gebäuden gesäumt ist, führt auf eine historische Burg mit einem Tor zu.

Die Geschäftsleute des beliebten Eigelstein-Veedels haben einen Brandbrief an den Kölner Oberbürgermeister geschrieben. 

Dreck, offener Drogenhandel, aggressives Betteln: Die Geschäftsleute im Eigelstein-Veedel schlagen in einem Brandbrief, den sie an den Oberbürgermeister geschickt haben, Alarm.

Vermüllung, aggressives Betteln, Verkehrschaos: Köln kämpft mit vielen Problemen. Auch EXPRESS.de berichtete mehrfach, ließ zahlreiche Leserreporterinnen und -reporter zu Wort kommen, aktuell zum Thema Lastenräder-Wut.

Jetzt hat die Interessengemeinschaft der Geschäftsleute im Eigelstein-Viertel einen Brandbrief an Kölns neuen Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) geschickt – unterschrieben von rund 70 Geschäftsleuten!

„Leider stehen wir als Geschäftsleute seit Jahren vor Problemen, die unsere Arbeit erschweren und das Image des Viertels gefährden“, heißt es in dem Brief, der EXPRESS.de vorliegt. Darin listen die Betroffenen auf:

  1. Trotz Bemühungen der AWB, der Anwohnenden und der Geschäftsleute ist die Sauberkeit im Viertel nicht gewährleistet. Überquellende Abfallbehälter, illegale Müllablagerungen und mangelnde Reinigung mindern die Aufenthaltsqualität. 
  2. Offener Drogenhandel, Raubdelikte und Vandalismus führen zur Verunsicherung unserer Kundinnen und Kunden sowie einer Belastung des gesamten Geschäftslebens.
  3. Aggressives Betteln führt zunehmend zu einer angespannten Stimmung im Viertel und schreckt Besucherinnen und Besucher ab.
  4. Das Miteinander von Fuß-, Rad- und Autoverkehr ist chaotisch geregelt. Die ohnehin angespannte Parksituation hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft. Für Besucherinnen und Besucher, aber auch für Lieferanten, ist es zunehmend schwierig, unser Viertel zu erreichen.

Die Interessengemeinschaft der Geschäftsleute gibt es seit wenigen Monaten. Gegründet wurde sie von Johannes Konstantinidis, der seit 30 Jahren am Platz ist und das „Klaaf“-Bistro betreibt. „Für Gewerbetreibende ist es ganz schlimm geworden“, erzählt er am Donnerstag (27. November) gegenüber EXPRESS.de.


Kriminalität, Müll, aggressive Bettelei: Wie schlimm ist es in eurem Veedel? Meldet euch bei uns! Fotos, Videos und Infos jetzt hier gratis, schnell und einfach in der EXPRESS-App hochladen – entweder via iPhone oder Android.

Hier direkt Foto, Video oder Info hochladen!

Alle Geschäftsleute dort seien daher begeistert von der Gründung der neuen Interessengemeinschaft. „Wir alle haben dieselben Probleme, ob Gastro oder Einzelhandel“, stellt Konstantinidis klar.

Kölner Veedel: Geschäftsleute schlagen Alarm –  noch keine Antwort vom OB

So wisse man „aus Polizeikreisen, dass der Eigelstein intern mittlerweile als Ort mit besonderer Gefährdungslage gilt“, schreibt er in dem Brandbrief an den OB. „Die hohe Anzahl polizeibekannter Personen, die sich täglich am Ebertplatz und am Eigelstein aufhalten, stellen eine Gefahr für Anwohner und Besucher dar.“

Und: Man habe Anlass zur Sorge, dass in der bevorstehenden dunklen Jahreszeit eine weitere Verschlechterung am Eigelstein eintritt! 

Der Brief ist vor acht Tagen an den Oberbürgermeister geschickt worden, per Post sowie per E-Mail. „Gekriegt hat er ihn auf alle Fälle“, sagt Johannes Konstantinidis, der seitdem auf eine Rückmeldung wartet. 

Der Kölner Gastro-Chef: „Uns ist daran gelegen, gemeinsam mit der Stadtverwaltung tragfähige Lösungen zu entwickeln, um die Lebensqualität und Attraktivität unseres Viertels zu stärken.“ Dazu hat er Torsten Burmester einen Ortstermin vorgeschlagen.