„Das Messer zwischen die Zähne nehmen“Kohfeldts markige Kampfansage an den 1. FC Köln

Florian Kohfeldt ,Trainer des VfL Wolfsburg, ist unzufrieden.

Florian Kohfeldt bei der 0:2-Niederlage des VfL Wolfsburg am 11.12.2021 gegen den VfB Stuttgart.

Die letzte Reise dieses Jahres führt den 1. FC Köln zum VfL Wolfsburg. Bei den Wölfen herrscht Ratlosigkeit. Trainer Florian Kohfeldt will seine Mannschaft nun mit einer markigen Kampfansage wecken. 

von Alexander Haubrichs (ach)

Der 1. FC Köln konnte nur einen Sieg aus den letzten sieben Spielen erringen. Aber auch der Gegner am Dienstag (14. Dezember 2021, 20.30 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) befindet sich tief in der Krise.

Der Trainerwechsel beim VfL Wolfsburg zu Florian Kohfeldt (39) scheint verpufft, zuletzt gab es fünf Pflichtspielniederlagen in Folge, seit dem 6. November (1:0 gegen Augsburg) wartet der in der Champions League kläglich gescheiterte Klub auf einen Sieg.

Kohfeldt hat viel Arbeit vor sich: „Wir müssen im Kopf und an den Füßen arbeiten. Aber der Kopf ist zuerst dran. Die Mannschaft hat investiert, aber trotzdem hat das unbedingte Gefühl gefehlt, den Platz als Sieger verlassen zu wollen. Wir müssen klar sein. Eine klare Führung haben. Das müssen wir vorleben, ich an allererster Stelle. Wir müssen uns der Situation stellen und nicht nur hoffen, dass sie vorbeigeht.“

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Kohfeldt fordert gegen 1. FC Köln Hilfe von seinen Spielern

Und da hofft er darauf, dass seine Mannschaft gegen den FC ein anderes Gesicht zeigt. „Ich kann es nicht alleine machen. Maximilian Arnold versucht immer wieder voranzugehen, Koen Casteels ist ein herausragender Kapitän. Lukas Nemcha, Sebastian Bornauw – das sind tolle Typen, die vielleicht ein bisschen früher Verantwortung übernehmen müssen, die das aber auch können und daran wachsen werden.“

Gerade Bornauw, im Sommer für 15 Millionen Euro vom FC zum VfL gewechselt, gilt als Hoffnungsträger: „Seb ist ein absoluter Mentalitätsspieler, war schon in Köln absoluter Führungsspieler. Wir sehen viel Potenzial in ihm. Er bringt viel mit und passt als Spielertyp auch sehr gut in diese Mannschaft.“

Kohfeldt vor Duell mit 1. FC Köln: „Alles läuft gegen uns.“

Von Bornauw und seiner gesamten Mannschaft erwartet Kohfeldt gegen den 1. FC Köln ein anderer Auftritt als beim 0:2 gegen den VfB Stuttgart: „Wir können enttäuscht sein, aber wir dürfen uns nicht verkriechen. Man kann das Gefühl haben: Alles läuft gegen uns. Da müssen wir das Messer zwischen die Zähne nehmen. Wir müssen uns die Mentalität und die Art und Weise wie wir spielen wollen, wieder erarbeiten. Da ist die Mannschaft schon selbstkritisch. Wir wollen einen neuen Weg gehen, aber da haben wir noch Nachholbedarf.“

Und was erwartet er vom 1. FC Köln? „Der wird ein emotionaler Gegner, sie pressen hoch, versuchen, ihre Spielidee durchzudrücken. Sie werden immer wieder Bälle in die Box bringen. Sie werden nie aufgeben, sie sind in der letzten Viertelstunde mit ihren Toren in der Bundesliga Spitze. Sie haben aber auch in den letzten Wochen gezeigt, dass sie nicht in jedem Moment kompakt ist, nicht immer ihre letzte Linie verteidigen können. Ein bunter Strauß aus Risiken und Möglichkeiten.“

Kohfeldt freut sich auf das Wiedersehen mit Steffen Baumgart

Besonders freut sich Kohfeldt aber auf das Wiedersehen mit Steffen Baumgart (48). Gegen den hatte er bislang zwei Trainerduelle, am schönsten war aber die gemeinsame Zeit an der Sportschule Hennef: „Am allerliebsten erinnere ich mich an die zehn Monate beim Trainerlehrgang mit Steffen. Nicht das 1:7 mit einer U23 gegen seine erste Mannschaft und auch nicht mein höchster Werder-Sieg mit dem 5:1 gegen Paderborn. Wir waren eine besondere Gruppe mit Marco Rose, Thomas Reis und Co. und wir haben auch heute noch viel Kontakt.“