Es gibt Kritik an der Evakuierung im Zuge der Bombenentschärfung in Köln. Ein Betroffener wird deutlich ...
Bombe in KölnDeutliche Kritik an Evakuierung: „Ist mir ein Rätsel“ – Stadt äußert sich

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Blick auf die Baustelle an der Hardefuststraße/Sachsenring am Dienstagmorgen nach der Bombenentschärfung.
Lief bei der Kölner Bombenentschärfung wirklich alles so glatt?
Die Stadt hatte am Montagabend (26. Mai 2025) um 21.50 Uhr Anwohner und Anwohnerinnen über den Blindgänger im Bereich der Hardefuststraße am Sachsenring informiert.
Fünf-Zentner-Bombe musste schnell entschärft werden
Es handelte sich um eine Fünf-Zentner-Bombe mit einem Heckaufschlagzünder, die unverzüglich entschärft werden musste. Offenbar war ein Bagger über die Bombe gerollt. 5000 Menschen waren von der Evakuierung betroffen, die noch am späten Abend anlief.
Die Entschärfung konnte dann am Dienstagmorgen (27. Mai) um 7.10 Uhr erfolgreich durchgeführt werden.
Ein Betroffener meldet sich allerdings mit heftiger Kritik bei EXPRESS.de: „Ich habe um 18.30 Uhr in der Hardefuststraße direkt gegenüber der Baustelle geparkt. Am Ende der Straße waren lediglich fünf Mitarbeiter vom Ordnungsamt, die sich angeregt unterhalten hatten. Zu dieser Zeit hat auch keiner mehr auf der Baustelle gearbeitet. Wieso man dann allerdings nicht zeitnah vorsorglich evakuiert, anstelle bis in den späten Abend hinein zu warten, ist mir ein Rätsel.“
Auch andere Anwohnende waren vom Ablauf nicht begeistert. „Um 17 Uhr hören die hier auf zu arbeiten. Und um 22 Uhr stellen sie fest, dass die Bombe entschärft werden muss“, äußerte sich ein Anwohner erbost.
Die Folge: Der erste Klingeldurchgang dauerte ewig, weil viele Menschen schon schlafend im Bett lagen.
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Warum die Stadt nicht schon früher mit der Evakuierung gestartet hatte, erklärt ein Sprecher der Stadt auf EXPRESS.de-Nachfrage.
„Bei dem Blindgänger handelte es sich um einen Zufallsfund. Der Blindgänger wurde bei Bauarbeiten durch die Überfahrt mit einem Kettenfahrzeug bewegt und dadurch entdeckt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst wurde verständigt, war aber noch außerhalb von Köln gebunden. Nur die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes können aber entscheiden, wie das weitere Verfahren ist, wenn ein Blindgänger gefunden wird“, erklärt der Sprecher den Ablauf.
Um kein Risiko einzugehen, habe der Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf nach Eintreffen am Fundort und nach Abstimmungsgesprächen mit der Einsatzleitung des Ordnungsamtes der Stadt Köln die unverzügliche Evakuierung und Entschärfung angeordnet.
Der Stadtsprecher weiter: „Für eine so große Evakuierungsmaßnahme braucht man auch entsprechend viel Personal, das erstmal organisiert werden muss. Es mussten beispielsweise rund 70 Mitarbeitende des Ordnungsamtes aus dem Frei/Feierabend geholt werden.“