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Sieben Jahre nach dem UnfallSohn Mick und ein Schumi-Fan sprechen über den Jahrestag

Schumi-Jahrestag

Michael Schumachers Ski-Unfall jährt sich zum siebten Mal. Sein Sohn Mick spricht offen darüber, wie sehr sein Vater ihn auch heute noch beeinflusst. Das Foto zeigt Mick Anfang Dezember 2020 und Michael im September 2006.

von Oliver Reuter (reu)

Gland – Dieser verdammte 29. Dezember 2013. Dieser Tag vor sieben Jahren veränderte das Leben von Michael Schumacher (51) und seiner Familie für immer. Mit dem Skisturz in Méribel stürzte auch die Schumi-Welt in sich zusammen.

Michael Schumacher: So kam es zum Unglück beim Skifahren

Es passierte bei Neuschnee unterhalb der Seilbahn Saulire Express. Bei einer morgendlichen Tour wollte Schumi einem Freund helfen und verließ kurz die markierte rote Piste Chamois.

Dort stürzte er über einen Felsen, der vom Neuschnee bedeckt war und schlug mit dem Kopf auf einem weiteren Felsen auf. Sein Helm brach. Sein Sohn Mick und Freunde waren schnell bei ihm. Er war noch bei Bewusstsein, doch dann wurde er ohnmächtig. Um 11.07 Uhr ging der Notruf bei der Bergwacht ein.

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Nach der Bergung und Einlieferung per Hubschrauber in die Erstversorgungs-Klinik in Albertville wurde festgestellt, dass Schumi ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte, wobei sein Gehirn durch Blutergüsse und Schwellungen geschädigt wurde.

Er wurde auf die Intensivstation der Uniklinik Grenoble verlegt und in ein künstliches Koma versetzt. In mehreren Operationen retteten die Ärzte sein Leben, entdeckten aber weitere Hirnschädigungen. Dann begann das Hoffen und Bangen.

Michael Schumacher kämpft weiter

Nach 169 Tagen im Koma erlangte Schumi wieder das Bewusstsein, doch er sollte nicht mehr derselbe sein. In seiner Mobilität und Kommunikation eingeschränkt, kämpft er auch heute noch in der Rehabilitation auf seinem Schweizer Anwesen um die Rückkehr in ein normales Leben.

Dabei macht er Fortschritte, schaut mit seinem Freund Jean Todt (74) Formel-1-Rennen im Fernsehen und verfolgt auch die Karriere von Sohn Mick.

Todt sagt: „Er kämpft. Ich hoffe, die Welt wird ihn wiedersehen können. Darauf arbeiten er und seine Familie hin.“

Zum Jahrestag des Unfalls beschreiben Mick Schumacher und ein Fan ihre Gefühle

Für Mick Schumacher (21) ist die Erinnerung besonders emotional, weil er beim Sturz seines Vaters auf der Skipiste dabei war. Damals war er noch ein talentierter Kartfahrer, der von seinem Vater behutsam gefördert wurde. Sieben Jahre später hat er es in die Formel 1 geschafft – dank der Unterstützung seiner Mutter Corinna (51), seines Opas Rolf (75) und vieler Förderer.

Der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ erklärt er seine emotionale Stärke: „Ich bin in einem besonderen Umfeld aufgewachsen. Was passiert ist, hat mich zu der Person gemacht, die ich bin. Die Definition eines Charakters, einer Persönlichkeit, ist das Ergebnis einer intimen Erfahrung, die verschiedene, spezifische Gefühle und Ereignisse durchläuft. Jeder Mann oder jede Frau sucht nach Antworten auf ihre eigenen Fragen. So war es auch bei mir.“

Mick Schumacher: „Es ist eine Ehre mit meinem Vater verglichen zu werden“

Dass alle seine Leistungen stets mit denen seines Vaters verglichen werden, ist Mick bewusst: „Ich habe nie ein Problem damit gehabt, wenn an meinen Vater Michael erinnert wird, wenn ein Vergleich gesucht wird. Ich denke, es ist eine Ehre und ein Ansporn, mit einer so wichtigen Person zu tun zu haben. Für mich bedeutet es Engagement, ich versuche, mein Bestes zu geben und ich erlebe das alles nicht mit schwerem Herzen.“

In der Formel 1 freut sich Mick nun auf die Duelle mit den Weltmeistern Lewis Hamilton, Sebastian Vettel, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen: „Man darf sich nicht zu sehr davon einschüchtern lassen. Im Endeffekt sind es auch nur Menschen.“

Auch der Michael-und-Mick-Schumacher-Fanclub vergisst den Jahrestag nicht

Auch für den Michael-und-Mick-Schumacher-Fanclub Kerpen ist der Jahrestag seines Unfalls natürlich ein emotionaler. Vorsitzender Reiner Ferling (68) sagt: „Der 29.12.2013 – ein Tag, den keiner von uns vergessen wird. Es schleicht sich ein Gefühl ein, als wäre es gestern passiert. Die gleichen Emotionen wie vor sieben Jahren: unfassbar, Leere, Hoffnung. Aber auch das Gefühl zu haben, dazu beitragen zu können, dass es mit Unterstützung des Fanclubs Michael auf seinem langen Weg der Genesung besser gehen kann. Rückgängig kann man diesen Unfall nicht machen, das ist leider Realität.“

Schumi_Ferling_Kartbahn

Michael Schumacher (l.) mit Fan Reiner Ferling aufdem Erftlandring im Juli 2012.

Eine traurige Realität, in der die Schumi-Fans ihrem Idol und dessen Familie mit zahlreichen Aktionen Mut machten. Dieses Jahr fällt dies aufgrund der Corona-Pandemie aus, aber Ferling verrät: „Im nächsten Jahr sind größere Events geplant, bei denen wir etwas machen werden. Im Mittelpunkt steht natürlich das Formel-1-Debüt von Mick, den wir hoffentlich so oft wie möglich vor Ort unterstützen können.“

Micks offene Worte begrüßt Ferling: „Ich habe das Gefühl, dass er mittlerweile offener mit dem Unfall und der Situation seines Vaters umgeht. Das muss er ja auch, sonst wird er in der Formel 1 untergebuttert. Er hat den richtigen Schritt gemacht und wird seinen Weg weiter gehen.“

Für die erste Saison hofft er: „Wir würden uns über einen Punkt freuen, aber Erwartungen haben wir keine. Erstmal ist es wichtig, dass er seinen Teamkollegen schlägt, alles weitere ergibt sich.“