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DHB-Ära endetKult-Manager Bob Hanning hofft auf Fußball-Job und nennt Wunsch-Verein

Bob Hanning telefoniert während eines Handball-Spiels.

Bob Hanning, hier am 11. Juli 2021 beim Drei-Nationen-Turnier des DHB, verlässt den Deutschen Handball-Bund nach acht Jahren.

Die Zeit von Bob Hanning beim Deutschen Handball-Bund (DHB) geht zu Ende. Eine Zukunft im Fußball könnte sich Hanning durchaus vorstellen, vor allem der Hamburger SV hat es dem früheren Trainer angetan.

von Béla Csányi (bc)

Dortmund/Hamburg. Mit dem Abschied von Vizepräsident Bob Hanning (53) endet beim DHB am Freitag (1. Oktober 2021) eine Ära. Und geht es nach dem Erfolgs-Funktionär mit dem Faible für bunte Pullover, dann soll für ihn sobald wie möglich bereits eine neue Ära beginnen. Im Fußball.

Besonders würde Hanning eine Rückkehr zum Hamburger SV reizen, wo er von 2002 bis 2005 bereits die Handball-Abteilung trainiert hatte. „Wenn mich in Hamburg noch einmal eine sportliche Aufgabe reizen würde, dann tatsächlich im Fußball. Da würde ich niemals nie sagen", schreibt Hanning in seinem am Freitag erscheinenden Buch „Hanning. Macht. Handball“.

Bob Hanning enttäuscht über Absturz des Hamburger SV

„Mein Herz blutet, wenn ich sehe, wie der HSV seit Jahren in der 2. Liga herumdümpelt“, beklagt Hanning, der angibt, sich schon in seiner damaligen Hamburger Zeit über das sportlich höchst durchschnittliche Abschneiden der Fußball-Abteilung gewundert zu haben.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

Dass der HSV seit der Entlassung des Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann (58) im März 2020 keinen CEO hat, sondern mit den Vorständen Frank Wettstein (47, Finanzen) und Jonas Boldt (39, Sport) eine Doppelspitze, hält Hanning jedenfalls für falsch.

„Manchmal ist ein König, wenn er an alle denkt, besser als eine Demokratie“, sagte Hanning dem „Hamburger Abendblatt“: „Es hilft, wenn du einen starken Mann an der Spitze eines Unternehmens hast. Aber nur dann, wenn er an alle denkt und alle mitnimmt.“

Bob Hanning blickt auf bewegte und erfolgreiche DHB-Zeit zurück

Was er bewegen kann, ließ Hanning über acht Jahre beim Deutschen Handball-Bund erkennen. Höhepunkt war das Jahr 2016 mit dem EM-Triumph in Polen und Olympia-Bronze in Rio. „Das sind Dinge und Erfolge, die ich nie vergessen werde. Viel wichtiger ist mir aber, dass wir eine neue professionelle Struktur und eine ganz neue Kultur in diesen Verband implementiert haben“, sagte Hanning.

Doch zum „Bob'n'Roll“ gehörten auch unrühmliche Episoden wie die Schlammschlacht mit dem damaligen DHB-Präsidenten Bernhard Bauer (70) 2015 oder das unrühmliche Ende mit dem früheren Bundestrainer Christian Prokop (42) im Frühjahr 2020. „Früher dachte ich: ein Egoist. Schlimmer noch, ein Egozentriker. Einer, der sich für den Nabel der Handballwelt hält“, sagt der frühere Nationalspieler Stefan Kretzschmar (48) über Hanning: „Heute denke ich: Bob Hanning ist ein ganz Großer. Trotz der Pullover.“

Das Fazit bleibt daher positiv, vor allem dank der glänzenden Zukunftsaussichten. Früher habe man nur „mit größten Anstrengungen Sponsoren bekommen. Heute können wir uns aussuchen, wen wir auf die Brust nehmen.“ Der Verband sei „ausvermarktet“ und stehe mit vielen Heim-Turnieren (Junioren-WM 2023, Männer-EM 2024, Frauen-WM 2025 und Männer-WM 2027) vor einer glänzenden Zukunft. Aussichten, die sich viele Fußballklubs, der HSV eingeschlossen, aktuell nur wünschen können. (bc/dpa/sid)