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Drittliga-WahnsinnViktoria schießt sich gegen Kaiserslautern zur Rettung und Braunschweig in die 2. Liga

Olaf Janßen freut sich mit seinen Spielern von Viktoria Köln.

Viktoria Kölns Trainer Olaf Janßen herzt Moritz Fritz nach dem Schlusspfiff gegen den 1. FC Kaiserslautern am 8. Mai 2022.

Viktoria Köln schafft den Klassenerhalt in der 3. Liga. Durch den Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern steigt Eintracht Braunschweig in die 2. Liga auf, die Pfälzer spielen Relegation gegen Dynamo Dresden.

von Marcel Schwamborn (msw)

Wilde Freude auf der einen Seite, enorme Enttäuschung beim Gegner. Viktoria Köln hat durch einen 2:0-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (8. Mai 2022) den Drittliga-Klassenerhalt geschafft. Gleichzeitig bescherte dieser überraschende Erfolg Eintracht Braunschweig den Aufstieg in die Zweite Liga auf dem Sofa. Die Pfälzer wiederum müssen in der Relegation gegen Dynamo Dresden ran.

Viktoria-Trainer Olaf Janßen (55) umarmte jeden Spieler, strahlte glücklich, anschließend bildete er mit allen Akteuren und Mitarbeitern des Vereins einen großen Kreis. Die Gästespieler gingen vor die Gegengerade und versuchten sich trotzdem noch einmal mit ihren Fans auf die Relegation einzuschwören. Am 20. Mai geht es auf dem „Betze“ los.

Viktoria-Trainer Olaf Janßen: „Bin der glücklichste Mensch der Welt“

„Wir müssen keinem erzählen, wie groß der Druck war. Ich hatte in den 90 Minuten keine Phase, wo ich der Mannschaft Angst angesehen habe“, sagte Janßen und zischte sich ein Kölsch. „Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Das werden die Jungs nie vergessen, dass wir fast schon tot waren und dann so ein Spiel hingelegt haben. Ich wollte unbedingt mit dieser Mannschaft den Klassenerhalt schaffen und dann im nächsten Jahr neu angreifen.“

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Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich (58) kämpfte auch mit den Tränen. „Da war enormer Druck auf dem Kessel. Die letzten zwei, drei Wochen liefen in eine andere Richtung. Ich weiß, wie viel Energie Olaf da reingesteckt hat. Er war in dieser Woche etwas down, kommt aus dieser Stadt, ich bin unfassbar stolz auf ihn. Jetzt feiern wir erst mal, das war ein brutales Jahr“, sagte er bei „Magenta Sport“.

Die FCK-Fans verwandelten den Sportpark Höhenberg eigentlich in einen kleinen Betzenberg. Unter den 8382 Besucherinnen und Besuchern waren die Fans der Roten Teufel deutlich in der Überzahl. Bengalische Fackeln und laute Gesänge begleiteten den Einmarsch der Teams. Doch Viktoria schaffte es schnell, die Euphorie der Gäste einzudämmen.

„Braunschweig hat uns die Tür aufgemacht, jetzt wollen wir auch durchgehen“, hatte FCK-Trainer Marco Antwerpen (50) vor dem Anstoß noch angesichts der 2:3-Pleite der Eintracht in Meppen gesagt. Doch seine Truppe bekam keinen Zugriff. Erst schoss David Philipp knapp am Kaiserslautern-Kasten vorbei (10.). Dann schnippelte Marcel Risse eine Ecke perfekt in den Strafraum, Moritz Fritz köpfte den Ball zum 1:0 ins Netz (26.).

Der Schock saß tief bei den Teufeln. Kenny Prince Redondo hatte erst in der 29. Minute die erste Gäste-Chance auf dem Schlappen. Doch die Hausherren machten mutig weiter. Ex-Viktoria-Idol Mike Wunderlich verlor im Mittelfeld den Ball, Risse spielte einen perfekten Pass, und Philipp zielte diesmal besser – 2:0 (38.).

Janßen hatte seiner Mannschaft am Abend vor dem Spiel von seinen eigenen Erlebnissen erzählt. „Mein schönster Moment als Spieler war der Klassenerhalt mit Frankfurt“, sagte er in Erinnerung an das 5:1 gegen Kaiserslautern 1999. „Wir wollen solch eine Möglichkeit schaffen und keine Angst haben“, war der Appell ans Team. Und seine Spieler setzten die Ansage perfekt um.

Franz Wunderlich war zur Pause begeistert. „Wir sind giftiger, aggressiver. Wir wollten ihnen wehtun, das mögen sie nicht“, sagte er. Und das, nachdem am Montag noch so viel Unruhe im Verein aufgrund der Trennung von Geschäftsführer Andreas Rettig (59) war. „Das macht mich tief traurig“, sagt Wunderlich. „Über den Zeitpunkt kann man immer sprechen. Aber das unter dem Deckel zu halten, war schwierig.“

Gerüchte beim 1. FC Kaiserslautern: Kommt Miroslav Klose als Trainer?

Unruhe ist aber auch bei den Teufeln im Klub. Am Rande des Spiels machte das Gerücht die Runde, dass die Gruppe „Saar-Pfalz-Invest“, der 33 Prozent der Anteile am FCK gehören, Weltmeister Miroslav Klose (43) als neuen Trainer anstelle von Antwerpen installieren wollen.

Nach dem Wechsel zogen die Gäste ein echtes Powerplay auf. Innerhalb von nur zwei Minuten hatte der FCK mindestens fünf klare Tormöglichkeiten, doch die Kölner schmissen sich in jeden Ball. Ob Boyd, Götze, Redondo oder Klingenburg – alle scheiterten (64.).

Aber auch Patrick Koronkiewicz vergab noch eine dicke Konterchance für die Viktoria. Trotzdem durfte auf der „Schäl Sick“ zu Recht gefeiert werden. Bei Kaiserslautern stand hingegen am Ende die dritte Niederlage in Folge. Es bleibt nur die Chance zum Happy End in der Relegation. In Braunschweig hingegen feierten die Spieler im leeren Stadion die Zweitliga-Rückkehr.