Ungewöhnliche SzeneDjokovic bricht Sieger-Interview ab – der Grund ist sein Gegner

Novak Djokvic und Grigor Dimitrow bei der Siegerehrung in Paris-Bercy.

Novak Djokvic und Grigor Dimitrow am 5. November 2023 bei der Siegerehrung in Paris-Bercy.

Nach seinem Turniersieg in Paris-Bercy sollte Novak Djokovic eigentlich ein Interview geben. Doch sein Gegner kam ihm dazwischen.

von Antje Rehse (are)

Er ist der erfolgreichste Tennis-Profi aller Zeiten, doch nicht bei allen Fans genießt er den besten Ruf. Nun hat Novak Djokovic (36) sich aber von seiner besten Seite gezeigt.

Der Serbe gewann am Sonntag (5. November 2023) zum siebten Mal den Titel beim ATP-Tunier in Paris-Bercy. Im Finale ließ er dem Bulgaren Grigor Dimitrow (32) beim 6:4, 6:3 kaum eine Chance.

Dimitrow bricht nach Final-Niederlage in Tränen aus

Während der Rekord-Grand-Slam-Sieger bereits über seinen sechsten Turniersieg in der laufenden Saison jubeln durfte, ist Dimitrow seit 2017 ohne Titel. Entsprechend hart traf den ehemaligen Weltranglisten-Dritten die Final-Niederlage.

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Während Djokovic in der Halle im Pariser Süd-Osten zu seinem Sieg interviewt wurde, brach Dimitrow auf der Bank in Tränen aus. Zu groß war die Enttäuschung für den Bulgaren, der einst wegen seiner eleganten Spielweise als Nachfolger von Roger Federer gehandelt wurde, in der jüngeren Vergangenheit aber immer wieder mit Formtiefs und Verletzungen zu kämpfen hatte.

Als Djokovic den emotionalen Ausbruch seines Finalgegners sah, unterbrach er sofort sein Interview, um Dimitrow zu trösten. Djokovic ging zu Dimitrow und umarmte ihn. Dann klopfte er ihm aufmunternd auf den Rücken.

Für diese Geste wurde Djokovic von den Fans in der Halle und auch im Netz gefeiert. Dabei hatte das Pariser Publikum den Serben zuvor im Turnierverlauf das ein oder andere Mal ausgepfiffen. 

Das Video der Szene gibt es bei X:

„Es ist unglaublich, dass ich dieses Turnier gewonnen habe, nachdem ich in den drei vorherigen Runden immer am Rand einer Niederlage gestanden hatte. Grigor und mir ist im Finale immer mehr die Kraft ausgegangen, aber irgendwie habe ich immer noch einen Schlag mehr über das Netz bringen können. Auch wenn es im Endspiel knapper war als das Ergebnis, bin ich sehr stolz“, sagte Djokovic nach dem insgesamt 97. Turniersieg seiner Karriere. Der Serbe beendete das Jahr zum achten Mal als Nummer eins der Weltrangliste, ein Rekord.

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Dimitrow sagte nach dem Spiel, er sei auch nur ein Mensch. „Ich schäme mich nicht für die Tränen. Es ist einfach passiert“, so der Tennis-Profi. Er habe nicht nur aus Frust geweint, auch die Freude über das erreichte Finale habe ihn emotional werden lassen.

Auf dem Weg zum Finalsieg hatte Djokovic sich im Halbfinale gegen den Russen Andrej Rublew (26) mit 5:7, 7:6 (7:3), 7:5 durchgesetzt. Dimitrow warf den griechischen Weltranglisten-Sechsten Stefanos Tsitsipas (25), der im Achtelfinale Olympiasieger Alexander Zverev (26) ausgeschaltet hatte, mit 6:3, 6:7 (1:7), 7:6 (7:3) aus dem Turnier. (mit dpa)