„Die ATP ist egoistisch“Tennis-Stars erwägen Boykott der US-Open

Krygios übt Kritik an ATP

Nick Kyrgios, hier zu sehen am 27. Januar 2020 bei den Australian Open in Melbourne, übt offen Kritik aus der geplanten Durchführung des US Open.

Köln – Die US Open soll ab dem 31. August unter strengen Hygiene- und Quarantäneauflagen in New York ausgetragen werden, doch bei den Sportlern trifft diese Entscheidung eher auf Unverständnis als auf Freude.

Tennis Star Nick Kyrgios (25) hat die Durchführung der US Open angesichts der drängenden gesellschaftlichen Probleme kritisiert.

„Die ATP will die US Open spielen lassen. Das ist egoistisch angesichts dessen, was dort gerade vor sich geht“, schrieb der australische Profi bei Twitter. „Es geht um die Corona-Pandemie, aber auch um die Ausschreitungen“, schrieb Kyrgios mit Bezug auf die Anti-Rassismus-Proteste nach dem Tod von George Floyd. „Wir müssen diese Herausforderungen gemeinsam überwinden, bevor das Tennis zurückkehrt.“

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Auch Novak Djokovic und Rafael Nadal üben Kritik an US Open

Weitere Tennis-Stars, beispielsweise Novak Djokovic (33) und Rafael Nadal (34), haben bereits öffentlich Kritik an den geplanten Hygieneregeln bei den US Open geübt. Djokovic deutete in serbischen Medien an, dass er auf die US Open verzichten wolle, um sich auf die für Ende September geplanten French Open in Paris vorzubereiten.

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Denn eine 14-tägige Quarantäne vor Start der US Open, in der man nicht die Möglichkeit habe überhaupt zu trainieren oder sich in New York aufzuhalten, hält Djokovic für nicht einzuhaltende Auflagen.

Auch Nadal wird sich reiflich überlegen, ob er in diesen unsicheren Zeiten nach New York fliegt oder sich nicht auch lieber auf die French Open in Paris einstimmt, die stets der Höhepunkt seiner Saison ist. (jh/dpa/sid)